Vertrag über Veräußerung des Water-Management-Geschäfts unterzeichnet
Am 23. September 2025 hat die NORMA Group eine Vereinbarung zur Veräußerung ihres Water-Management-Geschäfts an Advanced Drainage Systems, Inc. (ADS), mit Sitz in Hilliard, Ohio (USA), unterzeichnet. Der Unternehmenswert der Transaktion beträgt USD 1,0 Mrd.
Der Geschäftsbereich Water Management besteht aus mehreren Tochtergesellschaften mit insgesamt sechs Werken in den USA, Mexiko, Indien, Malaysia und Italien sowie weiteren Vertriebs- und Logistikstandorten, die Gegenstand der Vertragsvereinbarung sind. Die Belegschaft des Geschäftsbereichs Water Management umfasst rund 1.100 Mitarbeitende, vornehmlich in Amerika und Asien. Der Geschäftsbereich entwickelt, produziert und vertreibt Bewässerungssysteme, Produkte für Regenwassermanagement und Verbindungskomponenten für Infrastruktur im Wasserbereich. Im Jahr 2024 erwirtschaftete der Geschäftsbereich Water Management einen Umsatz von rund EUR 300 Mio. (rund USD 320 Mio.).
Nach Abzug von Steuern und Transaktionskosten sowie unter Berücksichtigung der üblichen Kaufpreisanpassungsklauseln erwartet die NORMA Group ersten Berechnungen zufolge aus einem erfolgreichen Vollzug einen Nettomittelzufluss in Höhe von rund EUR 620 Mio. bis rund EUR 640 Mio. Der Vorstand wird aus dem Verkaufserlös rund EUR 300 Mio. für die Rückführung von Finanzverbindlichkeiten verwenden. Daneben erwägt der Vorstand, einen Betrag von bis zu EUR 70 Mio. als Basis für wertsteigernde Zukäufe innerhalb der strategischen Geschäftseinheit Industry Applications vorzuhalten. Der Vorstand plant, den verbleibenden Teil des Nettomittelzuflusses an die Aktionäre zurückzuführen. Vorstand und Aufsichtsrat werden nach dem Vollzug des Verkaufs abschließend zur Verwendung der Erlöse beraten. Der Vollzug der Transaktion wird nach aktuellem Stand für das 1. Quartal 2026 erwartet und steht unter dem Vorbehalt der üblichen behördlichen Genehmigungen.
Die NORMA Group hat zeitgleich mit der Bekanntgabe der Unterzeichnung der Vereinbarung eine Anpassung der Prognose für den Konzernumsatz und die bereinigte EBIT-Marge im Geschäftsjahr 2025 veröffentlicht. So erwartet der Vorstand für den Konzernumsatz aus fortzuführenden Geschäftsaktivitäten seit dem 23. September 2025 einen Wert zwischen rund EUR 810 Mio. und rund EUR 830 Mio. (zuvor inkl. Water Management: rund EUR 1,1 bis rund 1,2 Mrd.). Die bereinigte EBIT-Marge aus fortzuführenden Aktivitäten wird in einer Bandbreite von rund 0 % bis rund 1 % prognostiziert (zuvor: rund 6 % bis rund 8 %). Weitere Informationen zur Prognose der NORMA Group für das Geschäftsjahr 2025 finden Sie in dem Abschnitt PROGNOSE 2025.
Auswirkung der Veräußerung von Water Management auf die Finanzberichterstattung zum 3. Quartal 2025
Die Geschäftseinheit Water Management wird mit Wirkung zum 30. September 2025 als „aufgegebener Geschäftsbereich“ klassifiziert. Vor diesem Hintergrund sind die mit Water Management zusammenhängenden Kennzahlen in der vorliegenden Zwischenmitteilung zum 3. Quartal 2025 – rückwirkend zum 1. Januar 2025 und unter Anpassung der Vorjahreswerte nicht mehr in den entsprechenden Werten innerhalb der Erläuterungen zu den Sondereffekten, der Umsatz- und Ertragsentwicklung sowie in den Ausführungen zur Segmententwicklung enthalten3.
Bis zum Abschluss der Transaktion wird das Ergebnis nach Steuern der Geschäftseinheit Water Management im Jahresüberschuss der NORMA Group als separate Position („Gewinn (Verlus) aus aufgegebenem Geschäftsbereich“) ausgewiesen. Die Vermögenswerte und Schulden wurden zum Abschluss des 3. Quartals in eine Veräußerungsgruppe umgegliedert; planmäßige Abschreibungen auf die Vermögenswerte werden ab diesem Stichtag ausgesetzt.
