Gesamtwirtschaftliche und branchenspezifische Rahmenbedingungen

Weltwirtschaft durch Ukraine-Krieg, Corona-Pandemie und Inflation deutlich belastet

Im 1. Halbjahr 2022 hat sich die weltwirtschaftliche Lage einerseits infolge der kriegerischen Auseinandersetzungen in der Ukraine deutlich eingetrübt. Andererseits wirkte zudem die in China verordnete „No-COVID-Politik“ spürbar belastend auf die Weltwirtschaft. Diese Faktoren resultierten in einer Verschärfung der anhaltenden Lieferkettenproblematiken. Zugleich stieg die bereits hohe Inflation auf neue Höhen. Als Reaktion darauf strafften Notenbanken ihre Geldpolitik zum Teil deutlich. Zudem kamen vor dem Hintergrund des Krieges in der Ukraine in vielen europäischen Staaten Szenarien einer drohenden Verschlechterung der Energieversorgung auf. In den USA entwickelte sich die Industrieproduktion trotz der Belastungen im 1. Halbjahr 2022 dynamisch (Q1 2022: +5,1 %, Q2 2022: +6,1 %), und die Kapazitätsauslastung war dementsprechend hoch (Q1 2022: 79,5 %, Q2 2022: 80,3 %). Dennoch ist die Wirtschaftsleistung in den USA im 2. Quartal 2022 annualisiert um insgesamt 0,9 % zurückgegangen (Q1 2022: –1,6 %). In China stieg die Industrieproduktion, jedoch gedämpft durch die Corona-Lockdowns, im 1. Halbjahr 2022 um 3,4 %. Die Kapazitätsauslastung lag bei 75,4 % (H1 2021: 77,9 %). Gleichzeitig wuchs das chinesische Bruttoinlandsprodukt im 1. Halbjahr 2022 leicht um 2,5 % (Q1 2022: +4,8 %, Q2 2022: +0,4 %). Im Euroraum hat sich das Konjunkturtempo nach Kriegsbeginn in der Ukraine nur leicht abgeschwächt. Das Bruttoinlandsprodukt wuchs im 2. Quartal 2022 um 4,0 % (Q1 2022: +5,4 %). Auch die europäische Industrieproduktion fiel verhalten aus (Q1 2022: –0,3 %, April +0,5 %, Mai +0,8 %). Besonders die Bereiche Investitionsgüter und Energie waren davon stark betroffen, dennoch war die Kapazitätsauslastung in der Industrie im 2. Quartal mit 82,6 % im Durchschnitt hoch.

Deutsche Wirtschaft aufgrund von Umfeldfaktoren mit geringer Dynamik

Zwar hat sich der Aufschwung in vielen Dienstleistungsbereichen in Deutschland im 1. Halbjahr 2022 merklich fortgesetzt und auch die Auftragslage der Industrie verzeichnete eine positive Entwicklung. Dennoch wurde die deutsche Wirtschaft mit Beginn der kriegerischen Auseinandersetzungen in der Ukraine spürbar gebremst. Ursächlich dafür waren eine inflationsbedingt stark gesunkene Kaufkraft, anhaltende Lieferkettenproblematiken und im Allgemeinen geopolitische Unsicherheiten. Das Bruttoinlandsprodukt stieg im 2. Quartal 2022 lediglich um 1,5 % (Q1 2022: +3,9 %) – saison- und kalenderbereinigt stagnierte die Wirtschaft gegenüber dem 1. Quartal 2022. Auch die Industrieproduktion tendierte infolge der belastenden Umfeldfaktoren spürbar nach unten (März –5,1 %, April –3,0 %, Mai –1,5 %), und die Kapazitätsauslastung sank im 2. Quartal 2022 leicht auf 85,2 %.

Herausforderung in der Maschinenbauproduktion durch externe Faktoren bedingt

Im Bereich Maschinenbau ist der Industrieaufschwung bedingt durch das herausfordernde globale Konjunkturumfeld und die daraus resultierenden unmittelbaren Belastungen aus den gestörten Lieferketten sowie gestiegenen Energie- und Transportkosten stark verlangsamt worden. So lag das Wachstum der weltweiten Industrieproduktion, mit Ausnahme des Bereichs Bau, in den ersten fünf Monaten 2022 bei 3,8 %. In der Folge sank das Produktionsplus auf 1,4 % im April und 3,4 % im Mai. Trotz der gegenwärtigen Belastungen und bekannten Risiken im Marktumfeld ist die Grundtendenz im globalen Maschinenbau bislang weiterhin positiv. Dafür spricht, dass sowohl die Auftragsbestände weiterhin hoch sind als auch die Investitionsbereitschaft auf Kundenseite stabil ist. Förderlich wirken ebenso laufende staatliche Konjunktur- und Infrastrukturprogramme sowie hohe Investitionen in den Klimaschutz. Nach Daten der EZB ist die Produktion von Investitionsgütern im Euroraum allerdings durch die bestehenden Lieferkettenproblematiken und die Lockdowns in China eingebrochen (Q1 2022: –5,0 %; April 2022: – 0,6 %; Mai 2022: +2,5 %). In Deutschland ging die Produktion im Maschinenbau mit Ausbruch des Ukraine-Kriegs zeitversetzt stark zurück: Während das 1. Quartal 2022 in Summe noch ein Wachstum in Höhe von 0,8 % aufwies, wurde bereits ab März (–3,5 %) ein rückläufiger Trend sichtbar, der sich im April (–5,8 %) nochmals deutlich verstärkte. Im Mai lag das Minus noch bei 2,2 %.

Automobilproduktion durch Engpässe belastet Nutzfahrzeuge sogar zweistellig im Minus

Die Automobilindustrie wurde aufgrund ihrer global vernetzten Lieferketten besonders stark von den Verwerfungen im 1. Halbjahr 2022 getroffen. Insbesondere die eingeschränkte Verfügbarkeit von Vorprodukten sowie die massiven Kostensteigerungen wirkten belastend auf die Branche. Aus diesem Grund konnten die Autohersteller nach Aussage von LMC Automotive (LMCA) die Nachfrage in den meisten Regionen im Sechsmonatszeitraum 2022 nicht ausreichend bedienen. Laut LMCA ist der Absatz von Light Vehicles (LV, bis 6 t) bis Ende Juni 2022 um 8,5 % eingebrochen, wobei sich vor allem das 2. Quartal (–14,8 %) sehr schwach zeigte. Demgegenüber fiel der Rückgang in der LV-Produktion milder aus (Q1 2022: –3,3 %; Q2 2022: –0,8 %). Dennoch sank das Volumen im 2. Quartal auf 18,6 Mio. LV und entfernte sich noch weiter von den Spitzenjahren 2018 und 2019 mit damals Rekordwerten in Höhe von 25 Mio. LV pro Quartal. Bei den Antriebsarten zeigt sich ein beschleunigter Wandel hin zum Elektroantrieb. Der Anteil von LV mit Verbrennungsmotoren lag im 1. Halbjahr 2022 laut Daten von LMCA bei 77,7 %, während er im Gesamtjahr 2021 noch bei 83,1 % gelegen hatte. Auch der Nfz-Markt konnte seine hohe Vorjahresbasis nicht halten: Die Nfz-Weltproduktion schrumpfte deutlich zweistellig (Q1 2022: –26,5 %; Q2 2022: –30,9 %).

