Externe Einflussfaktoren

Konjunkturelle Einflussfaktoren

Die NORMA Group ist in vielen verschiedenen Branchen und Regionen tätig. Saisonale und konjunkturelle Schwankungen in einzelnen Ländern oder Industrien können sich daher auf die Kundennachfrage und die Auftragslage der NORMA Group auswirken. Gleichzeitig ist die NORMA Group dank ihres diversifizierten Produktportfolios und der breiten Kundenbasis weniger anfällig für vorübergehende Nachfragerückgänge in einzelnen Branchen oder Ländern. Temporäre Produktionsspitzen können aufgrund der flexiblen Produktionsstrukturen und des Einsatzes von Leiharbeitnehmer:innen aufgefangen werden.

Weltwirtschaft in 2021 trotz Pandemie mit kräftiger Erholung, Lieferengpässe bremsen Aufschwung

Die Weltwirtschaft stand im Jahr 2021 weiterhin unter dem Einfluss der Corona-Pandemie. Mit der Ausweitung der Impfkampagnen und sinkenden Infektionszahlen setzte im Bereich des privaten Konsums im 1. Halbjahr 2021 zunächst eine deutliche Erholung ein, die zusammen mit positiven Signalen seitens der Industriekonjunktur zu einem dynamischen Aufschwung führte. Der positive Trend schwächte sich jedoch nach dem Sommer sichtbar ab. Neben wieder steigenden Infektionszahlen trübten vor allem tiefgreifende Verwerfungen in den globalen Lieferketten die weltwirtschaftliche Entwicklung. Dies zog sowohl Lieferengpässe als auch einen starken Anstieg des Preisniveaus für Rohstoffe, Energie und Logistik nach sich. In diesem Umfeld sahen sich Industrien weltweit teilweise dazu gezwungen, Produktionsanlagen vorübergehend stillzulegen. Weiterer Druck entstand zum Jahresende vorrangig mit dem Aufkommen der neuen, durch die Omikron-Variante ausgelösten Pandemiewelle. Zudem belastete die stark gestiegene Inflationsrate weltweit. Während die Europäische Zentralbank dennoch auf ihrem expansiven Geldpolitikkurs verblieb, gab die US-Notenbank FED im Dezember 2021 als Reaktion auf das hohe Inflationsniveau eine Zinswende in den USA bekannt, wie zuvor bereits einige Industrie- und Schwellenländer, die ihre Leitzinsen zum Teil deutlich angehoben hatten. Trotz dieser Herausforderungen konnte sich die Weltwirtschaft nach Angaben des Internationalen Währungsfonds (IWF) im Jahr 2021 insgesamt betrachtet deutlich vom Einbruch im Vorjahr erholen und verzeichnete ein Wachstum in Höhe von +5,9 %.

Die chinesische Wirtschaft wurde durch eine strikte „Null-Covid-Politik“ einhergehend mit regionalen Lockdowns geprägt. Deutliche Belastungen ergaben sich zudem aufgrund von Engpässen in der kohlebasierten Stromversorgung sowie infolge von zunehmenden Spannungen im Immobiliensektor, wodurch die Entwicklung der Wirtschaft nach einem sehr starken Jahresbeginn an Dynamik verlor. Vor diesem Hintergrund wuchs die chinesische Industrieproduktion im 2. Halbjahr 2021 nur noch moderat, wobei die Kapazitäten mit über 77 % ausgelastet waren. Demgegenüber konnte die Wirtschaft in Südostasien (ASEAN-5) von der guten internationalen Nachfrage profitieren, wenngleich das Wachstum mit 3,1 % auf einem moderaten Niveau blieb. Mit einem Anstieg in Höhe von +9,0% hat sich insbesondere die Wirtschaft in Indien sehr deutlich erholt. Ebenso zeigten Brasilien (+4,7 %) und Russland (+4,5 %) einen lebhaften Aufschwung. Insgesamt betrug die Wachstumsrate der Entwicklungs- und Schwellenländer laut dem IWF +6,5 %.

Die Wirtschaft in den USA hat sich im Jahr 2021 kraftvoll erholt. Wesentlicher Treiber waren hierbei vor allem der private Konsum und eine gesteigerte Investitionstätigkeit. Die Industrieproduktion wuchs wieder kräftig (+5,6 %) gegenüber dem stark pandemiebelasteten Vorjahr. Die Kapazitätsauslastung verbesserte sich im Jahresdurchschnitt um 38 Basispunkte auf 75,4 %, blieb jedoch noch unter dem Vorkrisenniveau 2019. Die gute Entwicklung ist speziell einer höheren Produktion im Energiesektor wie auch dem Wachstum in der Herstellung von Computern und elektronischen Komponenten zuzurechnen. Gleichwohl sorgten im 2. Halbjahr 2021 auch negative Effekte infolge der Lieferkettenproblematiken für Verunsicherung.

BIP-WACHSTUMSRATEN (REAL) IN %

 

2021

2020 6

2019

Welt 1

5,9

–3,1

2,8

USA 2

5,6

–3,4

2,3

China 3

8,1

2,2

6,1

Eurozone 4

5,2

–6,4

1,6

Deutschland 5

2,7

–4,6

1,1

1_IWF

2_US-Handelsministerium

3_National Bureau of Statistics (NBS)

4_Eurostat

5_Statistisches Bundesamt (Destatis)

6_Revidierte Daten

Euroraum verzeichnet trotz stark schwankender Industriekonjunktur spürbare Belebung

Während die Wirtschaft im Euroraum Anfang 2021 infolge strikter Lockdowns geschrumpft war, zeigte sich im Zuge der Lockerungen zum Ende des 1. Quartals eine weitreichende wirtschaftliche Erholung. In allen Ländern, darunter besonders jedoch in Frankreich, Italien und Spanien, war die Entwicklung positiv. Bedingt wurde der Aufschwung im Euroraum zum einen durch lebhafte Exporte. Zum anderen hatte auch der Privatkonsum einen wesentlichen Anteil daran, zumal mit dem Wiederhochfahren der Wirtschaft gegenüber dem pandemiebelasteten Vorjahr auch die Kaufkraft wieder kräftig anzog.

Mit der Belebung der Nachfrage stieg die Industrieproduktion im Euroraum erheblich an, wobei die Zuwachsraten vor allem im April und Mai gegenüber dem tiefen Einbruch im Vorjahr stark waren und bis Juni auf einem zweistelligen Niveau verblieben. Im 2. Halbjahr allerdings wirkten sich die zunehmenden Materialengpässe sowie gestiegenen Transport- und Energiekosten negativ aus. Das Ergebnis war eine geringere Produktionsleistung und Investitionsneigung. Steigende Infektionszahlen in Kombination mit neuen Lockdowns schränkten die Konjunkturentwicklung zum Jahresende zusätzlich ein. Ungeachtet dessen stieg die Auslastung der Produktionskapazitäten zum Ende des Jahres auf 82,7%, während sie Ende 2020 noch bei 78,1 % gelegen hatte.

Deutschland: Materialengpässe und Lieferkettenproblematiken dämpfen Konjunkturerholung

Auch die deutsche Wirtschaft erholte sich 2021 im Zuge der Lockerungen und dem Start der Impfkampagnen auf breiter Basis zunächst sehr schwungvoll. Wesentliche Wachstumstreiber waren darüber hinaus staatliche Konsumausgaben, starke Exportaktivitäten (+9,4 %) und solide Ausrüstungsinvestitionen (+3,2 %). Im 2. Halbjahr geriet der Aufschwung jedoch analog zur globalen Entwicklung zunehmend ins Stocken. Aufgrund der vierten Pandemiewelle und den damit einhergehenden Einschränkungen entstand zum Jahresende hin zusätzlicher Druck, woraufhin der Privatkonsum stagnierte. In diesem Umfeld konnte die deutsche Wirtschaft laut dem Statistischen Bundesamt (Destatis) trotz eines BIP-Wachstums in Höhe von +2,7 % das Vorkrisenniveau noch nicht erreichen.

Die deutsche Industrie erholte sich beflügelt durch die lebhafte Nachfrage größtenteils von ihrem Einbruch im Vorjahr. Besonders hohen Jahreszuwachsraten im April und Mai stand vor allem im September ein negativer Trend gegenüber. Bedingt durch die Lieferengpässe bei Vorprodukten und die daraus resultierenden gestörten Produktionsprozesse erreichte der Auftragsbestand einen Rekordwert, der aufgrund der genannten Herausforderungen nicht ausreichend bearbeitet werden konnte. Dennoch erhöhte sich die Kapazitätsauslastung nach Angaben von Eurostat zum Ende des 4. Quartals auf 85,2 % (Q4 2020: 80,8 %). Dies entspricht einer Verbesserung um 149 Basispunkte gegenüber dem Corona-Tiefststand im 2. Quartal 2020.

Wechselkursschwankungen

Aufgrund der internationalen Tätigkeit haben Wechselkursschwankungen Auswirkungen auf das Geschäft der NORMA Group.  RISIKO- UND CHANCENBERICHT

Im Geschäftsjahr 2021 generierte die NORMA Group rund 27 % des Umsatzes in US-Dollar. Die Entwicklung des US-Dollars gegenüber dem Euro hat im Geschäftsjahr 2021 zu einem negativen Effekt auf den Umsatz geführt. Dagegen ergaben sich positive Effekte aus dem Chinesischen Renminbi.

Branchenspezifische Einflussfaktoren

Maschinenbau 2021 weltweit trotz Dämpfer durch Engpässe stärker erholt als erwartet

Durch die Belebung der Weltkonjunktur zog die Industrieproduktion 2021 zunächst deutlich an. Allein im 2. Quartal lag das Plus bei 15,1 % (kumuliert für elf Monate bei +8,2 %). Dies lag unter anderem daran, dass Produktionskapazitäten besser ausgelastet waren. Zudem stieg die Investitionstätigkeit der Unternehmen wieder an, wodurch der Maschinenbau sehr kraftvoll an Fahrt aufnahm. Allerdings geriet auch die dortige Entwicklung im weiteren Verlauf infolge der Lieferengpässe bei wichtigen Vorprodukten und zeitweisen Stillständen in wichtigen Kundenindustrien zunehmend unter Druck. Als Folge der gestörten Lieferketten verzögerten sich auch Investitionsprojekte. Trotz der genannten Widrigkeiten übertraf der weltweite Maschinenumsatz im Jahr 2021 nach Einschätzung des Branchenverbands VDMA mit real +13 % die ursprüngliche Prognose von +7 % deutlich. Vor allem in China und in den USA fiel der Anstieg besser als erwartet aus. Eine dynamische Entwicklung wurde auch in Kanada (+12 %), Mexiko (+15 %) und Japan (+17 %) verzeichnet. Zudem hat sich die Maschinennachfrage in wesentlichen Schwellenländern, darunter Indien (+21 %), Brasilien (+23 %) und die Türkei (+28 %), sehr positiv entwickelt.

Für den exportorientierten europäischen Maschinenbau war die Entwicklung insgesamt zwar etwas besser als erwartet, gleichwohl zeigte sie ein heterogenes Bild. In der Schweiz (+16 %) und Großbritannien (+19 %) nahm die Branchenentwicklung nach den tiefen Einbrüchen des Vorjahres einen sehr schwungvollen Verlauf. Im Vergleich dazu beziffert der VDMA das Plus für den Euroraum im Jahr 2021 auf real +11 %. In den Niederlanden wuchs der Maschinenbau getrieben durch seine wesentliche Rolle bei der Maschinenproduktion für die Halbleiterindustrie, signifikant und erreichte ein Plus in Höhe von 34 %. Auch in Italien (+14 %), Frankreich (+12 %) und Spanien (+12 %) stieg der Maschinenumsatz deutlich an. In Deutschland war das Wachstum trotz einer exzellenten Auftragslage mit +6 % einstellig, die deutsche Maschinenproduktion stieg um real +7 %.

MASCHINENBAU: REALE VERÄNDERUNG DES BRANCHENUMSATZES

in %

2021

2020

2019

Deutschland

6,0

–15,0

–2,0

Euroraum

11,0

–13,0

–1,0

USA

12,0

–8,0

–1,0

China

13,0

5,0

4,0

Welt (ohne China)

13,0

–6,0

0,0

Quelle: VDMA

Halbleitermangel manifestiert sich in massivem Druck auf Automobilindustrie

Die weltweite Automobilindustrie hat sich im Jahr 2021 trotz schwieriger Umfeldbedingungen gegenüber den pandemiebedingten Einbußen im Vorjahr sichtbar erholt. Jedoch entstand mit den Engpässen bei Mikrochips und anderen Vorprodukten weiterer Druck, der zu Produktionsstopps und Auslieferungsverzögerungen führte. Nach Angaben von LMC Automotive (LMCA) ist der weltweite Absatz von Light Vehicles (LV, bis 6 t) im Jahr 2021 um 3,9 % auf 80,8 Mio. LV gegenüber dem Vorjahr gewachsen. Die Produktion stieg dabei um +2,2 % auf 76,2 Mio. Zwar dominierten, bezogen auf die gesamte Autoproduktion weltweit, mit großem Abstand weiterhin herkömmliche Antriebe, jedoch war im Jahr 2021 im Bereich der Elektromobilität ein starker Anstieg der Nachfrage nach Plug-in-Hybriden (PHEV) und reinen batterieelektrischen Fahrzeugen (BEV) zu beobachten. Das Produktionsvolumen wuchs auf rund 6,0 Mio. Stück weltweit. Auch der Markt für Nutzfahrzeuge (NFZ, Lkw + Busse) entwickelte sich im Jahr 2021 in Europa und Nordamerika mit Produktionszuwächsen von jeweils +11 % sehr positiv, wohingegen die Herstellung in China drastisch geschrumpft (–20,3 %) ist.