Ein kleinerer Teil des bisher unter dem Geschäftsbereich Water Management gefassten Geschäfts in Australien ist nicht von der Verkaufsvereinbarung eingefasst und wird entsprechend im NORMA-Group-Konzern beibehalten. Diese Entscheidung basiert auf operativen Gegebenheiten, dem Produktportfolio sowie auf spezifischen Kundenanforderungen, die eine höhere Kongruenz mit dem Bereich Industry Applications als mit der globalen Strategie des veräußerten Wassergeschäfts aufweisen. Darunter fallen im Wesentlichen Anwendungen für allgemeine und landwirtschaftliche Industriebereiche sowie der Vertrieb über den Einzelhandel. Diese Verteilung unterstreicht eine engere inhaltliche und marktseitige Anbindung des australischen Geschäfts an den Bereich Industry Applications und unterstützt die strategische Entscheidung, das Geschäft entsprechend auszurichten. Vor diesem Hintergrund wurde eine Zuteilung der damit zusammenhängenden Umsätze per 30. September 2025 in den Bereich Industry Applications vorgenommen. Dieser integrierte Ansatz unterstützt zudem eine effiziente Ressourcennutzung, stärkt die Marktrelevanz und trägt zur Erhöhung der Kundenzufriedenheit bei.
3 Ausnahmen davon sind kenntlich gemacht und die Gründe dafür jeweils erläutert.
Nicht zahlungswirksamer Wertberichtigungsbedarf des Goodwill in der Region EMEA zum 30. September 2025 in Höhe von 50 Mio. EUR
Im Rahmen der Arbeiten an der Aufstellung der Zwischenmitteilung zum 3. Quartal 2025 der NORMA Group SE wurde auf Grund eines verpflichtenden Werthaltigkeitstests ein nicht zahlungswirksamer Wertberichtigungsbedarf auf die Geschäfts- oder Firmenwerte (Goodwill) der Region EMEA in Höhe von 50 Millionen EUR identifiziert. Der Wertberichtigungsbedarf ist im Wesentlichen auf veränderte Umsatzannahmen in der Region EMEA für die kommenden Geschäftsjahre zurückzuführen. Der Wertberichtigungsbedarf wirkt sich im Konzernergebnis nach Steuern entsprechend aus, führt aber nicht zu einem Liquiditätsabfluss.
Globale Transformation zum fokussierten „Industrial Powerhouse“
Das Zielbild der 2025 begonnenen globalen Transformation ist: Die NORMA Group stellt sich als „Industrial Powerhouse“ auf, das heißt als fokussierter Zulieferer für Verbindungstechnologie mit Zielkunden in den Bereichen Industry Applications und Mobility & New Energy. Sie differenziert sich von ihren Wettbewerbern als Anbieter innovativer, hochentwickelter Lösungen. Dazu gehört einerseits der konsequente Ausbau des Geschäfts von Industry Applications – sowohl organisch als auch durch Zukäufe. Dafür investiert die NORMA Group in Innovationen und nutzt Chancen, die der Markt bietet. Andererseits sollen im Bereich Mobility & New Energy bestehende Stärken genutzt werden, um einträgliche Margen zu erzielen. Zwischen den beiden Geschäftsbereichen Industry Applications und Mobility & New Energy bestehen hohe Synergien, die sich in der neuen Konstellation noch besser nutzen lassen. Infolgedessen soll die NORMA Group mittelfristig eine zweistellige bereinigte EBIT-Marge erzielen.
Die NORMA Group hat mit der Veröffentlichung der Zwischenmitteilung zum 1. Quartal 2025 am 6. Mai 2025 darüber informiert, dass das Management unter Mitwirkung aller Unternehmensbereiche eine umfassende Analyse durchführt, um wesentliche Optimierungspotenziale zu identifizieren und die Organisation weltweit so effizient wie möglich aufzustellen. Dazu gehört, dass organisatorische Strukturen geprüft und überflüssige Kosten eliminiert werden. Dies soll die Wettbewerbsfähigkeit des Konzerns zukünftig sichern und somit die Rückkehr auf einen langfristig erfolgreichen Wachstumskurs ermöglichen.
Vor diesem Hintergrund hat das Management der NORMA Group 2025 gemeinsam mit allen Unternehmensbereichen an einer umfassenden Analyse für eine global ausgerichtete Transformation gearbeitet. Diese soll den Konzern dazu befähigen, das dargelegte Zielbild zu erreichen.
Die beabsichtigten Maßnahmen dafür lassen sich im Wesentlichen in die drei nachfolgenden Blöcke gliedern:
- Effizientere Organisation
- Einsparungen auf der Sachkostenebene
- Optimierung der globalen Standortlandschaft
Für die Implementierung und Umsetzung der geplanten Maßnahmen aus dem Transformationsplan wird mit einem kumulierten Gesamtkostenvolumen in einer Bandbreite von rund EUR 54 Mio. bis rund EUR 61 Mio. bis zum Jahr 2028 gerechnet.