Bauindustrie in China und Europa mit zunehmendem Gegenwind

Die chinesische Bauwirtschaft wurde durch verschiedene Faktoren belastet, wobei sich die Entwicklung insbesondere im 2. Quartal 2022 deutlich eingetrübt hat. Dazu zählten die Liquiditätskrise bei den chinesischen Baufinanzierern, die staatlichen Maßnahmen zur Eindämmung der Verschuldung im Immobiliensektor sowie die strikten Lockdowns zur Eindämmung der COVID-19-Pandemie seitens der Regierung. Laut dem Statistikamt NBS sind die Gebäudeinvestitionen bis Ende Juni 2022 kumuliert um 5,4 % geschrumpft (Q1 2022: +0,7 %), wobei das Minus im Wohnungsbau bei 4,5 % (Q1 2022: +0,7 %) lag. Im Vergleich dazu ist die Bauwirtschaft im Euroraum kraftvoll ins Jahr 2022 gestartet, wenngleich sich die Materialknappheit und die hohe Inflation zunehmend negativ auswirken. Im Euroraum ist die Bauproduktion nach einem Plus von 5,3 % im 1. Quartal 2022 in der Folge in Summe verhaltener gewachsen (April 2022: +2,8 %; Mai 2022: +2,9 %). Darunter verzeichneten hingegen Polen und Italien eine sehr dynamische Entwicklung mit jeweils zweistelligen Zuwachsraten. In Frankreich, Portugal und den Niederlanden war das Wachstum im Vergleich dazu moderat und in Spanien rückläufig. In Deutschland geriet die Bauproduktion mit Ausbruch des Ukraine-Kriegs ins Stocken. Materialengpässe und starke Preisanstiege trübten die Stimmung, wodurch ein Rückgang der deutschen Bauproduktion sichtbar wurde (März 2022: –3,1 %; April 2022 –1,7 %; Mai 2022 –2,0 %).

Wachstumstrend für US-Bauindustrie schwächt sich ab

In den USA ist allmählich ein sich abschwächender Trend in der Bauwirtschaft zu beobachten. Dies ist laut Expertenschätzungen unter anderem auf die stark gestiegenen Aufwandskosten für Materialien sowie das höhere Zinsniveau zurückzuführen. Beide Faktoren führten zu einer geminderten Investitionsbereitschaft im Vergleich zum starken Wachstum im Jahr 2021. Während sich die Anzahl der fertiggestellten Neubauten im 1. Halbjahr 2022 nochmals erhöhte, gingen Baubeginne im Juni 2022 infolge der Zunahme der belastenden Umfeldfaktoren um 8,0 % zurück. Ebenso reduzierten sich Baugenehmigungen für Neubauten seit Jahresbeginn 2022 bis Juni um 8,0 %.

Das Wassergeschäft der NORMA Group in den USA korreliert neben dem Neubau sehr stark mit der Instandhaltung, dem Umbau und der Renovierung von Immobilien. Diese Markttreiber haben sich im 1. Halbjahr 2022 abgeschwächt. Dem Zonda Residential Remodeling Index (RRI) zufolge stiegen die Umbauten in den USA im Zeitraum Januar bis Juni 2022 zwar begünstigt durch die hohen verfügbaren Mittel und das niedrige Zinsniveau bisher um 13 %, jedoch deutlich geringer als zuvor angenommen. Neben den genannten Wachstumstreibern sind ebenso extreme Wetterbedingungen – wie beispielsweise die aktuelle Dürre im Westen der USA und starke Regenfälle – wichtige Einflussfaktoren für die Entwicklung des Wassergeschäfts.

Wesentliche Ereignisse im 1. Halbjahr 2022

Neue Vertriebspartnerschaft mit thailändischem Wassermanagement-Unternehmen

Die NORMA Group hat im 2. Quartal 2022 mit Kanok Products Co., Ltd. („Kanok“), einem thailändischen Spezialisten für landwirtschaftliche Bewässerungssysteme, eine Vertriebspartnerschaft gestartet. Seit März 2022 bedient Kanok Kunden der NORMA Group in Thailand mit Klemmverschraubungen für landwirtschaftliche Anwendungen. Mit der Kooperation hat die NORMA Group ihr Wassermanagementgeschäft in der Region Asien-Pazifik gestärkt.

Gesamtaussage des Vorstands zum Geschäftsverlauf und zur wirtschaftlichen Lage

Die Umsätze der NORMA Group haben sich im 1. Halbjahr 2022 trotz des herausfordernden Marktumfelds gut entwickelt. Der Konzernumsatz lag mit EUR 622,3 Mio. um 9,5 % über dem Wert des Vorjahres (H1 2021: EUR 568,1 Mio.). Darin enthalten sind in den ersten sechs Monaten des laufenden Geschäftsjahres zu einem großen Teil positive Währungseffekte. Das organische Umsatzwachstum betrug 3,8 %, wurde jedoch vor allem auch durch eine Steigerung der Verkaufspreise bedingt. Wesentlicher Umsatztreiber war dabei vorrangig die Region Amerika, in der getrieben von positiven Preiseffekten sowohl im Bereich Wassermanagement als auch im Bereich Mobilität und Neue Energien ein merklicher Umsatzanstieg im Vergleich zum Vorjahr zu verzeichnen war. In der Region Asien-Pazifik entwickelten sich die Umsatzerlöse in Summe bedingt durch ein starkes Wachstum bei der standardisierten Verbindungstechnik ebenfalls positiv, wohingegen die Umsätze in der Region EMEA wie erwartet aufgrund der rückläufigen Nachfrage seitens der europäischen Automobilindustrie hinter dem überproportional guten Halbjahr des Vorjahres zurückblieben.

Die operativen Ergebniskennzahlen unterschritten teilweise die Erwartungen des Vorstands. Das bereinigte EBIT belief sich im 1. Halbjahr 2022 auf EUR 52,7 Mio. (H1 2021: EUR 73,0 Mio.). Die bereinigte EBIT-Marge lag bei 8,5 % (H1 2021: +12,8 %). Ursachen dafür waren im Wesentlichen unerwartet weiter steigende Materialkosten aufgrund stark steigender Gas- und Energiepreise, die nicht vollständig durch eine Steigerung der Verkaufspreise kompensiert werden konnten. Zudem wirken eine weiterhin ansteigende, hohe Inflation, andauernde Auswirkungen aus der Ukraine-Krise, das Risiko weiterer Lockdowns in China sowie höhere Logistik- und andere operative Kosten, inklusive IT-Implementierungskosten, negativ auf die Entwicklung des operativen Ergebnisses. Auch der operative Netto-Cashflow sank in den ersten sechs Monaten 2022 mit EUR 9,8 Mio. deutlich gegenüber dem Vorjahr (H1 2021: EUR 39,3 Mio.). Diese Entwicklung ist neben dem spürbar reduzierten EBITDA im aktuellen Berichtszeitraum auf einen im Vergleich zum Jahresende 2021 höheren Aufbau des (Trade) Working Capital zurückzuführen.

Der Vorstand geht davon aus, dass sich die herausfordernde Situation auch im 2. Halbjahr 2022 nicht wesentlich entspannen wird, und hat daher unter Berücksichtigung der genannten Faktoren und der erwarteten Umsatzentwicklung für das verbleibende Geschäftsjahr 2022 am 21. Juli 2022 die Prognose für die bereinigte EBIT-Marge und den operativen Netto-Cashflow angepasst. Das Management rechnet demnach nun mit einer bereinigten EBIT-Marge für das Geschäftsjahr 2022 in Höhe von rund 8 % (bisherige Prognose: „rund 11 %“). Für den operativen Netto-Cashflow erwartet das Management im Geschäftsjahr 2022 einen Wert von rund EUR 60 Mio. (bisherige Prognose: „rund EUR 100 Mio.“). Hinsichtlich der Entwicklung des organischen Konzernumsatzes hält der Vorstand an seiner im Geschäftsbericht 2021 veröffentlichten und im Rahmen der Zwischenmitteilung zum 1. Quartal 2022 bestätigten Prognose fest („mittleres bis hohes einstelliges organisches Konzernumsatzwachstum“). Detaillierte Informationen zu allen weiteren Bestandteilen der Prognose sind im Prognosebericht einsehbar.

Ertrags-, Vermögens- und Finanzlage

Die NORMA Group bereinigt zur operativen Steuerung der Gesellschaft bestimmte Aufwendungen. Die im Folgenden dargestellten bereinigten Ergebnisse entsprechen der Managementsicht.