Nach Angaben des Verbands ACEA (Association des Constructeurs Européens d’Automobiles) ist die Pkw-Nachfrage in Europa (EU + EFTA + UK) 2021 um –1,5 % auf 11,8 Mio. Einheiten gesunken; in Westeuropa betrug der Rückgang –1,9 %. Während Italien ein deutliches Plus von +5,5 % verzeichnete, stieg der Absatz auch in Spanien und Großbritannien, um jeweils 1,0 %, und in Frankreich um +0,5 %. Dem standen hohe Einbußen in Deutschland (–10,1 %), Belgien (–11,2 %) und den Niederlanden (–9,2 %) gegenüber. Die Materialengpässe, die bei europäischen Herstellern enorme Produktionskürzungen hervorriefen, waren ein wesentlicher Einflussfaktor. Von einem noch stärkeren Rückgang des Produktionsniveaus in Europa gehen die Branchenexperten von LMC Automotive aus. Sie beziffern das Minus auf 3,4% bei insgesamt 16,0 Mio. produzierten Einheiten. Dabei soll Deutschland einen Rückgang um 9,1% erzielt haben. Der deutsche Branchenverband VDA (Verband der Automobilindustrie) schätzt den Einbruch im Bereich produzierter Pkw sogar auf –12 %. Dagegen hat sich der europäische NFZ-Markt im Jahr 2021 laut Experten von ACEA mit einem Nachfrageanstieg um +10,9 % kräftig erholt. LMC Automotive gab für das Jahr 2021 ein Plus in Höhe von +18,1 % bekannt. Während dabei die europäische Produktion deutlich um +11,6 % wuchs, erzielten die deutschen NFZ-Hersteller ein moderates Produktionsplus in Höhe von +2,9 %.

AUTOMOBILINDUSTRIE:

GLOBALE PRODUKTIONS- UND ABSATZENTWICKLUNG

in %

2021

2020 1

2019 1

Produktion Light Vehicles

2,2

–15,9

–5,7

Klassischer Verbrennungsmotor

–4,2

–19,6

–7,6

PHEV

62,8

64,5

–8,0

BEV

91,1

29,2

21,6

Absatz Light Vehicles

3,9

–13,8

–4,4

Produktion Lkw

–2,9

–5,3

–4,6

Absatz Lkw

3,1

–3,9

-3,6

Quelle: LMC Automotive, 1_Revidierte Daten laut LMC.

Bauwirtschaft 2021 international trotz Gegenwind im Aufschwung

Die Bauaktivitäten in Asien wurden im Jahr 2021 erneut von dem Pandemiegeschehen belastet. Die daraus resultierenden negativen Auswirkungen waren vor allem in Indien spürbar. Dagegen zeigte sich in China ein anderes Bild. Hier wurde die Entwicklung vorrangig durch die Krise des Immobilienmarkts negativ beeinflusst. Dennoch hat sich die Bauwirtschaft positiv entwickelt. Die Bauinvestitionen in China sind nach Daten des Statistikamts NBS (National Building Specification) real um +8,9 % gewachsen. Dabei betrug das Wachstum innerhalb der Wasserwirtschaft +1,3 %. Die Investitionen in Gebäude verzeichneten einen Zuwachs um nominal +4,4 % und der Wohnungsbau stieg um 6,4 %. Auch die europäische Baukonjunktur hat sich infolge des niedrigen Zinsumfelds deutlich erholt, wodurch der Einbruch des Vorjahres kompensiert werden konnte. So stieg die reale Bauproduktion laut dem Branchennetzwerk Euroconstruct (u.a. ifo-Institut) um +5,6 %. Wesentliche Impulse kamen dort vor allem aus dem Bereich des Wohnungsbaus. Dabei wuchs die Bauproduktion in Italien, Belgien und Großbritannien zweistellig. Auch in Frankreich und Spanien fiel die Erholung nach dem schwachen Vorjahr deutlich aus.

Die Baukonjunktur in Deutschland blieb trotz bestehender Hemmnisse, ausgelöst durch Lieferengpässe, deutliche Kostensteigerungen für Baumaterial und den Fachkräftemangel, auch in 2021 robust. Zwar haben die realen Bauinvestitionen 2021 volkswirtschaftlich betrachtet nur geringfügig um +0,5 % zugenommen, jedoch ist das nominale Bauvolumen laut dem DIW (Deutsches Institut für Wirtschaftsforschung) – unter Berücksichtigung der starken Preissteigerungen – mit einem Plus in Höhe von +10,1 % kräftig gewachsen (2020: +3,8 %). Bereinigt lag der Anstieg bei +1,6 % (2020: +2,0 %). Sowohl der Wohnungsbau als auch der Wirtschaftsbau befanden sich mit +2,2 %, respektive mit +1,4 % (jeweils preisbereinigt) fortgesetzt im Aufschwung. Baumaßnahmen an Bestandsgebäuden, die insbesondere den An- und Umbau, Modernisierung und die Instandhaltung betreffen und die in Deutschland mehr als zwei Drittel des nominalen Bauvolumens repräsentieren, sind im Wohnungsbereich mit +11,8 % erneut robust gewachsen. Im Bereich des Neubaus war der Anstieg mit +10,5 % nur unwesentlich kleiner.

BAUINDUSTRIE:

ENTWICKLUNG DER EUROPÄISCHEN BAUPRODUKTION

in %

2021

2020 1

2019 1

Westeuropa

5,9

–4,8

2,5

Osteuropa

2,0

–3,7

5,8

Europa

5,6

–4,7

2,7

Quelle: Euroconstruct / ifo Institut (insgesamt 19 Kernmärkte), 1_Revidierte Daten laut Euroconstruct / ifo Institut.

US-Bauindustrie und Wassermanagement 2021 mit anhaltendem Aufschwung, Pandemie ist Treiber für Instandhaltungs- und Umbauaktivitäten

Trotz des schwierigen, infolge der Pandemie beeinträchtigen Umfelds verzeichnete die US-Bauwirtschaft im Jahr 2021 erneut ein starkes Wachstum, gleichwohl der Materialmangel das stark konsumgetriebene Wirtschaftswachstum einschränkte. Anhaltende Probleme in den weltweiten Lieferketten führten zu erheblichen Engpässen. Entgegen diesem Gegenwind stieg die Anzahl der Baubeginne im Jahresverlauf insgesamt um etwa 14 %, während die Verkaufszahlen von bereits bestehenden Häusern um 6 % zunahmen. Die Ausgaben für Reparatur- und Renovierungsarbeiten, die ein wesentlicher Treiber für den Absatz von NDS-Produkten sind, stiegen im Jahresverlauf 2021 um etwa 4 %. Im Gegensatz dazu sank das Bauniveau im gewerblichen Bereich, zu dem unter anderem Büro- und Geschäftsgebäude sowie Beherbergungsgebäude zählen, um 5%. Allgemein korreliert das Wassergeschäft der NORMA Group (NDS) nicht nur stark mit der Entwicklung von Neubauten, sondern auch mit Instandhaltungs- und Umbauaktivitäten. Diese Bereiche profitierten im Geschäftsjahr 2021 während der Corona-Pandemie überdurchschnittlich und wurden zudem durch ein Niedrigzinsumfeld begünstigt. Nach Angaben der Branchenexperten von JBREC (John Burns Real Estate Consulting) sind die Gesamtausgaben für Baumaterialien in diesem Sektor im vergangenen Jahr um schätzungsweise 10 % gestiegen. Das gesamte Marktvolumen wuchs damit um insgesamt 8,6 %.

Rechtliche und regulatorische Einflussfaktoren

Im Rahmen der internationalen Ausrichtung des Geschäfts und vor dem Hintergrund ihrer Akquisitionsstrategie ist die NORMA Group zur Einhaltung verschiedener rechtlicher und steuerlicher Regelungen verpflichtet. Dabei spielen Produktsicherheits- und Produkthaftungsgesetze, bau-, umwelt- und beschäftigungsrechtliche Auflagen sowie das Außenhandels- und Patentrecht eine Rolle.  Risiko- und Chancenbericht

Darüber hinaus wird die Produktstrategie der NORMA Group durch die wachsende Regelungsdichte im Umweltrecht und die anhaltende Diskussion über emissionsärmere Antriebstechnologien und den damit einhergehenden Strukturwandel in der Automobilindustrie beeinflusst. Dabei begünstigen sowohl neue Emissionsvorschriften und Flottenregelungen das Geschäft der NORMA Group als auch der starke Trend in Richtung hybrider sowie vollelektrischer Antriebsmodelle. Mit steigender Komplexität der Fahrzeugsysteme – beispielsweise durch Downsizing oder in Hybridfahrzeugen – erhöht sich auch die Anzahl von Schnittstellen und damit die Nachfrage nach zuverlässiger Verbindungstechnologie. Darüber hinaus stellt die zunehmende Elektrifizierung der Automobilindustrie die Erstausrüster (OEM) vor neue Herausforderungen und eröffnet neue Chancen und Geschäftsfelder für die NORMA Group, insbesondere im Bereich des Thermomanagements. Forschung und entwicklung

Aufgrund des wachsenden Wassermanagement-Geschäfts und der zunehmenden strategischen Bedeutung dieses Geschäftsbereichs haben auch die verschiedenen Regulierungsinitiativen im Bereich des Wassermanagements sowie staatliche Maßnahmen, die Versorgung der Bevölkerung mit Wasser zu verbessern, für die NORMA Group erheblich an Einfluss gewonnen.

Wesentliche Entwicklungen im Geschäftsjahr 2021

Personelle Änderungen im Aufsichtsrat

Im Geschäftsjahr 2021 wurde die freie Position im Aufsichtsrat der NORMA Group, die mit der Mandatsniederlegung von Herrn Lars Berg im August 2020 entstand, mit Herrn Miguel Ángel López Borrego besetzt. Der Antrag auf gerichtliche Bestellung von Herrn López in den Aufsichtsrat der NORMA Group war bereits am 3. März 2021 gestellt worden. Am 20. Mai 2021 wählte die Hauptversammlung Herrn López in den Aufsichtsrat der NORMA Group SE. Herr López ist zudem seit dem 1. April 2021 Mitglied des Prüfungsausschusses. Corporate governance bericht

Neues Werk in China eröffnet

Die NORMA Group hat aufgrund steigender Nachfrage die Produktionskapazitäten an Ihrem Standort in Wuxi in China ausgebaut und die Produktionsfläche nahezu verdreifacht. Das neue Werk wurde Ende März 2021 fertiggestellt und die Produktionsanlagen und Materialien an den neuen Standort gebracht, worauf die Aufnahme der Produktion Ende April 2021 folgte. Die Erweiterung der Produktionskapazitäten in Wuxi ist Teil der Wachstums- und Lokalisierungsstrategie der NORMA Group. Damit kann nun für jedes Marktsegment eine breitere Produktpalette angeboten werden. Zugleich wird dadurch die lokale Markteinführung neuer Produkte unterstützt. So konnte bereits eine Einführung von Leitungssystemen erfolgen, unter anderem für die Bereiche Kraftstoffanwendung, Harnstofftransport- und Kühlwassersysteme.

Weitere strategische Maßnahmen aus dem „Get on track“-Programm erfolgreich umgesetzt

Mit ihrem Transformationsprogramm „Get on track“ reagiert die NORMA Group auf das bereits seit einigen Jahren immer schwieriger werdende Umfeld in der Automobilindustrie, das sich insbesondere durch einen erhöhten Kosten- und Wettbewerbsdruck auszeichnet. Ein Fokus der im Programm definierten Maßnahmen liegt unter anderem auf der Bündelung von Produktionsaktivitäten und der Optimierung der Produktionslandschaft des Konzerns. Dies zahlt auf das mittelfristige Ziel ein, die Effizienz und die Wettbewerbsfähigkeit der NORMA Group sukzessive zu steigern.

Die Maßnahmen aus dem „Get on track“-Programm wurden im Geschäftsjahr 2021 planmäßig umgesetzt. Mit der Integration der Produktion von Fengfan, ehemals am Standort Shaoxing, in ein Werk in Changzhou wurde zur weiteren gezielten Konsolidierung der Standorte in der Region Asien-Pazifik beigetragen. Durch diesen Schritt können die Geschäftsaktivitäten vor Ort nun noch besser auf die strategischen Geschäftsbereiche Mobilität und Neue Energien sowie Industrieanwendungen ausgerichtet werden.

In Zusammenhang mit der im Juni 2020 bekanntgegebenen Schließung des Standorts Gerbershausen, Deutschland, bis Ende 2022 wurden im Geschäftsjahr 2021 ebenfalls weitere Schritte realisiert. Dies umfasste im Wesentlichen die Verlagerung von Produktgruppen. So wurden drei der in Gerbershausen produzierten Produktgruppen erfolgreich nach Hustopeče in Tschechien transferiert. Zudem erfolgte die Verlagerung einer weiteren Produktgruppe in den schwedischen Produktionsstandort in Anderstorp. Die Fertigung der umgezogenen Fertigungsgruppen ist bereits jeweils erfolgreich angelaufen.

Die NORMA Group stellt die spezifischen Anforderungen Ihrer Kunden und zugleich die Nähe zum Kunden gezielt in den Fokus. Ein wichtiger Treiber in diesem Bereich ist der Ausbau der Digital-Commerce-Aktivitäten. Daher baut die NORMA Group ihre digitalen Handelskanäle, zusätzlich zu den etablierten Vertriebskanälen, stetig aus. Der im Vorjahr neu eröffnete Webshop wurde im Geschäftsjahr 2021 um Distributionskunden in Benelux-Ländern ausgeweitet, wodurch wesentliche Weichen gestellt wurden, um neue Absatzpotenziale in der Region EMEA zu ermöglichen. Aufbauend auf den bisherigen Aktivitäten in allen Geschäftsregionen werden derzeit Schritte in Richtung eines harmonisierten globalen digitalen Handelsangebots eingeleitet. Im Fokus stehen dabei neben den spezifischen Kundenanforderungen auch stets die besonderen Marktcharakteristika.

