Schutz der Beschäftigten vor gesundheitlichen Auswirkungen von COVID-19

Die Sicherheit und Gesundheit ihrer Beschäftigten hat für die NORMA Group oberste Priorität. Seit Beginn der Corona-Pandemie hat die Gruppe daher Maßnahmen ergriffen, um ihre Belegschaft zu schützen und die Ausbreitung des Virus einzudämmen. Gesteuert werden die Maßnahmen durch eine globale COVID-19-Task Force. Die Task Force ist für die Umsetzung von Sicherheitsmaßnahmen gemäß den Empfehlungen der Weltgesundheitsorganisation (WHO) sowie regulatorischer Anforderungen auf lokaler und regionaler Ebene sowie für deren zentrale Steuerung und das Monitoring verantwortlich. Die Maßnahmen reichen von standardisierten Notfallpläne und internen COVID-19-Richtlinien, die das Verhalten am Arbeitsplatz regeln und entsprechend den aktuellen lokalen Gegebenheiten regelmäßig angepasst werden, bis hin zur Durchführung von Impfkampagnen. Ein regelmäßiges Berichtswesen sichert zudem die Transparenz über aktuelle Infektions- und Quarantänefälle und ermöglicht ein schnelles Eingreifen.

Globaler Managementansatz zu Arbeitssicherheit

Neben den akuten Maßnahmen zur Eindämmung der Auswirkungen der Corona-Krise verfolgt die NORMA Group seit Jahren einen gruppenweiten Ansatz zur Arbeitssicherheit und Gesundheit. Regelmäßige Risiko-Assessments an den Produktionsstätten zeigen, dass die Maschinerie und der Fahrzeugverkehr dabei die wichtigsten Faktoren sind. Vor dem Hintergrund des systematischen konzernweiten Ansatzes des Sicherheits- und Gesundheitsmanagements schätzt die NORMA Group diese Risiken jedoch insgesamt als gering ein.

Gesetze und regulatorische Rahmenbedingungen geben für alle Unternehmenseinheiten klar definierte Standards für Arbeitssicherheit und Gesundheit vor. Die NORMA Group geht zudem in vielen Fällen deutlich über deren Anforderungen hinaus. Um der Bedeutung des Themas gerecht zu werden, wird es in der konzernweit gültigen POLICY ZU ARBEITSSICHERHEIT UND GESUNDHEIT adressiert. Darin verpflichtet sich die Gruppe, allen Beschäftigten und allen Anspruchsgruppen, die von ihren Geschäftsaktivitäten betroffen sind, ein sicheres und risikofreies Arbeitsumfeld zu bieten. Mit ergänzenden Programmen soll dafür gesorgt werden, dass alle Arbeitsplätze ein Höchstmaß an Sicherheit erfüllen und Unfälle möglichst vermieden werden. Hierfür treffen die Standorte insbesondere technische Vorkehrungen und führen Schulungen zur Prävention von Arbeitsunfällen durch. Die hohen Standards gelten dabei für Leiharbeiter:innen genauso wie für die Stammbelegschaft. Zudem schließt die NORMA Group Arbeitssicherheitszertifizierungen auch in die Bewertung ihrer Lieferanten ein. NACHHALTIGKEIT IM EINKAUF

Zertifizierung aller Produktionsstätten

Alle Produktionsstandorte der NORMA Group verfügen über lokale Verantwortliche für Arbeitssicherheit und Gesundheit, die gemeinsam mit der jeweiligen Werksleitung und Sicherheitsausschüssen die Umsetzung von Arbeitssicherheitsstandards gewährleisten und als Expert:innen für Fachfragen zur Verfügung stehen. Ende Dezember 2021 waren 21 der 27 Produktionsstätten, die seit mehr als zwölf Monaten zur NORMA Group gehören, extern geprüft und nach ISO 45001 zertifiziert. Im Vergleich zum Jahresende 2020 ist ein weiterer Produktionsstandort nach ISO 45001 zertifiziert worden.

ISO 45001 schreibt vor, die Risiken für Arbeitssicherheit und Gesundheit regelmäßig auf Standortebene zu bewerten. Auf dieser Basis finden kontinuierlich interne Audits statt, um Verbesserungspotenziale zu identifizieren und entsprechende Maßnahmen festzulegen. Die aus den Maßnahmen resultierenden Fortschritte werden regelmäßig überprüft. Die NORMA Group hat die Umstellung ihrer nach OHSAS 18001:2007 zertifizierten Produktionsstandorte auf die neue Norm ISO 45001:2018 für Arbeitssicherheit und Gesundheitsschutz abgeschlossen.