Sondereffekte

Im Zeitraum Januar bis Juni 2022 wurden – wie im Vorjahr – keine Bereinigungen für Aufwendungen innerhalb des EBITDA (Gewinn vor Zinsen, Steuern, Abschreibungen auf Sachanlagen und Abschreibungen auf immaterielle Vermögensgegenstände) vorgenommen. Innerhalb des EBITA (Gewinn vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen auf immaterielle Vermögensgegenstände) wurden Abschreibungen auf Sachanlagen aus Kaufpreisallokationen in Höhe von EUR 0,6 Mio. (H1 2021: EUR 0,7 Mio.) bereinigt. Zudem wurden innerhalb des EBIT zusätzlich Abschreibungen auf immaterielle Vermögenswerte aus Kaufpreisallokationen in Höhe von EUR 10,4 Mio. (H1 2021: EUR 10,0 Mio.) bereinigt dargestellt.

Sich aus den Bereinigungen ergebende fiktive Ertragsteuern werden mit den Steuersätzen der jeweils betroffenen lokalen Gesellschaften berechnet und im bereinigten Ergebnis nach Steuern berücksichtigt.

Im Folgenden werden die bereinigten Werte dargestellt. Nähere Informationen zu den unbereinigten Werten liefert der verkürzte Konzernanhang.  Verkürzter Konzernanhang

SONDEREFFEKTE 1

H1 2022 berichtet

Summe Bereinigungen

H1 2022 bereinigt

Konzernumsatzerlöse

EUR Mio.

622,3

0

622,3

Veränderung des Bestands an fertigen und unfertigen Erzeugnissen

EUR Mio.

2,8

0

2,8

Andere aktivierte Eigenleistungen

EUR Mio.

1.2

0

1.2

Materialaufwand

EUR Mio.

–296.1

0

–296.1

Bruttogewinn

EUR Mio.

330,2

0

330,2

Sonstige betriebliche Erträge und Aufwendungen

EUR Mio.

–91,6

0

–91,6

Aufwendungen für Leistungen an Arbeitnehmer

EUR Mio.

–157,5

0

–157,5

EBITDA

EUR Mio.

81,1

0

81,1

Abschreibungen auf Sachanlagen

EUR Mio.

–25,0

0,6

–24,4

EBITA

EUR Mio.

56,1

0,6

56,7

Abschreibungen auf immaterielle Vermögenswerte

EUR Mio.

–14,5

10,4

–4,0

Betriebsgewinn (EBIT)

EUR Mio.

41,6

11,0

52,7

Finanzergebnis

EUR Mio.

–4,5

0

–4,5

Ergebnis vor Ertragsteuern

EUR Mio.

37,1

11,0

48,1

Ertragsteuern

EUR Mio.

–10,4

2,8

–13,2

Periodenergebnis

EUR Mio.

26,7

8,3

35,0

Nicht beherrschende Anteile

EUR Mio.

0

0

0

Periodenergebnis, das auf Anteilseigner des Mutterunternehmens entfällt

EUR Mio.

26,6

8,3

34,9

Ergebnis je Aktie

EUR

0,84

0,26 

1,10

1_Abweichungen bei Nachkommastellen können aufgrund von kaufmännischen Rundungen auftreten.

Auftragsbestand

Zum 30. Juni 2022 betrug der Auftragsbestand der NORMA Group EUR 582,8 Mio. (30. Juni 2021: EUR 496,9 Mio.) und war damit um 17,3 % höher als zum Vorjahresstichtag.

Ertragslage
Umsatz wächst im 1. Halbjahr 2022 um 9,5 %; Region Amerika ist wesentlicher Wachstumstreiber

Die NORMA Group erzielte im 1. Halbjahr 2022 einen Konzernumsatz in Höhe von EUR 622,3 Mio. und damit ein um 9,5 % höheres Umsatzniveau als in der Vorjahresperiode (H1 2021: EUR 568,1 Mio.). Währungseffekte, insbesondere im Zusammenhang mit dem US-Dollar, hatten einen positiven Einfluss in Höhe von 5,8 %, während das organische Umsatzwachstum 3,8 % betrug. Die gute Entwicklung resultierte im Wesentlichen aus positiven Preiseffekten aus der Region Amerika und dort sowohl aus einem starken Wachstum im Bereich Wassermanagement als auch aus Mehrerlösen im Bereich Mobilität und Neue Energien.

Im 2. Quartal 2022 stiegen die Umsatzerlöse um 12,9 % gegenüber dem Vergleichsquartal des Vorjahres (Q2 2022: EUR 317,9 Mio.; Q2 2021: EUR 281,7 Mio.). Das organische Wachstum im 2. Quartal 2022 lag bei 5,3 % und war zum Teil durch eine Steigerung der Verkaufspreise getrieben. Währungseffekte hatten einen positiven Einfluss in Höhe von 7,5 %.

Zweistelliges organisches Umsatzwachstum im SJT-Bereich; EJT-Geschäft wächst leicht währungsgetrieben

Das SJT-Geschäft verzeichnete im Zeitraum Januar bis Juni 2022 mit Umsatzerlösen in Höhe von EUR 278,7 Mio. ein gegenüber dem Vergleichszeitraum des Vorjahres (H1 2021: 232,7 Mio.) um 19,8 % höheres Umsatzniveau. Darin ist ein organisches Wachstum der Umsatzerlöse von 11,9 % enthalten. Zusätzlich beeinflussten Währungseffekte die Umsatzerlöse im SJT-Bereich um 7,9 % positiv. Das Wachstum wurde wiederholt durch ein starkes Wassergeschäft der US-amerikanischen Tochtergesellschaft NDS sowie ein gutes Geschäft im Bereich Industrieanwendungen in der Region Asien-Pazifik bedingt.

Im 2. Quartal 2022 summierten sich die Umsatzerlöse im SJT-Bereich auf EUR 147,2 Mio. und übertrafen damit das Vorjahresniveau um 20,5 % bzw. organisch um 10,5 %. Sowohl aus der Region Amerika als auch aus der Region Asien-Pazifik kamen wesentliche Beiträge zum organischen Umsatzwachstum. Währungseffekte trugen mit 10,0 % zum Erlöswachstum bei.

Im Bereich EJT fiel die Nachfrage insbesondere seitens der europäischen Automobilindustrie – wie erwartet – verhalten aus. Ursächlich dafür waren die seit Anfang des Jahres 2022 verstärkt auftretenden und weitreichenden Marktherausforderungen, weshalb Automobilhersteller das Produktionspotenzial nicht vollständig ausschöpfen konnten. Das organische Umsatzwachstum im EJT-Geschäft war zwar negativ (–2,4 %), konnte jedoch durch positive Währungseffekte vorrangig in Zusammenhang mit dem US-Dollar (+4,3 %) mehr als kompensiert werden. Damit erzielte das EJT-Geschäft im Zeitraum Januar bis Juni 2022 Umsatzerlöse in Höhe von EUR 338,6 Mio. und ein leichtes Plus von 1,9 % gegenüber dem Sechsmonatszeitraum 2021 (H1 2021: EUR 332,3 Mio.).

Im 2. Quartal 2022 beliefen sich die Umsatzerlöse im EJT-Bereich auf EUR 167,6 Mio. (Q2 2021: EUR 157,7 Mio.). Das entspricht einem Umsatzwachstum gegenüber dem Vergleichsquartal des Vorjahres von 6,3 %. Der Anstieg war vorrangig währungsgetrieben (+5,6 %), das organische Umsatzwachstum betrug 0,7 %. Im 2. Quartal 2022 war vor allem in der Region Amerika im Bereich Mobilität und Neue Energien ein sprunghafter Anstieg der Umsatzerlöse zu beobachten. Dagegen fiel die Entwicklung in der Region EMEA und Asien-Pazifik rückläufig aus.