Vergleich der Ziel- und Ist-Werte

Mit der Veröffentlichung des Geschäftsberichts 2020 am 24. März 2021 gab die NORMA Group eine Prognose hinsichtlich der Entwicklung der wesentlichen Steuerungskennzahlen des Konzerns im Geschäftsjahr 2021 bekannt.  GESCHÄFTSBERICHT 2020 Aufgrund der guten Umsatzentwicklung in den Regionen Amerika und Asien-Pazifik, die im 1. Halbjahr 2021 besser als erwartet ausfiel, hob der Vorstand basierend auf neuen Planungszahlen die Umsatzprognose für die benannten Regionen im Zuge der Veröffentlichung des Halbjahresberichts 2021 am 4. August 2021 leicht an. Das Management erwartete seither für die Region Amerika ein starkes organisches Umsatzwachstum im niedrigen zweistelligen Bereich (vorher: „Hohes einstelliges organisches Umsatzwachstum“) und für die Region Asien-Pazifik ein hohes einstelliges organisches Umsatzwachstum (vorher: „Leichtes organisches Umsatzwachstum“). Alle übrigen Prognosebestandteile hatten zu diesem Zeitpunkt gegenüber der im März getroffenen Prognose unverändert Bestand.

Am 14. September 2021 sah sich der Vorstand aufgrund geänderter Rahmenbedingungen gezwungen, die Prognose für die bereinigte EBIT-Marge und bereinigte EBITA-Marge anzupassen. Wesentliche Ursache hierfür war die andauernde begrenzte Verfügbarkeit von Materialien, vor allem bei Stahl und Kunststoffen, und damit einhergehend gestiegene Preise. Belastend auf der Kostenseite wirkten auch Ausgaben im Zusammenhang mit der länger als erwartet anhaltenden Corona-Pandemie. Basierend auf einem aktuellen Forecast rechnete die NORMA Group daher mit deutlich geringeren Produktionskapazitäten in relevanten Industrien sowie höheren Material- und Frachtkosten in allen Regionen. Der Vorstand ging seitdem für das Geschäftsjahr 2021 unter Berücksichtigung der genannten gesamtwirtschaftlichen Einflussfaktoren von einer bereinigten EBIT-Marge für das Geschäftsjahr 2021 von mehr als 10 % (vorherige Prognose: „Mehr als 12 %") und einer bereinigten EBITA-Marge von mehr als 11 % (vorherige Prognose: „Mehr als 13 %") aus. Hinsichtlich der Entwicklung des organischen Konzernumsatzes hielt der Vorstand an seiner Prognose (niedriges zweistelliges organisches Konzernumsatzwachstum) fest.

Vor dem Hintergrund der immer tiefergreifenden Verwerfungen in den globalen Lieferketten, die sich im Verlauf des 2. Halbjahres verstärkten und zu einem starken Anstieg des Preisniveaus führten, präzisierte der Vorstand am 3. November 2021 im Rahmen der Veröffentlichung der Mitteilung zum 3. Quartal 2021 seine Erwartungen bezüglich der Materialeinsatzquote. Das Management ging seither für das Gesamtjahr 2021 von einer Materialeinsatzquote auf vergleichbarem Niveau wie im Vorjahr aus (zuvor: „Deutlich verbesserte Materialeinsatzquote“). Zudem erwartete der Vorstand ab diesem Zeitpunkt für den SJT-Bereich im Geschäftsjahr 2021 ein starkes organisches Umsatzwachstum im niedrigen zweistelligen Bereich (vorher: „Deutliches organisches Umsatzwachstum im hohen einstelligen Bereich“).

Die Tabelle T019 „Vergleich der ist- und zielwerte“ liefert einen Überblick über die Ziel- und Ist-Werte sowie die unterjährige Prognoseanpassung.

Abweichungen von den Zielwerten

Die NORMA Group liegt mit einem organischen Umsatzwachstum in Höhe von 16,2 % im Rahmen der im März 2021 veröffentlichten Annahme eines niedrigen zweistelligen organischen Konzernumsatzwachstums.

Bei den Kostengrößen zeigte sich die Entwicklung divergent. Während sich die Personalkostenquote wie erwartet deutlich gegenüber dem Vorjahr verbesserte (2021: 26,1 %; 2020: 31,3 %), stieg die Materialeinsatzquote, teilweise bedingt durch die herausfordernden Rahmenbedingungen auf den weltweiten Beschaffungsmärkten, auf 45,8 % (2020: 43,8 %) und lag damit über der im November 2021 getroffenen Annahme („Auf vergleichbarem Niveau wie im Vorjahr“).

Die bereinigte EBIT-Marge erreichte im Geschäftsjahr 2021 einen Wert in Höhe von 10,4 % und entwickelte sich damit entsprechend der im September 2021 angepassten, erwarteten Zielgröße von mehr als 10 %. Ebenso lag die EBITA-Marge mit 11,2 % im Rahmen der im September korrigierten Erwartung in Höhe von mehr als 11 %.

Der operative Netto-Cashflow belief sich auf einen Wert von EUR 99,8 Mio. und lag damit unterhalb des erwarteten Werts in Höhe von EUR 110 Mio. Dies ist vorrangig auf die Veränderung im Working Capital zurückzuführen.

Der NORMA Value Added (NOVA) betrug im Geschäftsjahr 2021 EUR 16,0 Mio. und entwickelte sich aufgrund des deutlich verbesserten EBIT ebenfalls entsprechend der prognostizierten Bandbreite zwischen EUR 10 Mio. und EUR 25 Mio.

Die Investitionsquote im Geschäftsjahr 2021 betrug 4,3 % und lag damit unterhalb der prognostizierten Bandbreite in Höhe von zwischen 5 % und 6 % des Konzernumsatzes. Zwar haben sich die im abgelaufenen Geschäftsjahr getätigten Investitionen mit der positiven Geschäftsbelebung wieder deutlich gegenüber dem pandemiebelasteten Vorjahr erhöht, jedoch wurde die Investitionstätigkeit aus dem operativen Geschäft im Geschäftsjahr 2021 durch die globale Materialverfügbarkeit beeinflusst.

Alle übrigen Kennzahlen haben sich im Rahmen der Prognose der NORMA Group entwickelt.

VERGLEICH DER IST- UND ZIELWERTE

         
 

Ergebnis 20201

Mrz 21

Aug. 2021 (Q2) 

Sept. 2021

Nov. 2021 (Q3)

Ergebnis 20211

Konzernumsatz

EUR 952,2 Mio.

n / a

n / a

n / a

n / a

EUR 1.091,9

Organisches Konzernumsatzwachstum

– 12,1 %

Niedriges zweistelliges organisches Konzernumsatzwachstum

Keine Anpassung

Keine Anpassung

Keine Anpassung

16,2%

Organisches Umsatzwachstum EMEA

– 15,5 %

Starkes organisches Umsatzwachstum im niedrigen zweistelligen Bereich

Keine Anpassung

Keine Anpassung

Keine Anpassung

12,6%

Organisches Umsatzwachstum Amerika

– 12,4 %

Hohes einstelliges organisches Umsatzwachstum

Starkes organisches Umsatzwachstum im niedrigen zweistelligen Bereich

Keine Anpassung

Keine Anpassung

22,9%

Organisches Umsatzwachstum Asien-Pazifik

– 1,2 %

Leichtes organisches Umsatzwachstum

Hohes einstelliges organisches Umsatzwachstum

Keine Anpassung

Keine Anpassung

9,1%

Umsatzwachstum EJT

– 15,8 %

Starkes organisches Umsatzwachstum im niedrigen zweistelligen Bereich

Keine Anpassung

Keine Anpassung

Keine Anpassung

13,2%

Umsatzwachstum SJT

– 6,5 %

Deutliches organisches Umsatzwachstum im hohen einstelligen Bereich

Keine Anpassung

Keine Anpassung

Starkes organisches Umsatzwachstum im niedrigen zweistelligen Bereich

19,9%

Materialeinsatzquote

43,8 %

Deutlich verbesserte Materialeinsatzquote

Keine Anpassung

Keine Anpassung

Auf vergleichbarem

Niveau wie im

Vorjahr

45,8%

Personalkostenquote

31,3 %

Deutlich verbesserte Personalkostenquote

Keine Anpassung

Keine Anpassung

Keine Anpassung

26,1%

Bereinigte EBIT-Marge

4,8 %

Mehr als 12 %

Keine Anpassung

mehr als 10 %

Keine Anpassung

10,4%

Bereinigte EBITA-Marge

5,7 %

Mehr als 13 %

Keine Anpassung

mehr als 11 %

Keine Anpassung

11,2%

NORMA Value Added (NOVA)

EUR – 46,4 Mio.

Zwischen EUR 10 Mio. und EUR 25 Mio.

Keine Anpassung

Keine Anpassung

Keine Anpassung

EUR 16,0 Mio.

Finanzergebnis

EUR – 14,8 Mio.

Von bis zu EUR – 13 Mio.

Keine Anpassung

Keine Anpassung

Keine Anpassung

EUR – 12,4 Mio.

Angepasste Steuerquote

20,3 %

Zwischen 27 % und 29 %

Keine Anpassung

Keine Anpassung

Keine Anpassung

28,6%

Ergebnis je Aktie

0,77 (bereinigt)

0,18 (berichtet)

Starker Anstieg des bereinigten Ergebnisses je Aktie

Keine Anpassung

Keine Anpassung

Keine Anpassung

2,27 (bereinigt)

1,76 (berichtet)

Operativer Netto-Cashflow

EUR 78,3 Mio.

Über EUR 110 Mio.

Keine Anpassung

Keine Anpassung

Keine Anpassung

EUR 99,8 Mio.

F&E-Investitionsquote 2

3,1%

Rund 3 % des Umsatzes

Keine Anpassung

Keine Anpassung

Keine Anpassung

3,5 %

Investitionsquote (ohne Akquisitionen)

4,3%

Investitionsquote zwischen 5 % und 6 % des Konzernumsatzes

Keine Anpassung

Keine Anpassung

Keine Anpassung

4,3 %

Ausschüttungsquote

Dividende

91,7 %

EUR 0,70

Ca. 30 % bis 35 % des bereinigten Konzernjahresergebnisses 3

Keine Anpassung

Keine Anpassung

Keine Anpassung

EUR 0,75 4

33,0 % 4

CO2-Emissionen

49.813

Tonnen CO2-Äquivalente

Reduktion der CO2-Emissionen um rund 19,5 % 5 bis 2024 (CAGR: 3,0 %)

Keine Anpassung

Keine Anpassung

Keine Anpassung

43.449

Tonnen CO2-Äquivalente 6

Erfindungsmeldungen

22

Über 20

Keine Anpassung

Keine Anpassung

Keine Anpassung

25

Anzahl fehlerhafter Teile pro Million Teile

5,1

Unter 10

Keine Anpassung

Keine Anpassung

Keine Anpassung

4,9

1_Die Bereinigungen innerhalb der Geschäftsjahre 2020 und 2021 beziehen sich ausschließlich auf Bereinigungen von Abschreibungen auf Sachanlagen und immateriellen Vermögensgegenständen aus Kaufpreisallokationen. Die innerhalb des „Get on track“-Programms angefallenen Aufwendungen werden nicht bereinigt.

2_Aufgrund der zunehmenden strategischen Relevanz des Bereichs Wassermanagement, bezieht die NORMA Group die F&E Aufwendungen in diesem Bereich seit dem Berichtsjahr 2020 in die Berechnung mit ein und zieht zur Ermittlung der F&E-Quote den Gesamtumsatz als Referenzwert heran (zuvor 5 % des EJT-Umsatzes, was im Jahr 2020 rund 5,1 % des EJT-Umsatzes entsprach).

3_Sofern es die künftige wirtschaftliche Situation erlaubt, verfolgt die NORMA Group eine nachhaltige Dividendenpolitik, die sich an einer Ausschüttungsquote von rund 30 % bis 35 % des bereinigten Konzernjahresergebnisses orientiert.

4_Gemäß Gewinnverwendungsvorschlag, vorbehaltlich der Zustimmung der Hauptversammlung am 17. Mai 2022.

5_Referenzjahr: 2017.

6_Dies entspricht einer Reduktion um 12,8 % gegenüber dem Jahr 2020.

Ertrags-, Vermögens- und Finanzlage

Gesamtaussage des Vorstands zum Geschäftsverlauf und zur wirtschaftlichen Lage

Die Geschäftsentwicklung der NORMA Group war im aktuellen Berichtsjahr von unterschiedlichen Tendenzen geprägt. So haben sich die wirtschaftlichen Rahmenbedingungen im abgelaufenen Geschäftsjahr trotz der anhaltenden Corona-Pandemie wieder deutlich aufgehellt. Dies spiegelte sich insbesondere im 1. Halbjahr 2021 in einer gestiegenen Kundennachfrage in allen Regionen und Geschäftsbereichen der NORMA Group wider. Bedingt durch ein abermals starkes Wassergeschäft, die Wiederbelebung der Nachfrage im Bereich Mobilität und Neue Energien sowie ein generell gutes Geschäft im Bereich der Industrieanwendungen, erreichte der Konzernumsatz im Geschäftsjahr 2021 mit EUR 1.091,9 Mio. (2020: EUR 952,2 Mio.) nahezu wieder das Niveau des Vorkrisenjahres 2019 (EUR 1.100,1 Mio.).