Demgegenüber werden die Maßnahmen ab dem Jahr 2025 zu Kosteneinsparungen führen, die über die Folgejahre bis 2028 global eine Bandbreite von rund EUR 82,5 Mio. bis rund EUR 91,5 Mio. erreichen.
Der Transformationsplan beinhaltet damit grundsätzlich Maßnahmen, die über das im Sommer 2023 eingeführte „Step Up“-Programm hinausgehen. Als Teil der globalen Transformation wird „Step Up“ daher als kontinuierliches Verbesserungsprogramm fortgeführt. Beispiele für die in den ersten neun Monaten umgesetzten „Step Up“-Maßnahmen können der INVESTOR-RELATIONS-PRÄSENTATION entnommen werden. Dort finden Sie ebenso weitere Informationen zur globalen Transformation der NORMA Group.
Birgit Seeger wird Vorsitzende (CEO) des Vorstands der NORMA Group SE
Der Aufsichtsrat der NORMA Group SE hat am 4. August 2025 Birgit Seeger für die Dauer von drei Jahren zur Vorstandsvorsitzenden (CEO) der NORMA Group bestellt. Frau Seeger hat das Amt mit Wirkung zum 1. November 2025 übernommen. Mark Wilhelms, der übergangsweise als Vorstandsvorsitzender der NORMA Group amtierte, ist zum Ablauf des 31. Oktober 2025 aus dem Vorstand ausgeschieden und mit Wirkung zum 1. November 2025 in den Aufsichtsrat zurückgekehrt.
Birgit Seeger verfügt über langjährige Managementerfahrung mit Stationen in der Industrie und in Unternehmensberatungen. Zuvor verantwortete sie als Senior Vice President den Produktbereich Komfortantriebe (Comfort Actuators) der Robert Bosch GmbH und damit das weltweite Geschäft mit elektrischen Antrieben für Sitze, Schiebedächer und Fensterheber in Fahrzeugen. Zudem ist sie im Aufsichtsrat (Board of Directors) von Konecranes Oyj, einem an der finnischen Börse gelisteten Hersteller von Industrie- und Hafenkranen sowie Hebezeugen tätig. Frühere Stationen umfassten internationale Beratungsunternehmen und verschiedene Führungspositionen in der Autozulieferindustrie. Ihre Karriere startete die Diplom-Kauffrau nach einem Studium an der Universität Tübingen als Projektmanagerin bei der Robert Bosch GmbH. Weitere Informationen sind in der entsprechenden Pressemitteilung abrufbar: WWW.NORMAGROUP.COM.
Investor Relations bei NORMA Group im Rahmen von „Investors’ Darling“ abermals ausgezeichnet
Im diesjährigen „Investors’ Darling“-Ranking wurde die NORMA Group mit dem ersten Platz von 70 im SDAX ausgezeichnet. Darüber hinaus erhielt die NORMA Group drei weitere Sonderpreise. Mit diesen werden im Prime
Standard notierte Unternehmen im Rahmen von „Investors’ Darling“ für herausragende Leistungen prämiert. Herausgestellt wurden dabei insbesondere die Bereiche Reporting, Digital Communications und Investor Relations.
NORMA Group erhält Großauftrag über Steckverbinder für neue E-Auto-Plattform
Die NORMA Group hat einen Großauftrag über eM-Safe-Steckverbinder für eine neue Plattform elektrischer Fahrzeuge eines führenden US-amerikanischen Automobilherstellers erhalten. Ab 2027 liefert die NORMA Group Steckverbinder für das Batterie-Thermomanagement der Fahrzeuge. Bis zu 90.000 Elektroautos sollen bis 2034 jährlich ausgestattet werden. Der Auftrag hat ein Volumen von rund EUR 14 Mio. Die neue vollelektrische Plattform umfasst kosteneffiziente Elektrofahrzeuge und soll den Ausbau der Elektromobilität in breiten Kundensegmenten unterstützen. Weitere Informationen erhalten Sie in der entsprechenden Pressemitteilung unter WWW.NORMAGROUP.COM.
NORMA Group entwickelt neue Hochleistungskabelschelle und erhält Großauftrag für Rechenzentrum in Asien
Die NORMA Group hat eine neue korrosionsbeständige Edelstahl-Schelle zur Befestigung von Kabelsträngen entwickelt, die speziell auf die Anforderungen von Elektrogroßinstallationen wie Rechenzentren zugeschnitten ist. Die „Quad Cable Cleat“ ist so konzipiert, dass sie bis zu vier Kabel gleichzeitig sichern kann, und bietet hohe Stabilität, optimalen mechanischen Schutz und ist besonders kompakt für Anwendungen mit hohen Anforderungen. Dazu erhielt die NORMA Group von einem US-amerikanischen Kunden einen bedeutenden Auftrag für ein Rechenzentrumsprojekt in Malaysia, bei dem auch die neue Befestigungslösung zum Einsatz kommt. Das Unternehmen wird mehr als 92.000 Kabelschellen liefern; davon entfallen rund 38 % auf das neue Produkt. Die Befestigungsschellen werden zur Sicherung der mehr als 170 Kilometer langen elektrischen Leitungen verwendet, die für die Stromversorgung des Rechenzentrums benötigt werden. Weitere Informationen erhalten Sie in der entsprechenden Pressemitteilung unter WWW.NORMAGROUP.COM.