Materialeinsatzquote als Folge anhaltend hoher Rohstoff-, Energie- und Logistikkosten deutlich gestiegen

Der Materialaufwand summierte sich im 1. Halbjahr 2022 auf EUR 296,1 Mio. und übertraf damit das Niveau des Vorjahresvergleichszeitraums (H1 2021: EUR 249,5 Mio.) um 18,7 %. Die Materialeinsatzquote im Verhältnis zum Umsatz lag im 1. Halbjahr 2022 bei 47,6 % (H1 2021: 43,9 %). Die Materialeinsatzquote im Verhältnis zur Gesamtleistung (Umsatzerlöse zuzüglich Bestandsveränderungen und der anderen aktivierten Eigenleistungen) betrug 47,3 % (H1 2021: 43,4 %). Im 2. Quartal 2022 lag der Materialaufwand bei EUR 156,2 Mio. (Q2 2021: EUR 126,3 Mio.) und die Materialeinsatzquote im Verhältnis zum Umsatz erreichte einen Wert von 49,1 % (Q2 2021: 44,8 %).

Die Materialkostenquote wurde insbesondere durch das anhaltend hohe Preisniveau bei den für die NORMA Group relevanten Rohstoffen (im Wesentlichen Stahl, Legierungszuschläge und technische Kunststoffe) und Produktionsmaterialien negativ beeinflusst. Die Preise sind im 1. Halbjahr 2022 gegenüber dem Jahresende 2021 – wie erwartet – weiter gestiegen und übertrafen für nahezu alle Rohstoffe und Materialien das Niveau des entsprechenden Vorjahreszeitraums deutlich. Einen erhöhenden Effekt auf den Materialaufwand hatten in diesem Zusammenhang auch gestiegene Logistikkosten sowie die Entwicklung des US-Dollars im Vergleich zu den ersten sechs Monaten des Vorjahres.

Bruttogewinn und Bruttomarge

Trotz der guten Umsatzentwicklung erzielte die NORMA Group im 1. Halbjahr 2022 einen Bruttogewinn (Umsatzerlöse abzüglich Materialaufwand und Bestandsveränderungen zuzüglich der anderen aktivierten Eigenleistungen) in Höhe von lediglich EUR 330,2 Mio. Gegenüber dem Sechsmonatszeitraum des Vorjahres (H1 2021: 325,9 Mio.) entspricht dies einem leichten Anstieg um 1,3 %. Der Bruttogewinn wurde durch die höheren Materialkosten als Folge der gestiegenen Rohstoffpreise und Logistikkosten stark beeinflusst. Diese Faktoren bewirkten im 1. Halbjahr 2022, trotz der gestiegenen Umsatzerlöse, eine verringerte Bruttomarge (bezogen auf den Umsatz) in Höhe von 53,1 % (H1 2021: 57,4 %).

Im 2. Quartal 2022 erwirtschaftete die NORMA Group einen Bruttogewinn in Höhe von EUR 166,7 Mio. und übertraf damit das Vorjahresvergleichsquartal (Q2 2021: EUR 159,9 Mio.) um 4,3 %. Damit lag die Bruttomarge im 2. Quartal 2022 bei 52,5 % (Q2 2021: 56,8 %). Wie im entsprechenden Vorjahresquartal hatte dabei auch der Bestandsaufbau im aktuellen Berichtsquartal (Q2 2022: EUR 4,4 Mio.; Q2 2021: EUR 4,1 Mio.) einen erhöhenden Effekt auf die Bruttomarge.

Personalkostenquote

Per 30. Juni 2022 waren bei der NORMA Group weltweit insgesamt 8.682 Mitarbeiter:innen beschäftigt. Davon sind 6.230 Mitarbeiter:innen der Stammbelegschaft zuzurechnen. Im Vergleich zum 30. Juni 2021 (6.481) ist die Anzahl der fest angestellten Mitarbeiter damit um 3,9 % gesunken, während sie sich gegenüber dem Jahresende 2021 (6.191) nur leicht erhöht hat. Vor allem in der Region EMEA waren zum 30. Juni 2022 gegenüber dem Vorjahresstichtag in Zusammenhang mit einem Personalrückgang in Serbien deutlich weniger Mitarbeiter:innen in der Stammbelegschaft beschäftigt. Dagegen ist die Beschäftigtenzahl in den Regionen Amerika und Asien-Pazifik im Stichtagsvergleich der Halbjahre leicht gestiegen.

Die Personalaufwendungen betrugen im 1. Halbjahr 2022 EUR 157,5 Mio. Dies entspricht, trotz der geringeren Zahl der Arbeitnehmer:innen innerhalb der Stammbelegschaft, einer Erhöhung gegenüber dem Vorjahreszeitraum (H1 2021: EUR 146,4 Mio.) um 7,6 %. Dazu beigetragen haben zum einen Währungseffekte – im Besonderen die Entwicklung des US-Dollar gegenüber dem Euro. Zum anderen wirkte auch der Personalkostenanstieg in der Region Asien-Pazifik mit einer gegenüber dem Vorjahr höheren Mitarbeiterzahl erhöhend auf die Personalkosten im 1. Halbjahr 2022. Die Personalkostenquote für das 1. Halbjahr 2022 hat sich mit 25,3 % gegenüber dem Vorjahr (H1 2021: 25,8 %) auch aufgrund der inflationsbedingten Preissteigerungen und des damit verbundenen Umsatzanstiegs reduziert.

Im 2. Quartal 2022 lagen die Personalaufwendungen bei EUR 79,5 Mio. und damit um 10,0 % über denen des 2. Quartals 2021 (EUR 72,3 Mio.). Die Personalkostenquote im 2. Quartal 2022 betrug 25,0 % (Q2 2021: 25,7 %). Verkürzter Konzernanhang

ENTWICKLUNG DER MITARBEITERZAHLEN

30. Juni 2022

30. Juni 2021

Veränderung (in %)

EMEA

3.467

3.785

– 8,4 %

Amerika

1.450

1.419

2,2 %

Asien-Pazifik

1.313

1.277

2,8 %

Stammbelegschaft

6.230

6.481

3,9 %

Leiharbeiter:innen

2.452

2.273

7,9 %

Gesamtbelegschaft

8.682

8.754

0,8 %

Sonstige betriebliche Erträge und Aufwendungen

Der Saldo aus den sonstigen betrieblichen Erträgen und Aufwendungen im 1. Halbjahr 2022 war mit EUR – 91,6 Mio. um 14,5 % höher als im Berichtszeitraum des Vorjahres (H1 2021: EUR – 80,0 Mio.). Der Anteil der sonstigen betrieblichen Aufwendungen und Erträge im Verhältnis zum Umsatz stieg im aktuellen Berichtszeitraum auf 14,7 % (H1 2021: 14,1 %).

Die sonstigen betrieblichen Erträge summierten sich auf EUR 13,5 Mio. und übertrafen damit den Vorjahreszeitraum (H1 2021: EUR 9,8 Mio.) um EUR 3,6 Mio. bzw. 37,0 %. Darin enthalten sind vor allem Währungsgewinne aus der betrieblichen Tätigkeit in Höhe von EUR 6,4 Mio. (H1 2021: EUR 3,7 Mio.), Erträge aus der Auflösung von Verbindlichkeiten mit EUR 3,2 Mio. (H1 2021: EUR 2,8 Mio.) sowie sonstige Erträge aus dem Abgang von Anlagevermögen in Höhe von EUR 2,0 Mio. (H1 2021: EUR 0,5 Mio.) Verkürzter Konzernanhang

Die sonstigen betrieblichen Aufwendungen haben sich im Vergleich zum Vorjahreszeitraum (H1 2021: EUR – 89,9 Mio.) um EUR 15,2 Mio. auf EUR –105,1 Mio. im 1. Halbjahr 2022 erhöht. Der Anstieg ist vor allem auf höhere Ausgaben für IT und Telekommunikation (H1 2022: EUR 16,5 Mio.; H1 2021: EUR 10,7 Mio.) sowie einen gestiegenen Bedarf an Leiharbeiter:innen (H1 2022: EUR 24,9 Mio.; H1 2021: EUR 22,0 Mio.) zurückzuführen. Darüber hinaus wirkten sich unter anderem gestiegene Reise- und Bewirtungskosten (H1 2022: EUR 3,2 Mio.; H1 2021: EUR 1,2 Mio.), Aufwendungen für Beratung und Marketing (H1 2022: EUR 10,6 Mio.; H1 2021: EUR 8,7 Mio.) sowie sonstige Verwaltungsaufwendungen (H1 2022: EUR 6,0 Mio.; H1 2021: EUR 4,2 Mio.) erhöhend auf die sonstigen betrieblichen Aufwendungen aus. Die sonstigen betrieblichen Aufwendungen enthalten zudem Frachtkosten in Höhe von EUR 20,3 Mio. (H1 2021: EUR 21,8 Mio.) sowie Kosten aus dem laufenden „Get on track“-Programm in Höhe von EUR 0,7 Mio. (H1 2021: 0,9 Mio.). Letztere werden nicht bereinigt.