Zugleich entstanden im Geschäftsjahr 2021 mit den weltweiten Verwerfungen in den Lieferketten neue Herausforderungen, die für zahlreiche Industrien unterjährig ein wesentlicher Einflussfaktor blieben. Die daraus resultierende Materialknappheit zog vor allem in der zweiten Jahreshälfte einen starken Anstieg des Rohstoffpreisniveaus nach sich. In diesem Zusammenhang war für die NORMA Group ein sehr wechselhaftes Bestellverhalten der Kunden, darunter insbesondere die Automobilhersteller, zu beobachten. Das operative Ergebnis – das bereinigte EBIT – übertraf mit EUR 113,8 Mio. den Wert des coronabelasteten Vorjahres deutlich (2020: EUR 45,3 Mio.). Die bereinigte EBIT-Marge betrug 10,4 % nach 4,8 % im Vorjahr. Zurückzuführen ist dies zum einen auf die sehr gute Umsatzentwicklung im Geschäftsjahr 2021. Zum anderen war das operative Ergebnis im Vorjahr durch Aufwendungen in Zusammenhang mit dem „Get on track“-Programm in Höhe von EUR 29,1 Mio. belastet, die nicht bereinigt wurden.

Unter der Annahme, dass sich die gute Entwicklung der Rahmenbedingungen, die zu dem deutlichen Umsatzwachstum in 2021 beigetragen hat, im Geschäftsjahr 2022 fortsetzen wird, und einer damit in Zusammenhang stehenden weiter ansteigenden Nachfrage in den für die NORMA Group wesentlichen Kundenindustrien, blickt der Vorstand zuversichtlich in das Geschäftsjahr 2022. Das Management rechnet unter Berücksichtigung der von Wirtschaftsforschungsinstituten benannten Einflussfaktoren mit einem mittleren bis hohen einstelligen organischen Konzernumsatzwachstum gegenüber dem Vorjahr. Des Weiteren erwartet der Vorstand eine um Akquisitionseffekte bereinigte EBIT-Marge in Höhe von rund 11 %. prognosebericht

Sondereinflüsse

Das Management bereinigt zur operativen Steuerung des Konzerns bestimmte Aufwendungen und Erträge. Die im Folgenden dargestellten bereinigten Ergebnisse entsprechen der Managementsicht.

Im Geschäftsjahr 2021 wurden ebenso wie im Vorjahr keine Bereinigungen für Aufwendungen innerhalb des EBITDA (Gewinn vor Zinsen, Steuern, Abschreibungen auf Sachanlagen und Abschreibungen auf immaterielle Vermögensgegenstände) vorgenommen. Innerhalb des EBITA erfolgten im Geschäftsjahr 2021 Abschreibungen auf Sachanlagen aus Kaufpreisallokationen in Höhe von EUR 1,5 Mio. (2020: EUR 3,5 Mio.). Zusätzlich wurden innerhalb des EBIT Abschreibungen auf immaterielle Vermögenswerte aus Kaufpreisallokationen in Höhe von EUR 20,2 Mio. (2020: EUR 21,7 Mio.) bereinigt. Aufwendungen aus dem Transformationsprogramm „Get on track“, die sich im Geschäftsjahr 2021 auf insgesamt EUR 1,5 Mio. belaufen und innerhalb der Aufwendungen für Leistungen an Arbeitnehmer und sonstigen betrieblichen Erträge und Aufwendungen erfasst wurden, sind im Ergebnis wie auch im Vorjahr (2020: EUR 29,1 Mio.) unbereinigt enthalten. Sich aus den Bereinigungen ergebende fiktive Ertragsteuern werden mit den Steuersätzen der jeweiligen betroffenen lokalen Gesellschaften berechnet und im bereinigten Ergebnis nach Steuern berücksichtigt.

Tabelle T020 zeigt die im Geschäftsjahr 2021 bereinigten Werte. Nähere Informationen zu den unbereinigten Werten sind in den Angaben zum Konzernanhang zu finden.

SONDEREFFEKTE1

   

2021 bereinigt

Bereinigungen

2021 berichtet

Konzernumsatzerlöse

EUR Mio.

1.091,9

0

1.091,9

EBITDA

EUR Mio.

167,6

0

167,6

EBITDA-Marge

%

15,3

 

15,3

EBITA

EUR Mio.

122,5

1,5

121

EBITA-Marge

%

11,2

 

11,1

EBIT

EUR Mio.

113,8

21,7

92,1

EBIT-Marge

%

10,4

 

8,4

Finanzergebnis

EUR Mio.

–12,4

0

–12,4

Periodenergebnis

EUR Mio.

72,3

16,2

56,1

Ergebnis je Aktie

EUR

2,27

0,51

1,76

1_Abweichungen bei Nachkommastellen können aufgrund von kaufmännischen Rundungen auftreten.

Ertragslage
Umsatzentwicklung

Konzernumsatz nahezu auf Vorkrisenniveau 2019

Im Geschäftsjahr 2021 erzielte die NORMA Group Konzernumsatzerlöse in Höhe von EUR 1.091,9 Mio. Dies entspricht einem Anstieg um 14,7 % gegenüber dem Vorjahr (2020: EUR 952,2 Mio.). Darin enthalten ist ein organisches Umsatzwachstum in Höhe von 16,2 %. Gegenläufig wirkten sich Währungseffekte, insbesondere in Zusammenhang mit dem US-Dollar, mit 1,5 % negativ aus. Insgesamt erreichten die Umsatzerlöse im abgelaufenen Geschäftsjahr nahezu das Niveau des Vorkrisenjahres 2019 (EUR 1.100,1 Mio.).

Die gute Umsatzentwicklung resultierte im Wesentlichen aus einer spürbaren Erholung der wirtschaftlichen Rahmenbedingungen. Die positiven Impulse daraus zeigten sich in einer im Vergleich zum pandemiebelasteten Vorjahr wieder deutlich gesteigerten Nachfrage in allen Geschäftsbereichen der NORMA Group: Wassermanagement, Mobilität und Neue Energien sowie Industrieanwendungen. In den Regionen Amerika und Asien-Pazifik übertrafen die Konzernumsätze sogar das Vorkrisenniveau 2019.

Entwicklung im EJT-Geschäft durch Halbleiterknappheit ausgebremst, SJT-Geschäft wächst weiterhin solide

Die Umsatzerlöse im EJT-Bereich beliefen sich im Geschäftsjahr 2021 auf insgesamt EUR 620,7 Mio. Verglichen mit dem Vorjahr (2020: EUR 552,6 Mio.) entspricht dies einem Erlösanstieg um 12,3 % (organisch: 13,2 %). Währungseffekte hatten einen schmälernden Einfluss in Höhe von 0,9 %. Wesentlicher Treiber des Umsatzwachstums im Bereich EJT war insbesondere der sprunghafte Anstieg der Produktionszahlen von Light Vehicles und Heavy Vehicles vor allem in der ersten Jahreshälfte 2021. Hingegen war die Entwicklung im 2. Halbjahr 2021 von der weltweiten Material- und Halbleiterknappheit und aufgrund dessen seit dem 3. Quartal 2021 von zunehmend stagnierenden Produktionszahlen in der Automobilindustrie belastet. Beeinflusst durch die weltweiten Herausforderungen konnten Automobilhersteller das Produktionspotenzial im Gesamtjahr 2021 in diesem Umfeld nicht vollständig ausschöpfen. Positive Impulse auf die Entwicklung des EJT-Geschäfts kamen trotz der weltweiten Lieferengpässe bei Halbleitern vor allem aus der Region Amerika, wohingegen die Entwicklung in Asien-Pazifik und in EMEA im 3. und insbesondere im 4. Quartal 2021 merklich rückläufig ausfiel.

Mit ihrem Bereich Standardized Joining Technology (SJT) erzielte die NORMA Group im Geschäftsjahr 2021 Umsatzerlöse in Höhe von EUR 464,3 Mio. und übertraf damit sowohl den Vorjahreswert um 17,4 % als auch das Vorkrisenniveau 2019 deutlich (2020: EUR 395,5 Mio.; 2019: EUR 430,2 Mio.). Das organische Umsatzwachstum betrug 19,9 %, wohingegen Währungseffekte die Umsatzerlöse um 2,5 % schmälerten. Wesentliche Mehrumsätze wurden im Geschäftsjahr 2021 vor allem in den Regionen Amerika und EMEA generiert. Dort zeigte das SJT-Geschäft im Zuge der allgemeinen wirtschaftlichen Erholung eine sehr gute Entwicklung. Das Wassergeschäft der US-amerikanischen Tochtergesellschaft NDS verzeichnete in jedem Quartal 2021 ein deutliches Plus und wuchs auf Gesamtjahressicht organisch um insgesamt 20,9 %.

EFFEKTE AUF DEN KONZERNUMSATZ1

   
 

EUR Mio.

Anteil in %

Konzernumsatzerlöse 2020

952,2

 

Organisches Wachstum

154,4

16,2

Währungseffekte

–14,7

–1,5

Konzernumsatzerlöse 2021

1.091,9

14,7

1_Abweichungen bei Nachkommastellen können aufgrund von kaufmännischen Rundungen auftreten

ENTWICKLUNG DER VERTRIEBSWEGE

   

Engineered Joining Technology (EJT)

Standard Joining Technology (SJT)

 

 

2021

2020

2021

2020

Konzernumsatzerlöse

EUR Mio.

620,7

552,6

464,3

395,5

Veränderung

%

12,3

 

17,4

 

Umsatzanteil

%

57

58

43

42

Ergebnisentwicklung

Die im Folgenden beschriebenen Entwicklungen beziehen sich auf die für die operative Steuerung um Sondereffekte bereinigten Kennzahlen. Sofern Bereinigungen zu den gemäß IFRS gemeldeten Werten erfolgten, ist dies im Text kenntlich gemacht. Sofern die Kennzahlen nicht als „bereinigte“ Größe angegeben sind, entsprechen sie denen, die gemäß IFRS gemeldet wurden. Seit dem Geschäftsjahr 2020 betreffen die Bereinigungen ausschließlich Sondereffekte in Zusammenhang mit Abschreibungen auf materielle und immaterielle Vermögensgegenstände aus Kaufpreisallokationen.

EBIT, EBITA und ROCE

Das operative Ergebnis (Ergebnis vor Zinsen und Steuern, EBIT) im Geschäftsjahr 2021 übertraf mit EUR 92,1 Mio. den Wert des Vorjahres deutlich (2020: EUR 20,1 Mio.). Die EBIT-Marge betrug 8,4 % (2020: 2,1 %). Der Anstieg des EBIT ist im Wesentlichen auf das gegenüber der pandemiebelasteten Vorjahresperiode spürbar höhere Umsatzvolumen zurückzuführen. Zudem waren im Geschäftsjahr 2021 gegenüber dem Vorjahr geringere zusätzliche Aufwendungen aus dem Transformationsprogramm „Get on track“ enthalten (2021: EUR 1,5 Mio.; 2020: EUR 29,1 Mio.). Das ausschließlich um Abschreibungen aus Kaufpreisallokationen bereinigte EBIT summierte sich auf EUR 113,8 Mio. Dies vergleicht sich mit EUR 45,3 Mio. im Vorjahreszeitraum und entspricht einem Anstieg um 151,2 %. Die bereinigte EBIT-Marge erreichte im aktuellen Berichtszeitraum 10,4 % (2020: 4,8 %).

Das Ergebnis vor Steuern, Zinsen und Abschreibungen auf immaterielle Vermögensgegenstände (EBITA) lag mit EUR 121,0 Mio. ebenfalls deutlich über dem Vorjahreswert (2020: EUR 51,1 Mio.). Die EBITA-Marge betrug 11,1 % (2020: 5,4 %). Das bereinigte EBITA war im Geschäftsjahr 2021 mit EUR 122,5 Mio. um 124,3 % höher als im Vorjahr (2020: EUR 54,6 Mio.). Die bereinigte EBITA-Marge erreichte einen Wert in Höhe von 11,2 % (2020: 5,7 %).

Die Rendite des eingesetzten Kapitals (ROCE) als Verhältnis des bereinigten EBIT zum durchschnittlich eingesetzten Kapital betrug im Geschäftsjahr 2021 11,9 % (2020: 4,6 %). Die deutliche Verbesserung des ROCE gegenüber dem Vorjahr ist vor allem auf den starken Anstieg des bereinigten EBIT zurückzuführen. Zugleich wurde die Rendite durch den leicht gesunkenen durchschnittlichen Kapitaleinsatz positiv beeinflusst.

RETURN ON CAPITAL EMPLOYED (ROCE)

     
   

2021

2020

Bereinigtes EBIT

EUR Mio.

113,8

45,3

Durchschnittlich investiertes Kapital

EUR Mio.

958

989,1

ROCE

%

11,9

4,6

Wesentliche Einflussfaktoren auf die Ergebnisentwicklung

Materialeinsatzquote und Bruttomarge

Die internationalen Rohstoffmärkte waren im Geschäftsjahr 2021 von einer starken Volatilität gekennzeichnet. Ursächlich dafür waren vor allem die anhaltenden Verzerrungen in den weltweiten Lieferketten, die in einer spürbaren Materialknappheit und damit einhergehend in einem signifikanten Anstieg des allgemeinen Preisniveaus an den internationalen Rohstoffmärkten resultierten. Der NORMA Group gelang es zwar, die Preise wichtiger Warengruppen im Jahresverlauf durch vertragliche Fixierung stabil zu halten, dennoch konnten die negativen Kosteneffekte in Zusammenhang mit erhöhten Rohmaterialpreisen u. a. bei oberflächenveredelnden Materialien nicht gänzlich kompensiert werden.

