Im Rahmen der Erstellung und Überwachung des Risiko- und Chancenprofils bewertet die NORMA Group die Chancen und Risiken anhand der finanziellen Auswirkungen und der Eintrittswahrscheinlichkeiten. Die finanziellen Auswirkungen von Chancen und Risiken werden anhand der Auswirkung auf das Ergebnis bzw. die Liquidität des Konzerns bewertet. Dabei werden die folgenden vier Kategorien mit Bezug auf die potenziell maximale, durchschnittliche jährliche Auswirkung im Betrachtungszeitraum des Risikomanagementsystems verwendet:

gering: bis zu EUR 5 Mio. Ergebnis- bzw. Liquiditätseffekt

moderat: mehr als EUR 5 Mio. und bis zu EUR 15 Mio. Ergebnis- bzw. Liquiditätseffekt

wesentlich: mehr als EUR 15 Mio. und bis zu EUR 30 Mio. Ergebnis- bzw. Liquiditätseffekt

hoch: mehr als EUR 30 Mio. Ergebnis- bzw. Liquiditätseffekt

Das verwendete Intervall setzt die finanzielle Auswirkung eines Risikos oder einer Chance in Relation zum EBIT des Konzerns oder eines Segments, sofern sich das jeweilige Risiko bzw. die jeweilige Chance ausschließlich auf ein bestimmtes Segment bezieht. Die Bewertung von Chancen und Risiken, deren finanzielle Auswirkung sich in der Gesamtergebnisrechnung in Posten unterhalb des EBIT niederschlägt, erfolgt ebenfalls in Relation zum EBIT. Die dargestellten Auswirkungen berücksichtigen stets die Effekte eingeleiteter Gegenmaßnahmen. Die für die Bewertung von Risiken und Chancen verwendeten Eintrittswahrscheinlichkeiten werden anhand der folgenden vier Kategorien quantifiziert:

unwahrscheinlich: bis zu 5 % Eintrittswahrscheinlichkeit

möglich: mehr als 5 % und bis zu 25 % Eintrittswahrscheinlichkeit

wahrscheinlich: mehr als 25 % und bis zu 50 % Eintrittswahrscheinlichkeit

sehr wahrscheinlich: mehr als 50 % Eintrittswahrscheinlichkeit

Im Vergleich zur im Geschäftsbericht 2023 veröffentlichten Risiko- und Chanceneinschätzung ergeben sich insgesamt keine wesentlichen Veränderungen hinsichtlich der Risikoeinschätzung. Insbesondere haben aber – im gesamtwirtschaftlichen Kontext – die folgenden Risikobereiche einen potenziellen Einfluss auf den Geschäftsbetrieb der NORMA Group bzw. ist eine Anpassung der Risikoeinschätzung erfolgt:

Im Hinblick auf die weltweit tendenziell rückläufige Inflation haben die Zentralbanken begonnen, die Leitzinsen zu senken, oder diese nicht weiter erhöht. Insgesamt erwartet die NORMA Group eine Fortsetzung dieser Entwicklung. Aus diesem Grund werden Zinsänderungsrisiken weiterhin als „möglich“ eingeschätzt. Unter Berücksichtigung getroffener Gegenmaßnahmen im Bereich des Finanzmanagements werden die mit potenziellen Zinsänderungen verbundenen finanziellen Auswirkungen jedoch nunmehr als „gering“ eingeschätzt (im Geschäftsbericht 2023: „moderat“). Chancen im Zusammenhang mit Zinsänderungen bewertet die NORMA Group weiterhin als „sehr wahrscheinlich“, jedoch mit „geringen“ finanziellen Auswirkungen (im Geschäftsbericht 2023: „moderat“).

Trotz eines im Laufe des bisherigen Geschäftsjahres moderaten Wachstums der Weltwirtschaft ist insgesamt potenziell weiterhin von einer anhaltenden Belastung der weltweiten Konjunktur auszugehen. Insbesondere relevant für die NORMA Group sind hier die Entwicklungen im europäischen Automobilmarkt. Das 1. Halbjahr 2024 war dort vor allem durch rückläufige Produktionszahlen und die Investitionszurückhaltung in der Industrie belastet. WIRTSCHAFTSBERICHT Daher stuft die NORMA Group volkswirtschaftliche und konjunkturelle Risiken weiterhin als „möglich“ ein und klassifiziert die finanziellen Auswirkungen – unter Berücksichtigung von Gegenmaßnahmen – weiterhin als „moderat“.

Die Marktsituation mit reduzierter Fahrzeugproduktion hat sich gegenüber der im Geschäftsbericht 2023 veröffentlichten Risiko- und Chanceneinschätzung grundsätzlich nicht verändert. Insgesamt werden die branchenspezifischen Risiken damit weiterhin als „möglich“ eingeschätzt. Unter Berücksichtigung getroffener Gegenmaßnahmen und entsprechender Planungsannahmen werden die potenziellen finanziellen Auswirkungen mit Bezug zu branchenspezifischen und technologischen Risiken weiterhin als „moderat“ klassifiziert.

Die NORMA Group entwickelt und implementiert kontinuierlich Initiativen, die auf Kostendisziplin und die stetige Verbesserung von Produktionsprozessen ausgerichtet sind. Entsprechende Aktivitäten wurden und werden im Rahmen des initiierten Wachstums- und Effizienzprogramms „Step Up“ intensiviert und strukturiert umgesetzt. WESENTLICHE EREIGNISSE IM 1. HALBJAHR 2024. Insgesamt werden prozessuale Risiken weiterhin als „möglich“ eingeschätzt, während ihre potenziellen finanziellen Auswirkungen als „gering“ eingestuft werden.

Darüber hinaus sind Risiken aus Rechtsstreitigkeiten in den USA mit Kunden und ehemaligen Mitarbeitern zuletzt gestiegen. Die NORMA Group bildet basierend auf dem aktuellen Stand der jeweiligen Rechtsstreitigkeiten Rückstellungen. Insgesamt wird die Eintrittswahrscheinlichkeit von Risiken in Zusammenhang mit Normen und Verträgen weiterhin als „möglich“ und potenzielle finanzielle Auswirkungen als „moderat“ eingeschätzt.

Risiko- und Chancenportfolio der NORMA Group 1

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1_Sofern nichts anderes angegeben ist, gilt die Risikoeinschätzung für alle drei Regionalsegmente.

Legende

Diese Inhalte sind Teil des nichtfinanziellen Konzernberichts und unterlagen einer gesonderten Prüfung mit begrenzter Sicherheit („limited assurance“).