Im 2. Quartal 2022 betrug der Saldo aus den sonstigen betrieblichen Erträgen und Aufwendungen EUR – 50,2 Mio. und lag damit um 31,2 % höher als im entsprechenden Vorjahresquartal (Q2 2021: EUR – 38,3 Mio.). Die Quote im Verhältnis zum Umsatz belief sich auf 15,8 % (Q2 2021: 13,6 %).

Operatives Ergebnis durch unterschiedliche Faktoren stark belastet

Das um Abschreibungen auf materielle und immaterielle Vermögenswerte aus Kaufpreisallokationen bereinigte operative Ergebnis – das bereinigte EBIT – belief sich in den ersten sechs Monaten des laufenden Geschäftsjahres auf EUR 52,7 Mio. und blieb damit um 27,9 % hinter dem Vergleichswert des Vorjahres (H1 2021: EUR 73,0 Mio.) zurück. Die bereinigte EBIT-Marge erreichte im 1. Halbjahr 2022 einen Wert von 8,5 % (H1 2021: 12,8 %).

Zurückzuführen ist diese Entwicklung im Wesentlichen auf unerwartet weiter steigende Materialkosten aufgrund stark steigender Gas- und Energiepreise, die nicht vollständig durch eine Steigerung der Verkaufspreise kompensiert werden konnten. Zudem wirkten eine weiterhin hohe Inflation, andauernde Auswirkungen der Ukraine-Krise, das Risiko weiterer Lockdowns in China sowie höhere Logistik- und andere operative Kosten – inklusive IT-Implementierungskosten – negativ auf die Entwicklung des operativen Ergebnisses im ersten Halbjahr 2022. Die sich daraus ergebenden Belastungen auf das operative Ergebnis konnten zum Teil durch positive Effekte aus dem „Get on track“-Programm kompensiert werden.

Im 2. Quartal 2021 betrug das bereinigte EBIT EUR 22,3 Mio. (Q2 2021: EUR 36,1 Mio.). Die bereinigte EBIT-Marge belief sich auf 7,0 % (Q2 2021: 12,8 %).

NORMA Value Added (NOVA)

Der NORMA Value Added (NOVA) lag im 1. Halbjahr 2022 bei EUR 4,2 Mio. und hat sich damit gegenüber dem Vorjahr (H1 2021: EUR 17,9 Mio.) deutlich verringert. Diese Entwicklung ist vorrangig auf den Rückgang des bereinigten EBIT in den ersten sechs Monaten 2022 zurückzuführen.

Finanzergebnis

Das Finanzergebnis verbesserte sich im Sechsmonatszeitraum 2022 um 26,4 % auf EUR – 4,5 Mio. (H1 2021:EUR – 6,2 Mio.). Verkürzter Konzernanhang Dazu beigetragen hat insbesondere ein gestiegenes Währungsergebnis aus der Finanzierungstätigkeit (H1 2022: EUR 3,0 Mio.; H1 2021: EUR – 0,4 Mio.) sowie ein gegenüber dem Vergleichszeitraum des Vorjahres geringerer Nettozinsaufwand (H1 2022: EUR 3,9 Mio.; H1 2021 EUR 4,4 Mio.). Das Finanzergebnis im 1. Halbjahr 2022 enthält zudem unter anderem Zinsaufwendungen aus Leasingverhältnissen in Höhe von EUR – 0,5 Mio. (H1 2021: EUR – 0,4 Mio.) sowie sonstige Finanzaufwendungen in Höhe von EUR – 0,7 Mio. (H1 2021: EUR – 0,8 Mio.).

Im 2. Quartal 2022 belief sich das Finanzergebnis auf EUR – 3,0 Mio. (Q2 2021: EUR – 2,4 Mio.).

Steuerquote und bereinigtes Ergebnis nach Steuern

Basierend auf einem bereinigten Ergebnis vor Steuern (EBT) in Höhe von EUR 48,1 Mio. im 1. Halbjahr 2022 (H1 2021: EUR 66,8 Mio.) ergab sich eine bereinigte Steuerquote von 27,3 % (H1 2021: 26,5 %). Das bereinigte Periodenergebnis nach Steuern erreichte EUR 35,0 Mio. (H1 2021: EUR 49,1 Mio.). Auf Basis einer unveränderten Aktienanzahl von 31.862.400 resultierte daraus in den ersten sechs Monaten des laufenden Geschäftsjahres ein bereinigtes Ergebnis je Aktie in Höhe von EUR 1,10 (H1 2021: EUR 1,54).

Das bereinigte Periodenergebnis im 2. Quartal 2022 betrug EUR 14,1 Mio. (Q2 2021: EUR 24,9 Mio.). Damit lag das bereinigte Ergebnis je Aktie im Zeitraum April bis Juni 2022 bei EUR 0,44 (Q2 2021: EUR 0,78).

Entwicklung der Umsatz- und Ertragslage in den Segmenten

Der Anteil des im Ausland erwirtschafteten Konzernumsatzes betrug im Zeitraum Januar bis Juni 2022 rund 87,0 % (H1 2021: 83,7 %).

Region EMEA

Die Außenumsatzerlöse in der Region EMEA beliefen sich im 1. Halbjahr 2022 auf EUR 246,1 Mio. und lagen damit um 3,7 % (organisch: –3,5 %) unterhalb des Niveaus des entsprechenden Vorjahreszeitraums (H1 2021: EUR 255,5 Mio.).

Im 2. Quartal 2022 erzielte die NORMA Group in der Region EMEA Umsatzerlöse in Höhe von EUR 121,6 Mio. Daraus resultiert ein Rückgang gegenüber dem Vorjahresvergleichsquartal (Q2 2021: EUR 123,1 Mio.) um 1,3 % bzw. um 1,5 % organisch.

Der Umsatzrückgang in der Region EMEA ist im Besonderen auf eine erwartungsgemäß weiterhin rückläufige Kundennachfrage im europäischen Automobilmarkt zurückzuführen (H1 2022 organisch: –3,8 %; Q2 2022 organisch: –1,1 %). Auch das Geschäft mit standardisierter Verbindungstechnologie entwickelte sich im 1. Halbjahr 2022 schwach (H1 2022 organisch: –3,4 %; Q2 2022 organisch: –3,3 %). Dagegen war der Vorjahreszeitraum in beiden Bereichen von einer überproportionalen Erholung gekennzeichnet gewesen. Der Anteil der Region EMEA am Konzernumsatz sank im Sechsmonatszeitraum 2022 auf 40 % (H1 2021: 45 %).