Im aktuellen Berichtsjahr betrug der Materialaufwand EUR 500,0 Mio. und ist somit um 19,8 % gegenüber dem Vorjahr (2020: EUR 417,5 Mio.) angestiegen. Aufgrund des im Vergleich zum Umsatzwachstum überproportional höheren Materialaufwands in Kombination mit erhöhten Logistikkosten bei der Materialbeschaffung und beeinflusst durch den Bestandsaufbau im Geschäftsjahr 2021 belief sich die Materialeinsatzquote (Materialaufwand im Verhältnis zum Umsatz) im aktuellen Berichtszeitraum auf 45,8 % (2020: 43,8 %). Die Materialeinsatzquote bezogen auf die Gesamtleistung (Umsatzerlöse zuzüglich Bestandsveränderungen und der anderen aktivierten Eigenleistungen) lag bei 44,9 % (2020: 43,8 %).

Der Bruttogewinn im Geschäftsjahr 2021 lag bei EUR 612,4 Mio., was einem Anstieg um 14,1 % gegenüber dem Vorjahr (2020: EUR 536,7 Mio.) entspricht. Während die höheren Materialkosten den Bruttogewinn negativ beeinflussten, hatte der Bestandsaufbau (2021: EUR 17,5 Mio.) einen leicht erhöhenden Effekt auf den Bruttogewinn im Geschäftsjahr 2021. Die Bruttomarge lag aufgrund der beschriebenen Effekte mit 56,1 % um 30 Basispunkte unterhalb des Vorjahres (2020: 56,4 %).

Personalkostenquote

Mit EUR 284,9 Mio. unterschritten die Personalaufwendungen im Geschäftsjahr 2021 das Niveau des Vorjahres (2020: EUR 298,2 Mio.) um 4,5 %. Ursächlich für diese Entwicklung waren vorrangig die im Vorjahreszeitraum angefallenen zusätzlichen Personalaufwendungen in Zusammenhang mit dem „Get on track“-Programm in Höhe von EUR 25,2 Mio., die nicht bereinigt wurden und die Personalkosten im Vorjahr deutlich belasteten. Dagegen sind im aktuellen Berichtszeitraum lediglich zusätzliche Personalkosten im Zusammenhang mit dem „Get on track“-Programm in Höhe von EUR 0,1 Mio. angefallen. In Kombination mit dem deutlich höheren Umsatzvolumen führte dies zu einer merklichen Verbesserung der Personalkostenquote in Höhe von 26,1 % sowohl gegenüber dem pandemiebelasteten Vorjahr (2020: 31,3 %) als auch gegenüber dem Vorkrisenjahr (2019: 27,5 %). Absolut betrachtet sind die vergleichbaren Aufwendungen für Leistungen an Arbeitnehmer im Vergleich zum Vorjahr durch die im Vorjahr genutzten Gegenmaßnahmen zur Verringerung der Auswirkung der Corona-Pandemie hingegen gestiegen. So führten der Abbau von Überstunden, die Nutzung von staatlich geförderter Kurzarbeit, die zeitweiligen Freistellungen von Arbeitnehmern und andere staatliche Unterstützungsmaßnahmen zu einer niedrigeren Vergleichsbasis.

Sonstige betriebliche Erträge und Aufwendungen

Der Saldo aus den sonstigen betrieblichen Erträgen und Aufwendungen belief sich im Geschäftsjahr 2021 auf EUR –159,9 Mio. (2020: EUR –139,2 Mio.). Gegenüber dem Vorjahr entspricht dies einem Anstieg um 14,9 %. Im Verhältnis zum Umsatz betrug der Saldo aus den sonstigen betrieblichen Erträgen und Aufwendungen 14,6 % und entsprach damit dem Niveau des Vorjahres (2020: 14,6 %).

Der Anstieg innerhalb der sonstigen betrieblichen Aufwendungen gegenüber dem Vorjahr ist im Wesentlichen durch die höhere Geschäftstätigkeit im Vergleich zum Vorjahreszeitraum und dem damit in Zusammenhang stehenden gestiegenen Bedarf an Leiharbeiter:innen getrieben. Erhöhend auf die sonstigen betrieblichen Aufwendungen wirkten sich zudem Frachtkosten in Zusammenhang mit dem höheren Geschäftsvolumen und den zeitweisen Lieferrückständen sowie Ausgaben für IT und Telekommunikation aus. Der Anstieg der Aufwendungen für IT und Telekommunikation, in denen auch bereichsspezifische Beratungsaufwendungen enthalten sind, ist auf die konzernweite Implementierung eines neuen ERP-Systems und den damit verbundenen zusätzlichen Bedarf an Beratungsleistungen und Lizenzgebühren zurückzuführen. Gegenläufig sank im aktuellen Berichtszeitraum der Aufwand aus der Abwertung von Forderungen aus Lieferungen und Leistungen auf nahezu EUR 0,0 Mio., während im Vorjahr aufgrund der besonderen Corona-Situation höhere Abwertungen auf Forderungen aus Lieferungen und Leistungen (2020: EUR 4,6 Mio.) enthalten waren. Darüber hinaus sind in den sonstigen betrieblichen Aufwendungen im aktuellen Berichtszeitraum Zusatzkosten aus dem laufenden „Get on track“-Programm in Höhe von EUR 1,5 Mio. (2020: EUR 3,9 Mio.) enthalten, die nicht bereinigt werden.

Die sonstigen betrieblichen Erträge umfassen unter anderem Währungsgewinne aus der betrieblichen Tätigkeit, Erträge aus der Auflösung von Verbindlichkeiten für personalbezogene Verpflichtungen und Rückstellungen sowie Zuschüsse der öffentlichen Hand. Letztere resultieren im Wesentlichen aus den im Geschäftsjahr 2021 in Anspruch genommenen Zuschüssen in Zusammenhang mit zeitlich befristeten Beschäftigungsgarantien an osteuropäischen Standorten sowie positiven Effekten aus staatlichen Anreizen zur Lohnunterstützung in den Regionen Asien-Pazifik und Amerika. Konzernanhang

NORMA Value Added (NOVA)

Der NORMA Value Added (NOVA), der auch die relevante Bezugsgröße für die langfristige Vergütung des Vorstands darstellt, verbesserte sich im Geschäftsjahr 2021 mit EUR 16,0 Mio. deutlich gegenüber dem Vorjahr (2020: EUR –46,4 Mio.). Wesentlicher Treiber der positiven Entwicklung war der deutliche Anstieg des operativen Ergebnisses (bereinigtes EBIT).

Finanzergebnis

Das Finanzergebnis belief sich im Geschäftsjahr 2021 auf EUR –12,4 Mio., nachdem es im Vorjahr bei EUR –14,8 Mio. gelegen hatte. Die deutliche Verbesserung resultierte im Wesentlichen aus einem im Vergleich zum Vorjahr geringeren Nettozinsaufwand als Folge der reduzierten Bruttoverschuldung. Konzernanhang Zur Verbesserung des Finanzergebnisses hat zudem auch der verstärkte Einsatz von zinsgünstigen Commercial-Paper-Programmen beigetragen.

Ertragssteuern

Im Geschäftsjahr 2021 errechnete sich auf Gruppenebene ein Steueraufwand in Höhe von EUR 23,6 Mio. (2020: Steuerertrag von EUR 0,1 Mio.). Gemessen an einem Vorsteuerergebnis in Höhe von EUR 79,7 Mio. (2020: EUR 5,4 Mio.) resultierte daraus eine Steuerquote von –29,6 % (2020: 1,8 %). Die Steuerquote des Vorjahres war durch einen in den USA realisierten und die Steueraufwände überkompensierenden Einmaleffekt positiv beeinflusst. Die bereinigte Steuerquote im Geschäftsjahr 2021 betrug –28,6 % (2020: –20,3 %).

Periodenergebnis und Gewinnverwendung

Das Periodenergebnis lag im Geschäftsjahr 2021 bei EUR 56,1 Mio. und übertraf damit den Wert des Vorjahreszeitraums (2020: EUR 5,5 Mio.) deutlich. Basierend auf einer im Vergleich zum Vorjahr unveränderten Aktienanzahl von 31.862.400 Stück ergibt sich daraus nach Abzug des Periodenergebnisses für nicht beherrschende Anteile ein Ergebnis je Aktie in Höhe von EUR 1,76 (2020: EUR 0,18).

Das bereinigte Periodenergebnis betrug im Geschäftsjahr 2021 EUR 72,3 Mio. (2020: EUR 24,3 Mio.). Daraus ergibt sich nach Abzug des Periodenergebnisses für nicht beherrschende Anteile ein bereinigtes Ergebnis je Aktie von EUR 2,27 (2020: EUR 0,77).

Vorstand und Aufsichtsrat werden der Hauptversammlung am 17. Mai 2022 vorschlagen, aus dem Bilanzgewinn in Höhe von EUR 46,9 Mio. eine Dividende von insgesamt EUR 23,9 Mio. auszuschütten. Dies entspricht einer Dividende in Höhe von EUR 0,75 je dividendenberechtigter Stückaktie. Die vorgeschlagene Ausschüttungsquote beläuft sich auf rund 33,0 % Prozent und liegt damit im Korridor zwischen 30 % bis 35 % gemäß der nachhaltigen Dividendenstrategie der NORMA Group.

Umsatz- und Ergebnisentwicklung in den Segmenten

EMEA

Die Außenumsatzerlöse in der Region EMEA erhöhten sich im Geschäftsjahr 2021 um 12,9 % auf EUR 462,4 Mio. (2020: EUR 409,5 Mio.). Darin ist ein organisches Umsatzwachstum in Höhe von 12,6 % enthalten. Der Umsatzanstieg ist Folge des Erholungseffekts in wesentlichen Kundenindustrien nach den coronabedingten Rückgängen im Jahr 2020. Dabei trug vor allem der Bereich Standardized Joining Technology (SJT) mit einem starken Wachstum von 21,9 % (organisch: 20,3 %) auf EUR 126,6 Mio. (2020: EUR 103,9 Mio.) bei, dessen Erlöse damit das Niveau des Vorkrisenjahres 2019 (EUR 123,1 Mio.) um 2,9 % übertrafen. Auch das europäische Automotive-Geschäft der NORMA Group zeigte auf Gesamtjahressicht ein deutliches Wachstum von 9,5 % (organisch: 9,7 %) gegenüber dem Vorjahr (2021: EUR 332,0 Mio.; 2020: EUR 303,1 Mio.), das insbesondere auf eine deutlich positive Entwicklung in der ersten Jahreshälfte 2021 zurückzuführen ist. Dagegen entwickelten sich die Erlöse im EJT-Bereich ab dem 3. Quartal 2021 rückläufig. Wesentlicher Auslöser waren hierbei Effekte des durch den Halbleitermangel ausgelösten Produktionsstaus bei den Automobilherstellern. Insgesamt betrug der Anteil der EMEA-Region am Gesamtumsatz im Geschäftsjahr 2021 rund 42 % (2020: 43 %).

Das bereinigte EBIT in der Region EMEA stieg im Geschäftsjahr 2021 deutlich und erreichte einen Wert von EUR 43,9 Mio. (2020: EUR 9,3 Mio.). Die bereinigte EBIT-Marge betrug 8,8 % (2020: 2,1 %). Grund hierfür ist vorrangig die deutliche Geschäftsbelebung und die damit einhergehende Umsatzerholung im 1. Halbjahr 2021. Im Geschäftsjahr 2021 wurde das operative Ergebnis in der Region EMEA zudem durch positive Beiträge aus den „Get on track“-Maßnahmen gestützt. Demgegenüber war das Vorjahr vor allem durch zusätzliche Personalaufwendungen in Zusammenhang mit dem „Get on track“-Programm in Höhe von EUR 23,1 Mio. belastet. Diese bezogen sich vor allem auf Rückstellungen im Bereich der Personalaufwendungen.

Amerika

In der Region Amerika betrug der Außenumsatz im Berichtsjahr 2021 EUR 456,8 Mio. und überstieg damit das Vorjahr (2020: EUR 385,5 Mio.) um 18,5 %. Gegenüber dem Vorkrisenjahr 2019 wurde ein um 1,3 % höheres Erlösniveau erzielt. Darin ist ein Anstieg der organischen Umsatzerlöse in Höhe von 22,9 % enthalten, wohingegen Währungseffekte, im Wesentlichen aus der Abwertung des US-Dollars, einen deutlich negativen Effekt auf die Umsatzerlöse in Höhe von –4,4 % bewirkten. Das Umsatzwachstum in der Region basiert auf einer sehr guten Geschäftsentwicklung im SJT-Bereich: Mit EUR 282,4 Mio. (2020: EUR 238,8 Mio.) wurde hier im Vergleich zum Vorjahreszeitraum ein um 18,3 % (organisch: 22,6 %) höheres Umsatzniveau erreicht. Diese positive Entwicklung resultiert einerseits aus der allgemeinen konjunkturellen Erholung. Andererseits hat die US-amerikanische Tochtergesellschaft NDS erneut eine sehr gute Entwicklung erzielt, sodass das US-Wassergeschäft auf Gesamtjahressicht ein organisches Wachstum in Höhe von 20,9 % realisieren konnte (2020: 6,7 %). Auch der Bereich EJT trug infolge des deutlichen Wiederanstiegs der Produktionszahlen im Bereich Light und Heavy Vehicles trotz der weltweiten Halbleiterknappheit zur positiven Umsatzentwicklung bei. Das Automobilgeschäft zeigte jedoch insbesondere ab dem 3. Quartal 2021 ein flacheres Umsatzwachstum, das im 4. Quartal leicht negativ ausfiel. Insgesamt erreichten die Erlöse des Automotive-Geschäfts in der Region Amerika in 2021 einen Wert in Höhe von EUR 171,7 Mio. (2020: EUR 146,0 Mio.), was einem Umsatzwachstum von 17,7 % (organisch: 22,3 %) entspricht. Im Geschäftsjahr 2021 erhöhte sich der Umsatzanteil der Region Amerika an den Konzernerlösen auf 42 % (2020: 40 %).