Entwicklung wesentlicher finanzieller und nichtfinanzieller Steuerungskennziffern im Berichtszeitraum 2025
Die Geschäftsentwicklung der NORMA Group im Neunmonatszeitraum 2025 war insgesamt durch eine markt- und umfeldbedingte Volatilität belastet. Dies betraf im Besonderen das Volumengeschäft im Segment Mobility & New Energy, in dem die Regionen EMEA und Asien-Pazifik deutlich geringere Umsätze verzeichneten. Ursache dafür war die aufgrund des unsicheren externen Umfelds stark schwankende Nachfrage innerhalb der Automobil- und Nutzfahrzeugindustrie. Demgegenüber verzeichnete der Bereich Industry Applications in den Regionen EMEA und Amerika ein Umsatzwachstum. Diese Entwicklung wurde zusätzlich durch die im Jahr 2025 erfolgten Umgliederungen von Umsätzen aus dem Segment Mobility & New Energy in den Bereich Industry Applications begünstigt. Erhöhend auf die Erlöse von Industry Applications in den ersten neun Monaten 2025 wirkte auch die interne Neuzuteilung des Australiengeschäfts vor dem Hintergrund des Verkaufs des Water Managements. Weitere Informationen erhalten Sie im Abschnitt AUSWIRKUNGEN DER VERÄUSSERUNG VON WATER MANAGEMENT AUF DIE FINANZBERICHTERSTATTUNG ZUM 3. QUARTAL 2025
Vor diesem Hintergrund summierten sich die Konzernumsatzerlöse der NORMA Group in den ersten neun Monaten 2025 auf EUR 631,8 Mio. und unterschritten damit das Vorjahresniveau (Q1-Q3 2024: EUR 676,9 Mio.) um 6,7 %. Darin enthalten sind negative Auswirkungen aus Währungstranslationen (-1,5 %). Bereinigt ergab sich ein Rückgang in Höhe von 5,1 %.
Das bereinigte EBIT im Zeitraum Januar bis September 2025 erreichte einen Wert von EUR 5,9 Mio. (Q1–Q3 2024: EUR 29,3 Mio.), woraus eine bereinigte EBIT-Marge von 0,9 % (Q1–Q3 2024: EUR 4,3 %) resultiert. Die Entwicklung der Marge wurde einerseits durch das gegenüber dem Vorjahr niedrigere Umsatzniveau und den daraus resultierenden Effekten sowie andererseits durch Sonderkosten belastet. Letztere kamen mit der Anfang des Jahres 2025 erfolgten Einführung eines neuen ERP-Systems am Standort Maintal zum Tragen und konnten mit einer leicht positiveren Tendenz im 3. Quartal 2025 nur teilweise kompensiert werden.
Der operative Netto-Cashflow3 belief sich in den ersten neun Monaten 2025 auf EUR 59,1 Mio. (Q1–Q3 2024: EUR 69,4 Mio.). Diese Entwicklung ist im Wesentlichen auf ein deutlich geringeres bereinigtes EBITDA verglichen mit dem Zeitraum Januar bis September 2024 zurückzuführen. Dagegen stützte ein geringerer Aufbau des (Trade) Working Capitals im Berichtszeitraum den operativen Netto-Cashflow ebenso wie eine sequenzielle Priorisierung der Investitionstätigkeiten.
In den ersten neun Monaten 2025 wurden Effizienzmaßnahmen zur Vermeidung von Scope-1- und Scope-2-Emissionen umgesetzt, deren voller 12-Monats-Reduktions- bzw. Vermeidungseffekt sich auf rund 1.193 Tonnen CO2-Äquivalente beläuft.5
4 Wert nicht angepasst, sondern Kennzahlen inkl. fortzuführenden Geschäftsbereichen und aufgegebenem Geschäftsbereich.
5 Der hier dargelegte volle 12-Monats-Reduktions-/Vermeidungseffekt inkludiert die Beiträge aus dem aufgegebenem Geschäftsbereich.
Legende
Diese Inhalte sind Teil des nichtfinanziellen Konzernberichts und unterlagen einer gesonderten Prüfung mit begrenzter Sicherheit („limited assurance“).