Das bereinigte EBIT in der Region EMEA erreichte im aktuellen Berichtszeitraum einen Wert in Höhe von EUR 12,3 Mio. (H1 2021: EUR 34,1 Mio.). Die bereinigte EBIT-Marge lag bei 4,7 % (Q1 2021: 12,3 %). Ursächlich für das deutlich geringere operative Ergebnis war im Wesentlichen der Umsatzrückgang im 1. Halbjahr 2022. Belastend auf die Marge wirkte darüber hinaus das im Materialbereich sowie im Personalbereich gestiegene Kostenniveau. Ersteres war inflationsbedingt getrieben. Zudem wirkten andauernde Auswirkungen aus der Ukraine-Krise und andere operative Kosten, inklusive IT-Implementierungskosten, und Logistikkosten negativ auf die Entwicklung des operativen Ergebnisses in den ersten sechs Monaten 2022.

Die Investitionen in der Region EMEA beliefen sich im 1. Halbjahr 2022 auf EUR 8,3 Mio. (H1 2021: EUR 7,9 Mio.). Der Investitionsschwerpunkt lag dabei auf den Standorten in Deutschland, Tschechien, Polen und Serbien.

Region Amerika

Der Umsatz (Außenumsatzerlöse) in der Region Amerika betrug im 1. Halbjahr EUR 289,6 Mio. Damit lagen die Umsatzerlöse in der Region Amerika um 26,8 % über dem Vorjahreswert (H1 2021: EUR 228,4 Mio.). Der größere Teil des Wachstums ist durch einen Anstieg der organischen Umsatzerlöse bedingt (+14,9 %). Diese waren zu einem großen Teil durch positive Preiseffekte beeinflusst. Zudem wirkten sich Währungseffekte, insbesondere in Zusammenhang mit dem US-Dollar, im Vergleich zum entsprechenden Vorjahreszeitraum mit 11,8 % positiv auf die Umsatzerlöse in der Region Amerika aus.

Die Umsatzerlöse im 2. Quartal 2022 summierten sich auf EUR 155,3 Mio. Daraus ergibt sich ein Anstieg um 29,7 % im Vergleich zum Vorjahresquartal (Q2 2021: EUR 119,7 Mio.). Die positive Entwicklung ist in etwa je hälftig auf ein organisches Wachstum (+15,0 %) und auf positive Währungseffekte (+14,7 %) zurückzuführen.

Wesentlicher Treiber der erfolgreichen Umsatzentwicklung in den ersten sechs Monaten 2022 war erneut eine sehr gute Entwicklung des Geschäfts im SJT-Bereich – sowohl im 1. Quartal als auch im 2. Quartal 2022. Insgesamt erreichte das Wassergeschäft der US-amerikanischen Tochtergesellschaft NDS im 1. Halbjahr 2022 ein organisches Umsatzwachstum in Höhe von 20,7 %. Auch der Automotive-Bereich entwickelte sich positiv und leistete wichtige Beiträge zum Umsatzwachstum in der Region Amerika (H1 2022: +7,7 %). Dabei war insbesondere das 2. Quartal 2022 von einem spürbaren Umsatzsprung gekennzeichnet (organisch: +13,4 %). Vor diesem Hintergrund wuchs der Anteil der Region Amerika am Konzernumsatz im aktuellen Berichtszeitraum auf 46 % (H1 2021: 40 %).

Das bereinigte EBIT in der Region Amerika stieg im 1. Halbjahr 2022 auf EUR 39,4 Mio. nach EUR 30,7 Mio. im Vergleichszeitraum des Vorjahres. Im Verhältnis zum Umsatz ergab sich daraus eine leicht verbesserte bereinigte EBIT-Marge für die Region Amerika in Höhe von 13,4 % (H1 2021: 13,2 %). Neben dem deutlichen, preisgetriebenen Anstieg der Umsätze hatten insbesondere der Verkauf eines Grundstücks und Gebäudes in den USA sowie eine verbesserte Effizienz bei den Personalkosten einen erhöhenden Einfluss auf das bereinigte EBIT in der Region Amerika. Dagegen belastete das hohe Preisniveau für Rohstoffe und Frachtkosten in den ersten sechs Monaten 2022 das operative Ergebnis spürbar.

Im Zeitraum Januar bis Juni 2022 beliefen sich die Investitionen in der Region Amerika auf EUR 7,3 Mio. (H1 2021: EUR 8,6 Mio.). Sie betrafen insbesondere die Werke in den USA und Mexiko.

Region Asien-Pazifik

Im 1. Halbjahr 2021 summierte sich der Außenumsatz in der Region Asien-Pazifik auf EUR 86,6 Mio. (H1 2021: EUR 84,2 Mio.) – ein Anstieg der Erlöse gegenüber dem Vorjahr um 2,9 %. Dazu trugen insbesondere positive Währungseffekte mit 7,4 % bei, wohingegen das organische Umsatzwachstum negativ war (–4,6 %)

Im 2. Quartal 2022 wurden in der Region Asien-Pazifik Umsatzerlöse in Höhe von EUR 41,1 Mio. erwirtschaftet und somit ein gegenüber dem entsprechenden Vorjahresquartal (Q2 2021: EUR 38,8 Mio.) um 5,8 % höheres Niveau. Während positive Währungseffekte die Umsatzerlöse um 8,6 % steigerten, lag das organische Umsatzwachstum mit 2,8 % im Minus.

Zwar entwickelte sich das SJT-Geschäft organisch merklich positiv (H1 2022: 13,5 %; Q2 2022: 20,1 %), jedoch zeigte der EJT-Bereich bedingt durch eine verhaltene Nachfrage seitens der chinesischen Automobilindustrie eine deutlich rückläufige Richtung (H1 2022 organisch: –13,1 %: Q2 2022: –13,4 %). Demgegenüber war das 1. Halbjahr 2021 im Bereich Mobilität und neue Energien durch eine spürbare Erholung im Vergleichszeitraum 2021 gekennzeichnet gewesen. Der Anteil der Region Asien-Pazifik am Konzernumsatz betrug damit im 1. Halbjahr 2022 rund 14 % (H1 2021: 15 %).

Das bereinigte EBIT in der Region Asien-Pazifik lag im 1. Halbjahr 2022 wertmäßig bei EUR 9,4 Mio. (H1 2021: EUR 14,8 Mio.). Die bereinigte EBIT-Marge erreichte 10,4 % (H1 2021: 16,9 %). Der Margenrückgang ist vor allem auf das höhere Materialkostenniveau, verbunden mit gestiegenen Kosten für Eingangsfrachten, zurückzuführen. Belastend auf die Marge in der Region Asien-Pazifik wirkten sich zudem gestiegene Personalkosten aus.

Die Investitionen in der Region Asien-Pazifik beliefen sich in den ersten sechs Monaten 2022 auf EUR 4,0 Mio. (H1 2021: EUR 4,8 Mio.) und entfielen insbesondere auf die Werke in China.

Entwicklung der Segmente

 

EMEA

Amerika

Asien-Pazifik

Segmente gesamt

Zentralfunktionen

Konsolidierung

Konzern

in TEUR

H1 2022

H1 2021

H1 2022

H1 2021

H1 2022

H1 2021

H1 2022

H1 2021

H1 2022

H1 2021

H1 2022

H1 2021

H1 2022

H1 2021

Segmentumsatzerlöse gesamt

261.811

276.724

295.203

232.569

90.837

87.511

647.851

596.804

19.877

16.924

– 45.439

– 45.661

622.289

568.067

davon Umsatzerlöse zwischen den Segmenten

15.676

21.235

5.621

4.159

4.265

3.343

25.562

28.737

19.877

16.924

– 45.439

– 45.661

 

Außenumsatzerlöse

246.135

255.489

289.582

228.410

86.572

84.168

622.289

568.067

 

 

 

622.289

568.067

Beitrag zum Konzernaußenumsatz

40 %

45 %

46 %

40 %

14 %

15 %

100 %

100 %

 

 

 

 

 

 

Bruttogewinn1

136.202

158.664

152.472

124.197

43.212

43.729

331.886

326.590

k. A.

k. A.