Das bereinigte EBIT in der Region Amerika verbesserte sich mit EUR 52,7 Mio. deutlich gegenüber dem Vorjahr (2020: EUR 31,0 Mio.). Damit lag die bereinigte EBIT-Marge für die Region Amerika bei 11,3 % (2020: 7,9 %). Zurückzuführen ist dies vor allem auf die sehr gute Umsatzentwicklung. Einen positiven Einfluss hatten zudem Effekte aus staatlichen Anreizen zur Lohnunterstützung. Dagegen wurde das operative Ergebnis in der Region Amerika im Geschäftsjahr 2021 durch das hohe Preisniveau für Rohstoffe, darunter vor allem der Materialbereich Stahl, belastet, während im Vorjahr vor allem Folgen der Corona-Pandemie auf die Entwicklung des operativen Ergebnisses eingewirkt hatten.

Asien-Pazifik

Die Außenumsatzerlöse in der Region Asien-Pazifik beliefen sich im Geschäftsjahr 2021 auf EUR 172,8 Mio. und übertrafen damit nicht nur den Wert des pandemiebelasteten Vorjahres um 9,9 % (2020: EUR 157,2 Mio.), sondern auch das Niveau des Vorkrisenjahres 2019 (EUR 163,4 Mio.) um 5,8 %. Das organische Umsatzwachstum betrug im Geschäftsjahr 2021 insgesamt 9,1 % und Währungseffekte hatten einen positiven Einfluss in Höhe von 1,9 %. Die gute Entwicklung ist primär auf die starke Nachfrage seitens der chinesischen Automobilindustrie insbesondere im 1. Halbjahr 2021 zurückzuführen, die in ein EJT-Umsatzwachstum in Höhe von 12,9 % (organisch: 10,6 %) auf EUR 116,9 Mio. (2020: EUR 103,5 Mio.) mündete und somit das Umsatzniveau des Vorkrisenjahres 2019 sogar um 16,1 % übertraf. Gleichwohl belastete im abgelaufenen Geschäftsjahr die weltweite Knappheit bei Halbleitern und der dadurch entstandene Produktionsrückstau die Entwicklung in der Automobilindustrie, was sich in rückläufigen EJT-Erlösen im 3. und 4. Quartal 2021 zeigte. Im Vergleich dazu beliefen sich die Umsatzerlöse im SJT-Bereich auf EUR 55,3 Mio. (2020: EUR 52,9 Mio.), woraus ein Anstieg um 4,6 % bzw. organisch um 6,7 % gegenüber dem Coronajahr 2020 resultiert. Im Geschäftsjahr 2021 betrug der Umsatzanteil der Region Asien-Pazifik an den Konzernerlösen 16 % (2020: 17 %).

Die Region Asien-Pazifik verzeichnete im Geschäftsjahr 2021 ein bereinigtes EBIT in Höhe von EUR 25,0 Mio., womit dort nicht nur der Vergleichswert des Vorjahres (2020: EUR 20,0 Mio.), sondern auch das Vorkrisenniveau deutlich (2019: EUR 19,7 Mio.) übertroffen wurde. Die bereinigte EBIT-Marge belief sich auf 14,0 % und hat sich damit gegenüber dem Vorjahr nochmals verbessert (2020: 12,6 %; 2019: 11,8 %). Wesentlicher Grund für die positive Entwicklung in der Region Asien-Pazifik war vornehmlich das starke Umsatzwachstum in der Region bei zugleich strikter Kostendisziplin. Darüber hinaus ergaben sich weitere positive Effekte aus staatlichen Anreizen zur Lohnunterstützung.

ENTWICKLUNG DER SEGMENTE

 
 

EMEA

Amerika

Asien-Pazifik

   

2021

2020

Δ in %

2021

2020

Δ in %

2021

2020

Δ in %

Segmentumsatzerlöse insgesamt

EUR Mio.

500,1

439,6

13,8

465,2

391

19,0

179,4

159,2

12,7

Außenumsatzerlöse

EUR Mio.

462,4

409,5

12,9

456,8

385,5

18,5

172,8

157,2

9,9

Beitrag zum Konzernaußenumsatz

%

42

43

n/a

42

40

n/a

16

17

n/a

Bereinigtes EBITA1

EUR Mio.

47,4

12,0

295,2

55,6

34,3

62,0

25,7

21,3

20,7

Bereinigte EBITA-Marge1, 2

%

9,5

2,7

n/a

12,0

8,8

n/a

14,3

13,3

n/a

Bereinigtes EBIT1

EUR Mio.

43,9

9,3

370,4

52,7

31,0

70,1

25,0

20,0

25,3

Bereinigte EBIT-Marge1,2

%

8,8

2,1

n/a

11,3

7,9

n/a

14,00

12,6

n/a

1_Bereinigt um Aufwendungen im Zusammenhang mit Akquisitionen → Sondereffekte

2_Bezogen auf die Segmentumsatzerlöse.

Vermögenslage
Aktiva

Bilanzsumme

Die Bilanzsumme betrug zum 31. Dezember 2021 EUR 1.498,2 Mio. und hat sich damit um 5,9 % gegenüber dem Vorjahr (31. Dez. 2020: EUR 1.414,7 Mio.) erhöht.

Langfristige Vermögenswerte

Die langfristigen Vermögenswerte beliefen sich zum 31. Dezember 2021 auf EUR 905,6 Mio. Dies entspricht einem Anstieg um 1,6 % gegenüber dem Vorjahresstichtag (31. Dez. 2020: EUR 891,7 Mio.). Während sich die darin enthaltenen Geschäfts- oder Firmenwerte währungsbedingt um 4,0 % auf EUR 392,7 Mio. (31. Dez. 2020: EUR 377,6 Mio.) erhöhten, haben sich die sonstigen immateriellen Vermögenswerte durch planmäßige Abschreibungen im Jahresverlauf um 4,4 % auf EUR 212,8 Mio. reduziert (31. Dez. 2020: EUR 222,6 Mio.). Die Sachanlagen erhöhten sich gegenläufig um 2,8 % auf EUR 277,7 Mio. (31. Dez. 2020: EUR 270,0 Mio.). Im Geschäftsjahr 2021 wurden insgesamt EUR 47,4 Mio. in das Anlagevermögen (Sachanlagen und immaterielle Vermögenswerte, exklusive Leasing) investiert (2020: EUR 41,2 Mio.). Damit ergab sich aus der Investitionstätigkeit der NORMA Group im Geschäftsjahr 2021 eine zum Vorjahr (2020: 4,3 %) konstante Investitionsquote in Höhe von 4,3 %. Produktion und Logistik Die Investitionen betrafen im Wesentlichen den Bau und die Fertigstellung des neuen Produktionsstandortes in Wuxi, China, Investitionen in Kapazitätserweiterungen für den Bereich Wassermanagement in den USA sowie Investitionen in Fertigungsanlagen, Werkzeuge und Prüfkapazitäten mit regionalen Schwerpunkten in Polen, Serbien, Großbritannien, Mexiko und Malaysia.

Der Anteil der langfristigen Vermögenswerte an der Bilanzsumme belief sich zum Bilanzstichtag auf 60,4 % (31. Dez. 2020: 63,0 %).  Konzernanhang

Kurzfristige Vermögenswerte

Die kurzfristigen Vermögenswerte betrugen zum Bilanzstichtag EUR 592,6 Mio. und lagen damit um 13,3 % über dem Niveau des Vorjahresstichtags (31. Dez. 2020: EUR 523,0 Mio.). Ursächlich hierfür war vorrangig der starke Aufbau innerhalb der Vorratsbestände um 36,7 % auf einen Wert in Höhe von EUR 208,0 Mio. (2020: EUR 152,2 Mio.) Die Zunahme resultierte einerseits aus der starken Geschäftsbelebung und wurde andererseits durch die unterjährigen Preissteigerungen in der Materialbeschaffung sowie den unterjährigen Bestandsaufbau bedingt. Zur Erhöhung der kurzfristigen Vermögenswerte hat dabei auch ein stichtagskursbezogener Währungseffekt in Zusammenhang mit dem US-Dollar beigetragen. Bei den Forderungen aus Lieferungen und Leistungen und sonstigen Forderungen war zum Stichtag 31. Dezember 2021 ein Anstieg um 3,0 % auf EUR 162,0 Mio. (31. Dez. 2020: EUR 157,3 Mio.) zu verzeichnen. Zudem wurden im Geschäftsjahr 2021 EUR 6,0 Mio. aus den Sachanlagen in die zur Veräußerung gehaltenen Vermögenswerte umgegliedert.

Die Zahlungsmittel und Zahlungsmitteläquivalente lagen mit EUR 185,7 Mio. nahezu auf dem Niveau des Vorjahres (31. Dez. 2020: EUR 185,1 Mio.). Der Anteil der kurzfristigen Vermögenswerte an der Bilanzsumme ist mit 39,6 % im Vergleich zum Vorjahresstichtag (31. Dez. 2020: 37,0 %) leicht gestiegen.

(Trade) Working Capital

Das (Trade) Working Capital (Vorräte plus Forderungen minus Verbindlichkeiten, jeweils im Wesentlichen aus Lieferungen und Leistungen) erreichte zum 31. Dezember 2021 einen Wert in Höhe von EUR 189,5 Mio. und ist damit gegenüber dem Vorjahr (31. Dez. 2020: EUR 160,8 Mio.) um 17,9 % gestiegen. Der Anstieg lässt sich insbesondere auf die überproportionale Zunahme innerhalb des Vorratsbestands zurückführen, der im Zuge der Herausforderungen auf der Beschaffungsseite aus einem gezielten Aufbau der Reserven im Vorfeld angekündigter Preissteigerungen für Rohstoffe im Geschäftsjahr 2021 resultierte. Gegenläufig wirkten die ebenfalls gestiegenen Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen. Die Working-Capital-Quote (Trade Working Capital im Verhältnis zum Umsatz) lag zum 31. Dezember 2021 bei 17,4 % (31. Dez. 2020: 16,9 %).

Passiva

Eigenkapitalquote

Das Konzerneigenkapital belief sich zum 31. Dezember 2021 auf EUR 668,6 Mio. und war damit gegenüber dem Vorjahr (31. Dez. 2020: EUR 589,5 Mio.) um 13,4 % höher. Die Konzerneigenkapitalquote stieg zum Bilanzstichtag des Geschäftsjahres 2021 deutlich auf 44,6 % (31. Dez. 2020: 41,7 %). Der Anstieg des Eigenkapitals resultiert im Wesentlichen aus dem Periodenergebnis in Höhe von EUR 56,1 Mio. sowie aus positiven Währungseffekten aus der Umrechnung ausländischer Geschäftsbetriebe in Höhe von EUR 42,9 Mio. Gegenläufig wurde das Eigenkapital durch die Dividendenzahlung (Dividende in Höhe von EUR 0,70 je Aktie) im Anschluss an die Hauptversammlung 2021 um insgesamt EUR 22,3 Mio. (2020: EUR 1,3 Mio.) gemindert.

Nettoverschuldung

Die Nettoverschuldung (Finanzverbindlichkeiten, inklusive derivativer Sicherungsinstrumente in Höhe von EUR 1,7 Mio., abzüglich Zahlungsmitteln und Zahlungsmitteläquivalenten) betrug per Ende Dezember 2021 EUR 318,5 Mio. Ursächlich für den Rückgang in Höhe von 5,9 % gegenüber dem Vorjahr (31. Dez. 2020: EUR 338,4 Mio.) waren im Wesentlichen Nettomittelzuflüsse aus der Summe der Mittelzuflüsse aus der betrieblichen Tätigkeit, der Nettozahlungsmittelabflüsse aus der Beschaffung und der Veräußerung langfristiger Vermögenswerte sowie aus der Dividendenzahlung. Dem wirkten laufende Zinsaufwendungen im Geschäftsjahr 2021, die Erhöhung der Leasingverbindlichkeiten durch Zugänge im Bereich der Nutzungsrechte sowie der bewertungsbedingte Anstieg der Verbindlichkeiten aus Derivaten entgegen. Darüber hinaus hatten zahlungsneutrale negative Nettowährungseffekte aus Fremdwährungsdarlehen, Zahlungsmitteln und Zahlungsmitteläquivalenten sowie Leasingverbindlichkeiten und sonstigen finanziellen Verbindlichkeiten einen negativen Einfluss auf die Nettoverschuldung.

Finanzverbindlichkeiten

Die Finanzverbindlichkeiten der NORMA Group haben sich zum Bilanzstichtag 2021 um 3,7 % auf EUR 504,2 Mio. reduziert (31. Dez. 2020: EUR 523,5 Mio.). Wesentlicher Grund dafür war die Abnahme der kurzfristigen Darlehensverbindlichkeiten, die im Wesentlichen aus der Nettotilgung von Darlehen im Geschäftsjahr 2021 resultiert. Neben der planmäßigen Tilgung im Bereich der Schuldscheindarlehen (EUR 70,3 Mio.) erfolgte eine Aufnahme von Verbindlichkeiten aus dem Commercial-Paper-Programm in Höhe von EUR 45,0 Mio. Wechselkurseffekte in Zusammenhang mit dem US-Dollar hatten einen erhöhenden Effekt auf die Darlehensverbindlichkeiten.

