mit der Veröffentlichung des Ihnen vorliegenden Berichts möchten wir auf die wesentlichen Entwicklungen und Ereignisse der vergangenen ersten sechs Monate des Jahres 2025 eingehen und gleichzeitig den Blick auf die zweite Jahreshälfte 2025 richten.
Das 1. Halbjahr 2025 war weiterhin von einem insgesamt schwierigen wirtschaftlichen Umfeld und hoher Volatilität geprägt. Großen Einfluss auf Unternehmen und die globale Wirtschaft hatten vor allem die zeitweise unsteten Entwicklungen in Zusammenhang mit der internationalen Zollpolitik. Die dadurch entstandene Verunsicherung bezüglich potenzieller US-Handelszölle auf die weltweiten Warenströme wirkte negativ auf die Nachfrage in zahlreichen Märkten. Auch die aus Geschäftssicht der NORMA Group wesentlichen Kundenindustrien waren davon betroffen. Dazu gehörte insbesondere das ohnehin anhaltend schwache Automobilgeschäft, also der Bereich Mobility & New Energy. Im Geschäftsbereich Water Management wurde in den ersten sechs Monaten eine leicht zurückhaltende Nachfrage sichtbar. Ungünstige Witterungsbedingungen erschwerten den Start in das Geschäftsjahr 2025. Im 2. Quartal 2025 hingegen zeigte sich eine deutliche Aufholbewegung, auf deren Grundlage wir für den weiteren Verlauf im Geschäftsjahr 2025 mit einer fortgesetzt positiven Entwicklung rechnen. Demgegenüber wuchs der Bereich Industry Applications mit einer internen Neuzuordnung von Kundenindustrien, die vormals Mobility & New Energy angehört hatten, gegenüber dem Vorjahr. Jedoch waren auch im Geschäftsbereich Industry Applications die negativen Folgen der externen Rahmenbedingungen spürbar, wodurch es uns trotz einer Verbesserung im 2. Quartal nicht gelang, die volle Absatzwirkung zu erzielen.
Zusammengenommen lag die Umsatzentwicklung im 1. Halbjahr mit einem Wert von EUR 574,6 Mio. um 6,5 % unter dem Niveau des Vorjahres. Negative Währungseffekte hatten darauf mit 0,9 % einen großen Einfluss. Positiv hervorzuheben ist demgegenüber die sequenzielle Verbesserung der bereinigten EBIT-Marge. Sie stieg deutlich von 3,6 % in den ersten drei Monaten 2025 auf einen Wert von 8,1 % im 2. Quartal. Dies entspricht einer bereinigten EBIT-Marge von insgesamt 5,9 % im 1. Halbjahr 2025. Unter Berücksichtigung der gegenwärtigen Entwicklungen im Marktumfeld ist dies ein sehr erfreuliches Resultat und das Ergebnis unserer hohen Kostendisziplin. Ebenso konnten wir durch ein verbessertes Working-Capital-Management, aber auch eine selektivere Investitionstätigkeit in den ersten sechs Monaten einen guten operativen Netto-Cashflow in Höhe von EUR 34,7 Mio. generieren.