–1.646

– 705

330.240

325.885

EBITDA1

23.271

45.674

50.606

39.893

14.166

19.244

88.043

104.811

6.541

5.274

433

87

81.069

99.450

EBITDA-Marge1, 2

8,9 %

16,5 %

17,1 %

17,2 %

15,6 %

22,0 %

 

 

 

 

 

 

13,0 %

17,5%

Abschreibungen ohne PPA-Abschreibungen3

– 9.793

– 9.405

– 9.638

– 7.844

– 4.463

– 4.121

– 23.894

– 21.370

–507

–376

 

 

– 24.401

– 21.746

Bereinigtes EBITA1

13.478

36.269

40.968

32.049

9.703

15.123

64.149

83.441

7.048

5.650

433

87

56.668

77.704

Bereinigte EBITA-Marge1, 2

5,1 %

13,1 %

13,9 %

13,8 %

10,7 %

17,3 %

 

 

 

 

 

 

9,1 %

13,7 %

Abschreibungen auf immaterielle Vermögensgegenstände ohne PPA-Abschreibungen3

– 1.147

– 2.120

– 1.524

– 1.390

– 300

– 305

– 2.971

– 3.815

– 1.039

– 894

 

 

– 4.010

– 4.709

Bereinigtes EBIT

12.331

34.149

39.444

30.659

9.403

14.818

61.178

79.626

8.087

6.544

433

87

52.658

72.995

Bereinigte EBIT-Marge1, 2

4,7 %

12,3 %

13,4 %

13,2 %

10,4 %

16,9 %

 

 

 

 

 

 

8,5 %

12,8%

Vermögenswerte (Vorjahreswerte zum 31. Dez. 2021)4

623.938

624.263

752.269

658.745

292.027

284.078

1.668.234

1.567.086

275.440

261.868

– 343.642

– 330.728

1.600.032

1.498.226

Schulden (Vorjahreswerte zum 31. Dez. 2021)5

224.722

211.869

319.278

276.107

50.311

53.646

594.311

541.622

591.023

578.424

– 300.277

– 290.404

885.057

829.642

Investitionen6

8.332

7.931

7.256

8.553

3.958

4.787

19.546

21.271

240

518

k. A.

k. A.

19.786

21.789

Anzahl Arbeitnehmer7

3.372

3.704

1.435

1.448

1.326

1.245

6.133

6.397

130

121

k. A.

k. A.

6.263

6.518

1 Die Bereinigungen werden in Anhangangabe 4 erläutert.

2 Bezogen auf die Segmentumsatzerlöse.

3 Abschreibungen aus Kaufpreisallokationen.

4 Einschließlich zugeordneter Geschäfts- oder Firmenwerte; Steuern sind in der Spalte „Konsolidierung“ enthalten.

5 Steuern sind in der Spalte „Konsolidierung“ enthalten.

6 Inklusive aktivierter Nutzungsrechte für Mobilien.

7 Anzahl Arbeitnehmer (Durchschnitt).

Vermögenslage
Bilanzsumme

Zum 30. Juni 2022 betrug die Bilanzsumme EUR 1.600,0 Mio. und war damit um 6,8 % höher als zum Jahresende 2021 (31. Dez. 2020: EUR 1.498,2 Mio.).

Vermögenswerte

Die langfristigen Vermögenswerte beliefen sich zum 30. Juni 2022 auf EUR 952,5 Mio. Damit sind sie gegenüber dem 31. Dezember 2021 (EUR 905,6 Mio.) um 5,2 % gestiegen. Ursächlich dafür war unter anderem eine Erhöhung der Sachanlagen, darunter vor allem im Bereich der aktivierten Nutzungsrechte für angemietete Grundstücke und Gebäude. Dabei wurden im 1. Halbjahr EUR 19,4 Mio. (H1 2021: EUR 3,4 Mio.) als Zugänge im Anlagevermögen erfasst. Zudem erhöhten positive Währungseffekte vor allem aus dem US-Dollar-Raum die langfristigen Vermögenswerte.

In den ersten sechs Monaten 2022 wurden insgesamt EUR 19,8 Mio. in das Anlagevermögen investiert (H1 2021: EUR 21,9 Mio.). Der Anteil der aktivierten Eigenleistungen innerhalb der Investitionen belief sich auf EUR 1,2 Mio. (H1 2021: EUR 1,3 Mio.). Der Schwerpunkt der Investitionstätigkeit konzentrierte sich im 1. Halbjahr 2022 auf die USA, China, Tschechien, Serbien, Polen und Deutschland. Damit lag der Anteil der langfristigen Vermögenswerte an der Bilanzsumme zum 30. Juni 2022 bei 59,5 % (31. Dez. 2021: 60,4 %).

Die kurzfristigen Vermögenswerte betrugen zum 30. Juni 2022 EUR 647,6 Mio. und sind damit im Vergleich zum 31. Dezember 2021 (EUR 592,6 Mio.) um 9,3 % gestiegen. Ein wesentlicher Treiber war dabei die starke Zunahme der Forderungen aus Lieferungen und Leistungen (+36,7 %), die sich neben einem saisonal bedingten Anstieg auch auf die Reduzierung der im Rahmen des ABS- und Factoring-Programms veräußerten Forderungen im Vergleich zum Jahresende des Vorjahres zurückführen lässt. Zudem trug ein gegenüber Ende 2021 höheres Vorratsvermögen (+10,8 %) zur Steigerung der kurzfristigen Vermögenswerte zum aktuellen Bilanzstichtag bei. Der Zuwachs der Vorräte resultierte neben der saisonal bedingten Entwicklung auch aus Währungseffekten und Preissteigerungen am Beschaffungsmarkt. Auch wurde eine weitere Erhöhung der Vorratsreserven veranlasst, um im Vorfeld angekündigten Preissteigerungen entgegenzuwirken. Gegenläufig verringerten sich die Zahlungsmittel und Zahlungsmitteläquivalente um 16,5 % auf EUR 155,1 Mio. Ursache dafür war vor allem die im Mai 2022 erfolgte Dividendenzahlung in Höhe von EUR 23,9 Mio. an die Aktionäre der NORMA Group. Der Anteil der kurzfristigen Vermögenswerte an der Bilanzsumme betrug per Ende Juni 40,5 % (31. Dez. 2021: 39,6 %).

Eigenkapitalquote gestiegen

Das Eigenkapital belief sich zum 30 Juni 2022 auf EUR 715,0 Mio. (30. Dezember 2021: EUR 668,6 Mio.). Dies entspricht einem Anstieg um 6,9 %. In Relation zur Bilanzsumme resultierte daraus eine Eigenkapitalquote in Höhe von 44,7 %. Sie lag damit leicht über dem Niveau zum 31. Dezember 2021 (44,6 %).

Finanzverbindlichkeiten

Die Finanzverbindlichkeiten der NORMA Group sind per 30. Juni 2022 mit EUR 537,9 Mio. um 6,7 % gegenüber dem Jahresende 2021 gestiegen (EUR 504,2 Mio.). Währungseffekte im Zusammenhang mit dem US-Dollar und Zinsabgrenzungen führten zu einem Anstieg der Darlehen. Der Anstieg der Verbindlichkeiten aus Leasingverhältnissen resultiert aus Zugängen im Bereich der Nutzungsrechte durch neu abgeschlossene Leasingverträge, die die Veränderungen durch Tilgungen (Zahlung der Leasingraten) deutlich überkompensierten.

Die langfristigen Schulden summierten sich zum 30. Juni 2022 auf EUR 516,4 Mio. und stiegen damit gegenüber dem Jahresende 2021 (31. Dez. 2021: EUR 496,4 Mio.) um 4,0 %.

Die kurzfristigen Schulden betrugen per 30. Juni 2022 EUR 368,6 Mio. und haben sich damit gegenüber dem Jahresende 2021 (31. Dez. 2021: EUR 333,3 Mio.) um 10,6 % erhöht.