Die Leasingverbindlichkeiten haben sich gegenüber dem Jahresende 2020 um 9,0 % reduziert. Dies ist darauf zurückzuführen, dass die Veränderung durch Tilgungen (Zahlung der Leasingraten), die Aufnahme durch Zugänge im Bereich der Nutzungsrechte sowie Zinseffekte zu einer Nettoreduzierung führten. Dagegen hatten Wechselkurseffekte, vor allem auf die Verbindlichkeiten in US-Dollar von Tochterunternehmen in den USA, einen erhöhenden Effekt auf die Leasingverbindlichkeiten. Gegenläufig reduzierten sich die Leasingverbindlichkeiten aufgrund von Neueinschätzungen von Verlängerungsoptionen.

Der Rückgang der sonstigen finanziellen Verbindlichkeiten resultiert im Wesentlichen aus der Rückzahlung von Verbindlichkeiten im Bereich ABS und Factoring sowie aus der Rückzahlung von Verbindlichkeiten im Zusammenhang mit den im Geschäftsjahr 2020 erworbenen Anteilen anderer Gesellschafter von Fengfan. Konzernanhang Das Gearing (Nettoverschuldung im Verhältnis zum Eigenkapital) lag zum Bilanzstichtag 2021 bei 0,5 (2020: 0,6).

Der Leverage (Nettoverschuldung ohne Sicherungsderivate im Verhältnis zum bereinigten EBITDA der letzten zwölf Monate) hat sich im Vergleich zum Vorjahr (31. Dez. 2020: 3,4) auf 1,9 deutlich verringert. Der hohe Leverage des Vorjahres war insbesondere auch durch die Zusatzaufwendungen im Rahmen des „Get on track“-Programms beeinflusst. Der für die Finanzierungsverträge relevante Leverage (exklusive der Aufwendungen im Rahmen des Transformationsprogramms) betrug zum Stichtag 31. Dezember 2021 ebenfalls 1,9 (31. Dez. 2020: 2,6).

Nicht bilanzierte Vermögenswerte

Markenrechte und Patente der NORMA Group an den von ihr gehaltenen Marken sowie Kundenbeziehungen werden, sofern extern erworben, in der Bilanz unter den immateriellen Vermögenswerten erfasst. Wichtige Einflussfaktoren für ein erfolgreiches Geschäft sind jedoch auch die Bekanntheit und Reputation dieser Marken bei den Kunden und deren Vertrauen in die Produkte der NORMA Group. Ebenso wichtig sind die vertrauensvollen Kundenbeziehungen, die sich auf das langjährig gewachsene Vertriebsnetz der NORMA Group stützen. Darüber hinaus leistet die Belegschaft der NORMA Group mit ihrer umfassenden Erfahrung und dem spezifischen Know-how einen wichtigen Beitrag zum Erfolg des Unternehmens, sodass das langjährig gewachsene Wissen im Bereich Forschung und Entwicklung sowie im Projektmanagement ebenfalls als Wettbewerbsvorteil gesehen wird. Die aufgeführten Werte werden nicht einzeln in der Bilanz erfasst, spiegeln sich aber zum Teil im Goodwill wider.

Finanzlage
Finanzierungsmaßnahmen

Die NORMA Group überwacht Risiken aus Währungs- und Zinsänderungen kontinuierlich und begrenzt sie u. a. durch derivative Sicherungsinstrumente. Darüber hinaus strebt die NORMA Group zur Risikominimierung grundsätzlich eine Diversifizierung ihrer Finanzierungsinstrumente an. Dazu gehören auch die Prolongation von Rückzahlungsverpflichtungen sowie eine gleichmäßige Verteilung des Fälligkeitenprofils. Liefer- und Leistungsbeziehungen zwischen Einzelwährungen werden unterjährig mehrheitlich zeitkongruent abgesichert.

Die NORMA Group hatte ihre Bank-Kreditlinien bereits im Geschäftsjahr 2019 erfolgreich refinanziert und sich damit weitere finanzielle Sicherheit sowie nochmals erhöhte Flexibilität für die Zukunft geschaffen. Die Kreditvereinbarung hat ein Gesamtvolumen von anfänglich EUR 300 Mio. Darin enthalten sind eine revolvierende Fazilität über EUR 50 Mio. und eine flexible Akkordeon-Fazilität. Im Oktober 2021 wurde eine zusätzliche revolvierende Fazilität über EUR 50 Mio. im Rahmen des bestehenden Kreditvertrags vereinbart. Die Refinanzierung wurde mit einem Bankenkonsortium bestehend aus zehn internationalen Banken abgeschlossen. Zudem koppelt eine Nachhaltigkeitskomponente die Finanzierungskonditionen an das Engagement der NORMA Group im Bereich Corporate Responsibility. Im Jahr 2021 erreichte die NORMA Group – wie bereits auch im Vorjahr – eine Verbesserung des Nachhaltigkeits-Scorings, wodurch weitere Einsparungen realisiert werden konnten. Nach Ausübung der beiden Verlängerungsoptionen aus dem syndizierten Kreditvertrag im Geschäftsjahr 2020 und 2021 stehen der NORMA Group alle Komponenten des Kreditvertrags bis 2026 zur Verfügung. Damit wird ein Höchstmaß an Finanzierungsflexibilität sichergestellt.

Die als Reaktion auf die Corona-Pandemie im Jahr 2020 zusätzlich abgeschlossene und für ein Jahr installierte Kreditlinie in Höhe von bis zu EUR 80 Mio. wurde nach Ablauf dieser Zeit im Sommer 2021 nicht weiter prolongiert.

Das im Jahr 2019 eingeführte Commercial-Paper-Programm dient der kurzfristigen Liquiditätssteuerung und war zum 31. Dezember 2021 mit EUR 65 Mio. genutzt. Die Bruttoverschuldung (Verbindlichkeiten gegenüber Kreditinstituten) der NORMA Group wurde im Jahr 2021 von EUR 478 Mio. auf EUR 463 Mio. erneut reduziert. Zum Stichtag 31. Dezember 2021 wurde von keiner der zusätzlich zur Verfügung stehenden Kreditlinien in Höhe von insgesamt EUR 100 Mio. Gebrauch gemacht.

Um Zinsänderungsrisiken, die sich aus den externen Finanzierungsbausteinen ergeben könnten, abzusichern, nutzt die NORMA Group Zinssicherungsgeschäfte. Zum 31. Dezember 2021 lag der durchschnittliche Zinssatz der Bruttoverschuldung (ohne Derivate) bei 1,30 %. Das Fälligkeitenprofil der NORMA Group, ausgehend von der Ausnutzung des kurzfristigen CP-Programms und den Schuldscheindarlehen I (2013), II (2014) und III (2016) sowie dem syndizierten Bankkredit (2019), gestaltete sich zum 31. Dezember 2021 wie in den Grafiken G029 und G030: „FÄLLIGKEITENPROFIL NACH FINANZiNSTRUMENT“ und „Fälligkeitenprofil NACH WÄHRUNG“ dargestellt.

Zum Bilanzstichtag 2021 hat die NORMA Group alle in den Kreditverträgen enthaltenen Kennzahlen (Financial Covenants: Nettoverschuldung im Verhältnis zum bereinigten Konzern-EBITDA) erfüllt.

Konkrete künftige Finanzierungsschritte hängen von den aktuellen Veränderungen der Finanzierungsmärkte sowie von Akquisitionspotenzialen ab.

Cashflow

Operativer Netto-Cashflow

Im Geschäftsjahr 2021 erzielte die NORMA Group einen operativen Netto-Cashflow (bereinigtes EBITDA abzüglich der Veränderungen im Working Capital und der Investitionen aus dem operativen Geschäft) in Höhe von EUR 99,8 Mio. (2020: EUR 78,3 Mio.). Positive Effekte wurden hierbei vor allem durch das deutlich gegenüber dem pandemiebelasteten Vorjahr verbesserte EBITDA realisiert. Dagegen wirkte der Mittelabfluss aus dem (Trade) Working Capital, aber auch die im Vergleich zum Vorjahr aufgrund der höheren Geschäftstätigkeit wieder gestiegenen Investitionen mindernd auf den operativen Netto-Cashflow. Der operative Netto-Cashflow des Vorjahreszeitraums wurde durch die teilweise nicht zahlungswirksamen Aufwendungen für das „Get on track“-Programm belastet.

Cashflow aus betrieblicher Tätigkeit

Der Cashflow aus betrieblicher Tätigkeit hat sich im Geschäftsjahr 2021 deutlich auf EUR 108,4 Mio. (2020: EUR 133,5 Mio.) verringert. Während sich in der aktuellen Berichtsperiode das Periodenergebnis erhöhend auswirkte, wurde der Cashflow aus der operativen Tätigkeit vor allem durch den Mittelabfluss des Trade Working Capital belastet. Mindernd wirkten sich zudem Auszahlungen aus den im Vorjahr erfassten Restrukturierungsrückstellungen aus. Konzernanhang

Cashflow aus Investitionstätigkeit

Der Mittelabfluss aus der Investitionstätigkeit erhöhte sich im Geschäftsjahr 2021 auf EUR 45,2 Mio. (2020: EUR 39,1 Mio.). Dies ist auf die deutliche Geschäftsbelebung im Jahr 2021 und die damit in Relation stehende Steigerung der Investitionstätigkeiten des Unternehmens bedingt. Dagegen wurde im Vorjahr coronabedingt der Fokus bezüglich der Investitionstätigkeiten priorisiert und auf ausgewählte Bereiche gelegt. Zudem wurden laufende Kundenprojekte sowie strategische Projekte z. B. im Rahmen des „Get on track“-Programms vorgezogen.

Die Investitionen in der Region EMEA betrafen u. a. den Ausbau von Fertigungskapazitäten für Anwendungen im Bereich der Elektromobilität in Polen, Kapazitätserweiterungen im Bereich Fluidsysteme in Serbien sowie Investitionen in ein neues Werkzeugkonzept in Großbritannien. Die Investitionen in der Region Amerika beinhalteten Kapazitätserweiterungen im Bereich Wassermanagement sowie Investitionen in Prüfkapazitäten im Bereich Fluidkomponenten und Systeme, auch für Anwendungen im Bereich der Elektromobilität. In der Region Asien-Pazifik wurde der Bau des neuen Produktionsstandortes in Wuxi weitergeführt und im März 2021 abgeschlossen. Darüber hinaus flossen Investitionen in Kapazitätserweiterungen in den Bereichen Fasten und Fluid sowie in die Fertigung von Produkten für den US-amerikanischen Wassermarkt.

Cashflow aus Finanzierungstätigkeit

Der Mittelabfluss aus Finanzierungstätigkeit verringerte sich im Geschäftsjahr 2021 auf EUR –71,1 Mio. (2020: EUR –81,0 Mio.). Dazu haben vorrangig die im Vergleich zum Vorjahr deutlich geringeren Nettoauszahlungen für Darlehen in Höhe von EUR –27,9 Mio. (2020: EUR –56,2 Mio.) und die geringeren Zinszahlungen (2021: EUR 10,1 Mio.; 2020: EUR 12,9 Mio.) beigetragen. Gegenläufig enthält der Mittelabfluss aus Finanzierungstätigkeit im Geschäftsjahr 2021 gestiegene Auszahlungen für Dividenden an die Aktionäre der NORMA Group SE in Höhe von EUR – 22,3 Mio. (2020: EUR –1,3 Mio.).

Produktion und Logistik

Die NORMA Group produziert und vertreibt mehr als 40.000 Produkte und unterhält weltweit 26 Produktionsstandorte. Darüber hinaus verfügt sie über ein Netzwerk aus zahlreichen Distributions-, Vertriebs- und Kompetenzzentren, über die sie die fristgemäße Belieferung ihrer Kunden in den jeweiligen Regionen sicherstellt.

Produktion und Auslastung

Der Auslastungsgrad der Produktions- und Distributionsstätten der NORMA Group variiert zwischen den weltweiten Standorten. In den Schwellenländern, in denen sich das Geschäft der NORMA Group noch im Aufbau befindet, ist die flächenbezogene Auslastung der Produktionswerke noch relativ gering. Durch vorausschauende Investitionsentscheidungen wird dort sichergestellt, dass hinreichend Fläche zur flexiblen Erweiterung der Produktion zur Verfügung steht. In den Industrieländern und Märkten, in denen die NORMA Group bereits eine langjährige Marktposition vorweist und die Produktionsfläche weitestgehend ausgelastet ist, werden Investitionen in zusätzliche Flächen, wenn möglich, vermieden. Ziel der NORMA Group ist es hierbei, die Produktionsverfahren durch Effizienzsteigerungen derart zu optimieren, dass zusätzliche Kapazitäten innerhalb der bestehenden Fläche geschaffen werden.

Die Auslastung der Produktionsanlagen kann entsprechend der Kundennachfrage und Auftragssituation variiert werden. Auf den vorhandenen Anlagen können innerhalb der einzelnen Produktkategorien durch geringe Umrüstungsmaßnahmen zahlreiche Produkte mit verschiedenen Spezifikationen hergestellt werden. Dadurch kann die Produktion optimal an der aktuellen Kundennachfrage ausgerichtet werden.

Im Geschäftsjahr 2021 wurden die Produktionstätigkeiten der NORMA Group insbesondere durch die aufgrund der Corona-Pandemie weltweit unterbrochenen Lieferketten beeinflusst. Belastend wirkte in diesem Rahmen auch das Aufkommen außerordentlicher Unwetterereignisse, das die global eng verzahnten Lieferketten zusätzlich beeinträchtigte. So führte in der Region Amerika insbesondere der starke Wintereinbruch in Texas im März 2021 zu erheblichen Einschränkungen im Bereich der Transportlogistik. Des Weiteren zog die Flutkatastrophe im Westen Deutschlands im Juli 2021 dramatische Produktionsausfälle bei Lieferanten der NORMA Group nach sich. Im Umfeld dieser Geschehnisse wurden sowohl die Produktionstätigkeit als auch die Auslieferungen der NORMA Group insbesondere im 3. Quartal 2021 und teilweise im 4. Quartal spürbar beeinträchtigt.

