Sehr geehrte Aktionärinnen und Aktionäre, sehr geehrte Kunden und Geschäftspartner,

wir blicken zurück auf sechs bewegende Monate im bisherigen Jahr 2022, die unsere Entwicklung unterschiedlich geprägt haben. Unser Konzernumsatz ist in einem von zahlreichen Herausforderungen gekennzeichneten Marktumfeld um 9,5 % auf EUR 622,3 Mio. sichtbar gewachsen. Wesentlicher Umsatztreiber war dabei vorrangig die Region Amerika. Dort haben wir, bedingt durch positive Effekte aus gestiegenen Verkaufspreisen, sowohl im Bereich Wassermanagement als auch im Bereich Mobilität und Neue Energien ein merkliches Umsatzwachstum im Vergleich zum Vorjahr verzeichnet. In der Region Asien-Pazifik entwickelten sich die Umsatzerlöse vor allem aufgrund eines guten Geschäfts bei der standardisierten Verbindungstechnik ebenfalls positiv.

Hingegen haben die operativen Ergebniskennzahlen im 1. Halbjahr 2022 unsere Erwartungen teilweise nicht erfüllt. Das bereinigte EBIT erreichte EUR 52,7 Mio. und die bereinigte EBIT-Marge unterschritt mit 8,5 % das Vorjahr deutlich. Auch der operative Netto-Cashflow verringerte sich auf EUR 9,8 Mio. und lag damit unter dem Niveau des Vorjahreszeitraums. Mit diesen Resultaten sind und können wir nicht zufrieden sein, wenngleich vielfältige Gründe ursächlich für den Rückgang des operativen Ergebnisses waren. Dazu gehören unerwartet weiter steigende Materialkosten aufgrund stark erhöhter Gas- und Energiepreise, die wir nicht vollständig durch die realisierte Steigerung unserer Verkaufspreise kompensieren konnten. Des Weiteren gingen von der zunehmend hohen Inflation, den andauernden Auswirkungen aus der Ukraine-Krise sowie dem Risiko weiterer Lockdowns in China spürbare Belastungen aus. Auch höhere Logistikkosten und andere operative Kosten, unter denen auch IT-Implementierungskosten gefasst sind, wirkten negativ auf das operative Ergebnis in den ersten sechs Monaten 2022.

Mit den genannten Faktoren werden wir in den gegenwärtig volatilen Zeiten gezielt umgehen müssen. Zudem wird immer deutlicher, dass sich die global herausfordernde Situation auch im 2. Halbjahr 2022 nicht wesentlich entspannen wird. Daher haben wir im Juli unter Berücksichtigung der Erwartungen für das verbleibende Geschäftsjahr 2022 die Prognose für die bereinigte EBIT-Marge von bisher rund 11 % auf nun rund 8 % angepasst. Für den operativen Netto-Cashflow haben wir unsere Annahme in diesem Rahmen von bisher rund EUR 100 Mio. auf einen Wert von nun rund EUR 60 Mio. korrigiert. Die Korrekturen stellen herbe Einschnitte dar, dessen sind wir uns als Vorstand der NORMA Group bewusst. Dennoch waren sie aufgrund der Rahmenbedingungen erforderlich.

Hinsichtlich des Konzernumsatzes gehen wir unverändert davon aus, ein mittleres bis hohes einstelliges organisches Konzernumsatzwachstum im Geschäftsjahr 2022 zu generieren. Wir sind zuversichtlich, dass wir uns mit Blick nach vorne gut entwickeln werden. Wir haben eine klare Strategie und bauen unsere Stärken kontinuierlich aus. Unsere Kunden und Produktinnovationen für die relevanten Zukunftsmärkte Wassermanagement und Elektromobilität stehen dabei im Fokus unserer Geschäftstätigkeit. In der ersten Hälfte des Jahres 2022 haben wir hierbei bereits wesentliche Erfolge gesehen. Gemeinsam mit unserem Partner SAB haben wir den NORMA Marlin auf den Markt gebracht. Wir haben damit unser Wassergeschäft in Europa gestärkt und unsere Position im Bereich der Trinkwasseranwendungen ausgebaut. In der Region Asien-Pazifik war die Kooperation mit Kanok ein wesentlicher Schritt. Seit März 2022 bieten wir Kunden in Thailand gemeinsam Klemmverschraubungen für landwirtschaftliche Anwendungen an. Solche Partnerschaften sind wesentlich, da die Nachfrage unserer Kunden nach effizienten Wassermanagementlösungen weltweit steigt. Zugleich unterstreichen sie, dass die NORMA Group über ein nachgefragtes und innovatives Produktportfolio verfügt, das die drängendsten Fragen unserer Zeit beantwortet.

Sehr geehrte Damen und Herren, neben den strategisch wichtigen Erfolgen gilt es auch, die Herausforderungen nicht aus den Augen zu verlieren. Die zweite Hälfte des Jahres 2022 wird weiterhin einige davon für uns bereit halten: Der Krieg in Europa, das Coronavirus und Lieferkettenproblematiken, aber auch die Inflation, Preissteigerungen sowie die Verfügbarkeit von Materialien werden uns fortgesetzt begleiten. Wir werden alles daran setzen, um unsere Belegschaft zu schützen und die Auswirkungen der Umfeldbedingungen auf unser Geschäft bestmöglich zu begrenzen. Dies tun wir als ein Team. Wir sind fest entschlossen, die Wettbewerbsfähigkeit der NORMA Group zu stärken, und halten unverändert an unserem langfristigen Ziel fest: Wir wollen der Marktführer für Verbindungs- und Fluid-Handling-Technologie in bestehenden und zukünftigen Märkten weltweit sein.

Begleiten Sie uns auf unserem Weg!

Herzlichst

Dr. Michael Schneider (CEO)          Dr. Friedrich Klein (COO)          Annette Stieve (CFO)
Legende

Diese Inhalte sind Teil des nichtfinanziellen Konzernberichts und unterlagen einer gesonderten Prüfung mit begrenzter Sicherheit („limited assurance“).