Zum Bilanzstichtag belief sich der Anteil der langfristigen Schulden an der Bilanzsumme auf 32,3 % (31. Dez. 2021: 33,1 %), während 23,0 % auf die kurzfristigen Schulden entfielen (31. Dez. 2021: 22,3 %).

Nettoverschuldung gestiegen

Die Nettoverschuldung erhöhte sich von EUR 318,5 Mio. zum Jahresende 2021 auf EUR 382,8 Mio. zum 30. Juni 2022. Dies entspricht einem Anstieg um 20,2 % bzw. EUR 64,3 Mio. Grund dafür war im Wesentlichen der Rückgang innerhalb der Zahlungsmittel und Zahlungsmitteläquivalente aufgrund der an die Aktionäre der NORMA Group im Mai 2022 gezahlten Dividende. Zusätzlich wirkten die Erhöhung der Leasingverbindlichkeiten, laufende Zinsaufwendungen sowie zahlungsneutrale Währungseffekte negativ auf die Nettoverschuldung.

Das Gearing (Nettoverschuldung im Verhältnis zum Eigenkapital) lag zum 30. Juni 2022 mit 0,5 exakt auf dem Niveau zum Jahresende 2021 (31. Dez. 2021: 0,5). Der Leverage (Nettoverschuldung exkl. Sicherungsinstrumenten im Verhältnis zum EBITDA der letzten zwölf Monate) stieg zum 30. Juni 2022 auf 2,5 (31. Dez. 2021: 1,9).

Finanzlage
Zentrales Finanzmanagement

Einen detaillierten Überblick über das allgemeine Finanzmanagement der NORMA Group liefert der Geschäftsbericht 2021.

Operativer Netto-Cashflow

Der operative Netto-Cashflow erreichte im aktuellen Berichtszeitraum einen Wert in Höhe von EUR 9,8 Mio. und hat sich damit gegenüber dem Vergleichszeitraum des Vorjahres deutlich verringert (H1 2021: EUR 39,3 Mio.). Dies ist zum einen auf den Rückgang des EBITDA zurückzuführen (H1 2022: EUR 81,1 Mio.; H1 2021: EUR 99,5 Mio.). Zum anderen wirkte sich auch ein im Vergleich zum Jahresende 2021 höherer Aufbau des (Trade) Working Capital negativ auf den operativen Netto-Cashflow im aktuellen Berichtszeitraum aus. Geringere Investitionen aus dem operativen Geschäft (H1 2022: EUR 17,9 Mio.; H1 2021: EUR 19,8 Mio.) hatten einen positiven Effekt.

Cashflow aus betrieblicher Tätigkeit, Investitionstätigkeit und Finanzierungstätigkeit

Der Cashflow aus betrieblicher Tätigkeit lag im 1. Halbjahr 2022 bei EUR 7,1 Mio. (H1 2021: 41,8 Mio.) Der Cashflow aus Investitionstätigkeit erreichte in den ersten sechs Monaten 2022 EUR – 14,6 Mio. (H1 2021: EUR – 22,8 Mio.) und beinhaltet Nettozahlungsabflüsse aus der Beschaffung und der Veräußerung langfristiger Vermögenswerte. Der Cashflow aus Finanzierungstätigkeit betrug im 1. Halbjahr 2022 EUR – 30,1 Mio. (H1 2021: EUR –38,3 Mio.). Verkürzter Konzernanhang

Entwicklung der nichtfinanziellen Leistungsindikatoren

Zu den wichtigsten nichtfinanziellen Steuerungsgrößen der NORMA Group zählen die CO2-Emissionen, die Innovationsfähigkeit des Konzerns, das Problemlösungsverhalten der Mitarbeiter:innen und die nachhaltige Gesamtentwicklung der NORMA Group.

Weitere nichtfinanzielle Leistungsindikatoren sind unter anderem Personal- und Umweltkennzahlen sowie Kennzahlen zur Arbeitssicherheit und zum Gesundheitsschutz im Konzern. Informationen darüber können dem CR-BERICHT 2021 entnommen werden.

Kohlenstoffdioxid-Emissionen

Die Einhaltung der geltenden Umweltschutzvorgaben und die Vermeidung von Umweltrisiken haben für die NORMA Group eine hohe Priorität. Das Unternehmen orientiert sich dabei an internationalen Standards und Richtlinien. Ein bedeutsamer nichtfinanzieller Leistungsindikator im Bereich Umwelt, der seit Januar 2020 auch Bestandteil des Vergütungssystems des Vorstands ist, sind klimarelevante CO2-Emissionen. Die NORMA Group erfasst dabei die Treibhausgasemissionen aller Produktionsstandorte, die aus dem Gasverbrauch (Scope 1) sowie dem Einkauf von Strom und Fernwärme (Scope 2) entstehen, und ist bestrebt, diese Emissionen kontinuierlich zu senken. Für die eigenen Produktionsprozesse hat sich die NORMA Group zum Ziel gesetzt, die CO2-Emissionen bis 2024 (Bezugsjahr 2017) um rund 19,5 % zu reduzieren. Dieses Ziel orientiert sich unter anderem an Berechnungen der Science-based-Targets-Initiative. Im 1. Halbjahr 2022 lagen die CO2-Emissionen bedingt durch den im Januar 2022 initiierten Erwerb von Strom aus erneuerbaren Energien bei 2.783 kg/t CO2e. Dadurch lassen sich die CO2-Emissionen in den ersten sechs Monaten nur bedingt mit dem entsprechenden Vorjahreszeitraum vergleichen (H1 2021: 23.536).

Erfindungsmeldungen

Die nachhaltige Sicherung der Innovationsfähigkeit ist ein wesentlicher Treiber für das zukünftige Wachstum der NORMA Group. Dazu ist die Entwicklung neuer Produkte, die sich an den geänderten Anforderungen von Endmärkten, Kunden und gesetzlichen Regelungen orientieren, unerlässlich. Die NORMA Group fördert daher den Erfindergeist ihrer Mitarbeiter:innen durch gezielte Anreizsysteme und erfasst, steuert und berichtet die Anzahl der jährlichen Erfindungsmeldungen im Konzern. Im 1. Halbjahr 2022 wurden 10 Erfindungsmeldungen eingereicht (H1 2021: 10).

Qualitätskennzahl

Die NORMA Group steht für höchste Zuverlässigkeit und Servicequalität. Die Reputation ihrer Marken und die Verlässlichkeit der Produkte sind ein wesentlicher Faktor des Unternehmenserfolgs. Bei der Entwicklung und Fertigung der Produkte setzt der Konzern daher auf höchste Qualitätsstandards. Um Fehlproduktionen zu minimieren und die Kundenzufriedenheit zu maximieren, misst und steuert die NORMA Group das Problemlösungsverhalten ihrer Mitarbeiter:innen anhand der Kennzahl fehlerhafte Teile pro Million gefertigte Teile (Parts per Million/PPM). Diese Kennzahl wird konzernweit monatlich erfasst und aggregiert. Im 1. Halbjahr 2022 betrug die Zahl der fehlerhaften Teile (PPM) 4,0 (H1 2021: 4,7).

Verantwortungsvolles Handeln in allen Unternehmensbereichen

Die NORMA Group sieht es als zentrale Verantwortung, die Auswirkungen ihrer Geschäftstätigkeit mit den Erwartungen und Bedürfnissen der Gesellschaft in Einklang zu bringen. Deshalb orientiert sie sich bei operativen Entscheidungen an den Prinzipien einer verantwortungsvollen Unternehmensführung und nachhaltigen Handelns. Die Strategie sowie die Zielsetzungen der NORMA Group im Bereich Corporate Responsibility (CR) werden kontinuierlich evaluiert und aktualisiert. Weitere Informationen dazu enthält der CR Bericht 2021.

Legende

Diese Inhalte sind Teil des nichtfinanziellen Konzernberichts und unterlagen einer gesonderten Prüfung mit begrenzter Sicherheit („limited assurance“).