Die NORMA Group hat somit trotz erschwerter Marktbedingungen eine insgesamt stabile Performance gezeigt. Vor allem wird deutlich: Die vorherrschenden Unsicherheiten im Markt setzen zwar den aktuellen Rahmen für Veränderung, aber der Wandel selbst schreitet bereits seit Längerem mit eigener, zunehmender Dynamik voran. Entwicklungen wie die des 1. Halbjahres 2025 zeigen nur noch eindrücklicher, dass die Bereitschaft zur Veränderung eines der wesentlichen Instrumentarien für nachhaltig erfolgreiches Wirtschaften ist. Daher passt sich die NORMA Group stetig an sich verändernde Rahmenbedingungen an. Vor diesem Hintergrund haben wir im 1. Halbjahr eine globale Transformation des Unternehmens begonnen und unter Mitwirkung aller Unternehmensbereiche wesentliche Optimierungspotenziale identifiziert. Diese zielt darauf ab, die Organisation weltweit so effizient wie möglich aufzustellen. Dazu gehört eine Agenda mit drei zentralen Maßnahmenblöcken:
Erstens, streben wir aktiv eine effizientere Organisation an, zweitens wollen wir Einsparungen auf der Sachkostenebene erreichen und drittens die Optimierung der globalen Standortlandschaft angehen. Klar ist auch: Veränderungen erfordern ein gewisses Maß an Einmalaufwendungen. Diesbezüglich rechnen wir für die Implementierung und Umsetzung der geplanten Maßnahmen aus dem Transformationsplan bis zum Jahr 2028 mit einem kumulierten Kostenvolumen in einer Bandbreite von rund EUR 54 Mio. bis rund EUR 61 Mio. Demgegenüber stehen Benefits in Form von Kosteneinsparungen: So wird das Maßnahmenpaket bereits ab 2025 zu Einsparungen führen, die über die Folgejahre bis 2028 eine Bandbreite von insgesamt rund EUR 82,5 Mio. bis rund EUR 91,5 Mio. erreichen. Die global ausgerichtete Transformation legt den Fokus insgesamt darauf, das Zielbild des „Industrial Powerhouse“ zu erreichen und unsere Wettbewerbsfähigkeit zu sichern.
Parallel dazu treiben wir den Verkaufsprozess für unser globales Water-Management-Geschäft kontinuierlich voran. Hinsichtlich der klassischen Schritte, die solche Transaktionen mit sich bringen, liegen wir voll in unserem selbst gesteckten zeitlichen Rahmen. Mit den nach Abschluss des Verkaufsprozesses frei werdenden Mitteln verfolgen wir – wie bereits kommuniziert – einen wichtigen, und auf die Zukunft der NORMA Group zugeschnittenen Dreiklang: Wir wollen unsere Verschuldung wesentlich zurückführen. Damit schaffen wir finanzielle Freiräume für die weitere Entwicklung des Unternehmens. Ebenso wollen wir das Industry-Applications-Geschäft ausbauen – sowohl organisch als auch durch Zukäufe – sowie den Bereich Mobility & New Energy stärken. Nicht zuletzt wollen wir unsere Aktionärinnen und Aktionäre mit einem angemessenen Anteil an den Verkaufserlösen beteiligen. Seien Sie versichert, dass Vorstand und Aufsichtsrat zu gegebener Zeit allen drei Säulen eine hohe Bedeutung im Hinblick auf die Allokation der verfügbaren Mittel einräumen werden. Über die Schritte werden wir Sie angelehnt an den gesetzlichen Rahmen informieren.
Auch in den kommenden Monaten 2025 werden weitere externe Herausforderungen zu meistern sein. Gleichzeitig sehen wir unsere Kernkompetenzen und die Assets gepaart mit den Potenzialen und Chancen der #newNORMA. Die NORMA Group kann dabei auf eine hervorragende Mannschaft zählen. Das Team hat sich klar auf die kontinuierliche Verbesserung und Weiterentwicklung des Unternehmens ausgerichtet und behält dabei jederzeit das Wesentliche im Fokus. So entwickeln wir uns als Unternehmen, aber auch unser Marktangebot für funktionskritische Lösungen kontinuierlich weiter. Dadurch positioniert sich die NORMA Group als fokussierter Zulieferer für Verbindungstechnologie mit Zielkunden in den Bereichen Industry Applications und Mobility & New Energy. Unser Anspruch ist es, als verlässlicher Partner fortgesetzt Mehrwert für unsere Kunden zu schaffen.
Für das uns entgegengebrachte Vertrauen möchten wir uns als Gesamtvorstand bei all unseren Stakeholdern und ganz besonders bei den Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern der NORMA Group herzlich bedanken.
Wir freuen uns, wenn Sie uns auf dem Weg der Transformation zum künftigen „Industrial Powerhouse“ begleiten.
Herzlichst
Der Vorstand
Mark Wilhelms
Vorstandsvorsitzender
(Interim-CEO)
Annette Stieve
Mitglied des Vorstands (CFO)
Dr. Daniel Heymann
Mitglied des Vorstands (COO)
Legende
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