Brief des Vorstands

sechs Monate im laufenden Geschäftsjahr 2023 liegen hinter uns. In dieser Zeit hat sich extern, aber auch intern bei der NORMA Group vieles bewegt.

Das Vorstandsteam der NORMA Group wurde im 1. Halbjahr 2023 neu formiert: Nachdem Herr Miguel Ángel López Borrego zum 31. Mai 2023 sein Amt als interimistischer Vorstandsvorsitzender der NORMA Group niedergelegt hatte, übernahm zum 1. Juni 2023 Herr Guido Grandi den Posten des CEO der NORMA Group. Herr Grandi hat langjährige internationale Managementerfahrung, unter anderem in der Transformation von Unternehmen. Einen Monat zuvor, zum 1. Mai 2023, übernahm Dr. Daniel Heymann, erfahrener Managementexperte im globalen Industriegeschäft, die Position als Chief Operating Officer (COO) von Dr. Friedrich Klein, der zum 30. April 2023 auf eigenen Wunsch aus dem Vorstand ausgeschieden war. Zudem wurde der Vertrag mit CFO Annette Stieve um drei Jahre bis Ende September 2026 verlängert. Als neu formiertes Team mit einschlägiger Expertise wird der Vorstand fortgesetzt daran arbeiten, die Effizienz und Produktivität der NORMA Group weiter zu optimieren und das Unternehmen strategisch und operativ auf die Zukunft auszurichten.

Ein gemeinsamer Fokus ist wesentlich, wenn die Zeiten unstet sind. Hohe Volatilität und sich rasch ändernde Rahmenbedingungen sind zum „New Normal“ geworden. Auch das 1. Halbjahr 2023 war weiterhin von zahlreichen Herausforderungen im Geschäftsumfeld geprägt: Die Inflation zeigte zwar einen sinkenden Trend, verlieb 2023 bisher aber nach wie vor auf einem außerordentlich hohen Niveau. Damit zusammenhängend notieren die Preise für wesentliche Materialien, Energie und Frachten zum Teil noch immer deutlich höher. Auch führen der Arbeitskräftemangel sowie Lohn- und Gehaltsanpassungen weiterhin zu steigenden Personalkosten. Hinzu kommen die geopolitischen Unsicherheiten weltweit, die permanent mitschwingen und belastend wirken, insbesondere in der Ukraine.

Was muss ein Unternehmen also aufweisen, um in dieser veränderten und von vielen Hürden geprägten Außenwelt Standhaftigkeit zu beweisen? Vor allem Flexibilität, Agilität sowie einen besonderen Blick auf die Bedürfnisse der Kunden in den sich stetig wandelnden Märkten. Lassen Sie uns darauf schauen, wie die NORMA Group diesem Anspruch in den ersten sechs Monaten im laufenden Geschäftsjahr nachgekommen ist.

Ein Blick auf den Konzernumsatz zeigt: Die NORMA Group hat sich im 1. Halbjahr 2023 in dem unverändert schwierigen Geschäftsumfeld gut behauptet. Die Erlöse stiegen um 2,7 % auf EUR 639,0 Mio. Das Wachstum wurde dabei im Wesentlichen durch Preiserhöhungsinitiativen in allen Regionen begründet. Wir freuen uns, dass sich die Nachfrage in der Region EMEA  bedingt durch einen Mix aus gutem Volumengeschäft und positiven Preiseffekten im 1. Halbjahr 2023 gegenüber dem Vorjahr erholt hat. Mit dieser Entwicklung konnte das in der Region Amerika gegenüber dem außerordentlich guten Vorjahr verhaltene Wassergeschäft sowie das in der Region Asien-Pazifik währungsbedingt schwache Geschäft mehr als kompensiert werden.

Die operativen Ergebniskennzahlen lagen zwar unter den Vorjahreswerten, entsprachen aber dennoch unseren Erwartungen für die Entwicklung im 1. Halbjahr 2023: Das bereinigte EBIT betrug EUR 49,7 Mio. und die bereinigte EBIT-Marge erreichte in den ersten sechs Monaten 2023 einen Wert von 7,8 %. Dabei konnte die bereinigte EBIT-Marge im 2. Quartal 2023 gegenüber dem 1. Quartal sichtbar gesteigert werden. Der operative Netto-Cashflow war mit EUR -12,9 Mio. negativ. Ursächlich war dabei ein im Vergleich zum Jahresende 2022 höherer Aufbau des Trade Working Capital  in Relation zum EBITDA des aktuellen Berichtszeitraums.

Wir wollen uns sukzessive verbessern. Daher konzentrieren wir uns intensiv und fortgesetzt auf die Optimierungen innerhalb unseres Working Capital Managements. Zusätzlich arbeiten wir mit Hochdruck daran, das inflationsbedingt höhere Kostenniveau im Markt durch geeignete Hebel abzumildern. Dies beinhaltet beispielsweise die Entwicklung und Umsetzung verschiedener Maßnahmen und Initiativen, die fortan darauf ausgerichtet sind, Kostensenkungen zu erzielen und eine kontinuierliche Verbesserung von Produktionsprozessen im Konzern umzusetzen. Unter anderem darauf konzentriert sich auch das Wachstums- und Effizienzprogramm „Step Up“, das wir Anfang Mai 2023 verkündet haben. „Customer Centricity“ ist uns dabei ein besonderes Anliegen. Die Bedürfnisse der Kunden rücken bei allen Initiativen noch stärker ins Zentrum unseres Wirtschaftens. Wir wollen sowohl im Bereich der hoch entwickelten Verbindungstechnologie als auch bei der standardisierten Verbindungstechnologie noch näher am Kunden sein. Mit der Eröffnung eines weiteren Werks für die Produktion von Wassermanagementprodukten in den USA sowie der Erweiterung der Produktionskapazitäten an einem Standort in China sind wir im 1. Halbjahr 2023 bereits wichtige Schritte gegangen. Daneben soll durch den weiteren gezielten Abbau von Komplexitäten und die Schaffung einheitlicherer Prozesse beispielsweise die Lieferfähigkeit weiter verbessert werden. Gleichzeitig liegt der Fokus darauf, Lagerbestände zu reduzieren und Reaktionszeiten weiter zu verkürzen.

Dafür haben wir bereits in den vergangenen Wochen wichtige Weichen gestellt. Für das 2. Halbjahr 2023 und auch darüber hinaus haben wir eine gut gefüllte Agenda. Wir sehen die besonderen Stärken der NORMA Group und sind sehr positiv gestimmt, dass wir mit dem aktuellen Fahrplan ein gut verzahntes System entwickelt haben, das die NORMA Group wieder auf Spur bringen wird. Das Ziel dabei bleibt unverändert: Wir wollen langfristig nachhaltig und profitabel wachsen, um der Marktführer für Verbindungs- und Fluid-Handling-Technologie in bestehenden und zukünftigen Märkten weltweit zu sein.

Wir freuen uns, wenn Sie uns auf dem Weg dahin begleiten und bedanken uns für Ihr Vertrauen.

Herzlichst

 

 

Guido Grandi

Vorstandsvorsitzender (CEO)

 

Dr. Daniel Heymann

Mitglied des Vorstands (COO)

 

Annette Stieve


Mitglied des Vorstands (CFO)