Governance-Strukturen auf globaler, regionaler und lokaler Ebene

Der Erfolg des Managementansatzes wird durch ein regelmäßiges Reporting der globalen Arbeitssicherheitsabteilung an den Vorstand überprüft. Auf Ebene der Produktionsstätten finden umfassende Ursachenanalysen statt und entsprechende Gegenmaßnahmen werden festgelegt. Auch der Fortschritt dieser Maßnahmen wird an den Vorstand berichtet.

Zudem hat jede Region einen „Arbeitskreis für Arbeitssicherheit und Gesundheit“ eingeführt, im Zuge dessen alle Standorte dazu verpflichtet sind, Self-Assessments zum aktuellen Stand der Maßnahmen im Bereich Arbeitssicherheit und Gesundheit durchzuführen. Die Teilnehmenden der Arbeitskreise umfassen sowohl die Manager:innen für Arbeitssicherheit und Gesundheit jedes Standorts der jeweiligen Region als auch das regionale und globale Management. Die Arbeitskreise laden regelmäßig auch Teilnehmende anderer Regionen ein, um so den Erfahrungsaustausch auf globaler Ebene zu verbessern.

Unfallrate als zentrale Steuerungskennzahl

Die Einführung von Managementsystemen zur Arbeitssicherheit ist kein Selbstzweck. Zur Steuerung ihrer Wirksamkeit erhebt die NORMA Group die Unfallrate; diese misst die Anzahl der Unfälle je 1.000 Beschäftigte, welche einen Arbeitsausfall von mehr als drei Arbeitstagen nach sich ziehen. Im Jahr 2021 lag die Unfallrate bei 6,2 Unfällen pro 1.000 Beschäftigte und hat sich damit im Vergleich zum Vorjahr deutlich gesteigert (2020: 4,2). Der Anstieg der Unfallrate lässt sich unter anderem auf das Apollo-Projekt zurückführen, in welchem die Produktion vom Standort Gerbershausen zu den Standorten in Tschechien und Maintal vorgenommen wurde. Dabei kam es zu Unterbrechungen der Standardbetriebsroutine, zur Einarbeitung neuer sowie das Engagement von Mitarbeiter:innen. Als eine Maßnahme haben wir einen zusätzlichen Fokus auf diese Standorte gelegt, indem wir das Safety-Top-Focus-Programm eingeführt haben, welches eine Risikoüberwachung und Kontrollen mit Überwachung durch das Top Management inkludiert. Wie in den Vorjahren gab es keine Todesfälle. Ziel ist es, die Unfallrate in den kommenden Jahren weiter zu reduzieren. Ende 2022 sollen die meldepflichtigen Unfälle je 1.000 Beschäftigte pro Jahr mindestens unter 4,5 liegen. CR-ZIELE

Die NORMA Group erhebt außerdem die Zahl der medizinischen Behandlungen bzw. der Unfälle, die einen Arbeitsausfall von weniger als drei Tagen nach sich ziehen (Behandlungsrate). Im Jahr 2021 waren dies 27,4 Behandlungen pro 1.000 Beschäftigte. Dieser Wert ist im Vergleich zum Geschäftsjahr 2020 (25,1 Behandlungen) leicht gestiegen. Der Hauptgrund für den Anstieg von 8,9 % der Behandlungsrate auf Gruppenebene im Jahr 2021 zum Vorjahr ist auf einen Anstieg der Anzahl medizinischer Behandlungen in der Region EMEA um 18 % zurückzuführen, was zu einem Anstieg der Behandlungsrate von 14 % führt. Die Region Amerika verzeichnete einen leichten Anstieg der Anzahl medizinischer Behandlungen von 5 %, aber eine Verbesserung der medizinischen Behandlungsrate von -6 %. Die Region APAC blieb unverändert. Der Hauptgrund für den Anstieg in der EMEA-Region war der starke Anstieg bei NORMA Lifial, NORMA Czech und NORMA Germany GmbH.

Bei ihrem Arbeitssicherheitsansatz bevorzugt die NORMA Group immer die Prävention von Unfällen gegenüber reaktiven Maßnahmen. Aus diesem Grund hält das Unternehmen neben der Unfall- und Behandlungsrate auch die Ereignisse fest, bei denen die Beschäftigten einem Unfall knapp entgangen sind („near misses“). Unfälle, medizinische Behandlungen und „near misses“ werden von den Beschäftigten an ihre Vorgesetzten berichtet, die wiederum die Informationen an die Verantwortlichen für Arbeitssicherheit und Gesundheit weitergeben.

Legende

Diese Inhalte sind Teil des nichtfinanziellen Konzernberichts und unterlagen einer gesonderten Prüfung mit begrenzter Sicherheit („limited assurance“).