Maßnahmen zur Bündelung der Produktionsaktivitäten im Rahmen des „Get on track“ Transformationsprogramms weiter umgesetzt

Die NORMA Group hat im Geschäftsjahr 2021 die Umsetzung des bereits im November 2019 initiierten Transformationsprogramms „Get on track“ zur Steigerung der Effizienz und Wettbewerbsfähigkeit fortgeführt.

In Zusammenhang mit der im Juni 2020 bekanntgegebenen Schließung des Standorts Gerbershausen, Deutschland, bis Ende 2022 wurden im Berichtsjahr drei Produktgruppen von Gerbershausen nach Hustopeče, Tschechien, erfolgreich verlagert. Zudem wurde eine Produktgruppe in den Produktionsstandort Anderstorp, Schweden, integriert. Die Fertigung der verlegten Produktgruppen ist bereits angelaufen.

Daneben trug auch die Integration der Produktion von Fengfan am Standort Shaoxing, China, in das bestehende Werk in Changzhou im 1. Quartal 2021 zur weiteren Konsolidierung der Produktionslandschaft der NORMA Group bei. Damit können die Geschäftsaktivitäten nun noch besser auf die strategischen Geschäftseinheiten Mobilität und Neue Energien sowie Industrieanwendungen ausgerichtet werden. Wesentliche Entwicklungen im Geschäftsjahr 2021

Neues Werk in China eröffnet

Aufgrund der gestiegenen Nachfrage, insbesondere nach Konnektoren und Kunststoffverbindern, hat die NORMA Group ihre Produktionskapazitäten am Standort in Wuxi, China, ausgebaut und die Produktionsfläche insgesamt nahezu verdreifacht. Das neue Werk ermöglicht nicht nur eine Erweiterung der Produktpalette für jedes Marktsegment, sondern auch eine lokale Markteinführung neuer Produkte. Zugleich konnte eine Einführung von Leitungssystemen erfolgen, unter anderem für die Bereiche Kraftstoffanwendung, Harnstofftransport- und Kühlwassersysteme.

Der Neubau des Werkes in Wuxi wurde im März 2021 fertiggestellt. Mitte April wurden die Produktionsanlagen und Materialien vom bisherigen Standort, ebenfalls in Wuxi, in das neue Werk verlagert, worauf die Aufnahme der Produktion Ende April 2021 erfolgte. Der bisherige Standort wurde im Zuge des Transfers der Aktivitäten in das neue Produktionswerk geschlossen.

Die Erweiterung der Produktionskapazitäten in Wuxi ist Teil der Wachstums- und Lokalisierungsstrategie der NORMA Group.

Investitionen in Kapazitätserweiterungen

Die NORMA Group hat im Geschäftsjahr 2021 in den Ausbau ihrer Kapazitäten investiert. Der Fokus der Investitionstätigkeiten lag dabei insbesondere auf den Bereichen Wassermanagement und Elektromobilität. Die nachfolgende Tabelle liefert einen Überblick über die bedeutendsten strategischen Investitionen im aktuellen Berichtsjahr.

STRATEGISCHE INVESTITIONSSCHWERPUNKTE

Region

Land

Stadt

Investition

EMEA

Serbien

Subotica

Weiterer Aufbau neuer Fertigungskapazitäten für ein neu entwickeltes SCR-System für einen führenden europäischen Automobilhersteller im Fluidsystem-Bereich

Aufbau von Produktionskapazitäten und Werkzeugen im Fluidsystem-Bereich für einen führenden europäischen Automobilhersteller

 

Großbritannien

Newbury

Investition in ein neues flexibles Werkzeugkonzept im Bereich der V-Profilschellen

 

Polen

Pilica

Investition in Fertigungsanlagen und Werkzeuge für neue Kundengroßaufträge führender Automobilhersteller unter anderem im Bereich der Kühlwassersysteme für E-Mobilität

 

Investition in die bauliche Erweiterung und den strategischen Aufbau von Fertigungskapazitäten unter anderem im Bereich von Mehrschichtfluidleitungen für E-Mobilität-Anwendungen

Amerika

Mexiko

Monterrey

Weitere Investitionen in den Aufbau neuer Fertigungskapazitäten im Bereich Kühlwasser für einen führenden europäischen Automobilhersteller im Fluidsystembereich

Tijuana

Investition in den Aufbau von Fertigungskapazitäten und den Werkzeugbau im Bereich Schellenfertigung

 

USA

Lindsay, Kalifornien

Signifikante Erweiterung der Fertigungskapazitäten im Bereich Wassermanagement

 

Substanzielle Modernisierung und Aufbau neuer Werkzeuge im Bereich Wassermanagement

   

Saltsburg, Pennsylvania

Kapazitätserweiterung und Modernisierung der Eigenfertigung von Schellenkomponenten

Asien-Pazifik

China

Wuxi

Fortführung der baulichen Erweiterung des Fertigungsstandortes für Fluidkomponenten

Changzhou

Investition in ein neues Transfer-Pressensystem zur Kapazitätserweiterung für Profilschellen

   

Fortführung der Fertigungskapazitätserweiterung für TORRO-Schellen für den asiatischen Markt

     

Zusammenführung von Standortkapazitäten im Fasten-Bereich

   

Qingdao

Aufbau von Fertigungskapazitäten und Werkzeugen im Fluidsystembereich für zwei führende Automobilhersteller

 

Malaysia

Ipoh

Signifikante Investition in die Fertigung von Wassermanagement-Produkten für den US-amerikanischen Markt

Kontinuierliche Optimierung der gesamten Wertschöpfungskette

Alle internen Prozessschritte in der Wertschöpfungskette werden bei der NORMA Group kontinuierlich auf Optimierungspotenziale hin untersucht. Ein wesentliches Instrument dafür ist das Global-Operational-Excellence-ManagementSystem. Angelehnt an dieses System werden bestehende Prozesse analysiert, Verbesserungspotenziale identifiziert, entsprechende Maßnahmen zu deren Umsetzung eingeleitet und Kostenoptimierungsprojekte realisiert. Durch die daraus in den vergangenen Jahren erfolgte Automatisierung und Standardisierung zahlreicher Prozesse konnten signifikante Skaleneffekte erzielt werden.

Seit 2014 führt die NORMA Group das NORMA-Group-Produktionssystem (NPS) in allen Produktionswerken weltweit ein. Ziel des NPS ist es, die operative Performance, Sicherheit, Liefertreue und Qualität in den Werken zu steigern und weitere Kosteneinsparungen zu identifizieren sowie zu realisieren. Die NORMA Group bedient sich dabei aus einer „Toolbox“ von Lean-Methoden. Dazu gehören unter anderem die 5S-Methodik, der tägliche Gemba-Walk, die Rüstzeitoptimierung mittels SMED (Single Minute Exchange of Die) sowie TPM (Total Productive Maintenance). Des Weiteren sorgt ein standardisierter Problemlösungsprozess dafür, interne und externe Kundenreklamationen schneller und effektiver zu bearbeiten.

Kundennähe und Sicherheit der Lieferkette

Zur Optimierung ihrer Supply-Chain-Kosten verfolgt die NORMA Group den Ansatz, die geografischen Wege der Wertschöpfungskette möglichst kurz zu halten und nicht wertschöpfende Zwischenschritte über zusätzliche NORMA-Group-Standorte zu vermeiden. Das Ziel ist daher eine kundennahe Produktion, die nicht nur zu einer Optimierung des Working Capital und der Supply-Chain-Kosten führt, sondern darüber hinaus auch Lieferrisiken minimiert, negative Auswirkungen auf die Umwelt reduziert und die immer stärker geforderte Flexibilität sicherstellt. Die Corona-Pandemie und die damit einhergehenden kurzfristigen Bedarfsschwankungen haben die Bedeutung kurzer und direkter Lieferwege im Geschäftsjahr 2021 noch einmal deutlich gemacht. Insbesondere Seetransporte stellen aufgrund von Kapazitätsengpässen in Häfen und der daraus letztendlich resultierenden Knappheit von Seecontainern die Logistik international agierender Unternehmen, so auch die der NORMA Group, vor neue Herausforderungen. Diese liegen vor allem darin, trotz längerer Laufzeiten dennoch in der Lage zu sein, jederzeit flexibel auf die schwankenden Bedarfe reagieren zu können.

Trotz dieser Bestrebungen sind grenzüberschreitende Lieferungen für die NORMA Group an vielen Stellen unerlässlich, um flexibel auf Kundenanforderungen reagieren zu können. Optimierte und sichere Zollprozesse sind daher unverzichtbar. Aus diesem Grund beteiligt sich die NORMA Group an diversen Zollhandelspartnerschaftsprogrammen, zum Beispiel in den USA, in China und in der EU. Durch die Supply-Chain-Security-Programme, insbesondere das Authorized Economic Operator (AEO) und das Customs Trade– Partnership against Terrorism (C-TPAT), die ein Bestandteil des weltweiten Compliance-Programms sind, strebt die NORMA Group die Sicherstellung einer gesetzeskonformen Lieferkette an. Durch die regelmäßig stattfindende Überprüfung aller Geschäftspartner schließt die NORMA Group die Belieferung rechtlich sanktionierter Dritter aus. Darüber hinaus wird durch interne Organisationsanweisungen und regelmäßige Überprüfungen die Einhaltung der einschlägigen gesetzlichen Regelungen zur Exportkontrolle sichergestellt.

Qualitätsmanagement

Die Produkte der NORMA Group sind in den Endprodukten der Kunden meist funktionskritisch. Jegliche Qualitätsmängel oder Funktionsausfälle können daher einen erheblichen direkten Einfluss auf die Kunden oder Endnutzer haben. Die Produktsicherheit und die Gesundheit von Endverbrauchern korrelieren dabei stark mit der Qualität der NORMA-Group-Produkte. Sicherzustellen, dass die Produkte alle Erwartungen und Qualitätsansprüche der Kunden erfüllen, hat für die NORMA Group daher eine hohe Priorität.  produktqualität und -sicherheit

Um einen globalen und standardisierten Qualitätsansatz zu gewährleisten, werden alle Produktionsstandorte der NORMA Group gemäß internationalen Qualitätsstandards zertifiziert. Zurzeit sind alle Produktionsstandorte nach ISO 9001, EN 9100 oder nach IATF 16949 zertifiziert. Zusätzlich zu den Produktionsstandorten ist die NORMA Group Holding GmbH gemäß ISO 9001 zertifiziert. Diese Zertifizierung hilft sicherzustellen, dass die NORMA Group als Ganzes – also inklusive aller relevanten Fachabteilungen auf Gruppenebene – hohe Qualitätsstandards einhält. Die umfangreichen Anforderungen der Qualitätsstandards gewährleisten auch die Sicherheit der Endprodukte durch Maßnahmen wie Risikobewertungen, Schulungen, Bewertungen von Zwischenfällen und entsprechende Korrekturmaßnahmen.

Die Einführung, Zertifizierung und kontinuierliche Umsetzung des Qualitätsmanagementsystems wird durch das Qualitätsmanagement der NORMA Group verantwortet und gesteuert. Dafür wurden an jedem Produktionsstandort der NORMA Group lokale Verantwortliche für das Qualitätsmanagement benannt, die den jeweiligen regionalen Qualitätsmanagern und dem globalen Qualitätsmanagement unterstellt sind.

Die NORMA Group ist global operativ tätig. Damit besteht eine wesentliche Herausforderung darin, die unterschiedlichen Kundenanforderungen sowie die zahlreichen unterschiedlichen Standards und Marktbedingungen zu erkennen und zu verstehen. Dem begegnet die NORMA Group mit der Lokalisierung ihrer Produktion und dem Einsatz standardisierter Werkzeuge.

Um die Qualität, Kundenzufriedenheit und Lieferleistung zu messen, verwendet die NORMA Group eine Reihe von Steuerungskennzahlen. Die wichtigste Kennzahl ist hierbei die Anzahl der von Kunden zurückgewiesenen, fehlerhaften Teile – die sogenannten Parts per Million (PPM). Diese Kennzahl wird fortlaufend erfasst und monatlich an den Vorstand berichtet. Gleichzeitig werden auf Werksebene Ursachenanalysen durchgeführt und Gegenmaßnahmen festgelegt und eingeleitet.

Im Geschäftsjahr 2021 betrug die Anzahl der fehlerhaften Teile pro Million gefertigter Teile (PPM) 4,9 (2020: 5,1). Diese Entwicklung zeigt, dass sich der Verbesserungstrend klar fortsetzt, der zugleich Ausdruck der immer anspruchsvolleren Kundenanforderungen ist.  bedeutende nichtfinanzielle Steuerungsgrößen

Einkauf und Lieferantenmanagement

Die Beschaffungskosten von Materialien, Gütern und Dienstleistungen haben wesentliche Auswirkungen auf die Ertragslage der NORMA Group. Durch das Management aller Beschaffungsaktivitäten und die Auswahl der Lieferanten kann der Einkauf einen erheblichen Beitrag zum Erfolg des Konzerns leisten. Die zentrale Aufgabe besteht dabei in der Optimierung von bezogenen Leistungen und der Minimierung von Kosten unter Einbezug von konzernweiten Skaleneffekten.

Globale Einkaufsorganisation

Bei den Einkaufsaktivitäten der NORMA Group wird in Anlehnung an die strategischen Produktkategorien zwischen vier übergeordneten Warengruppen unterschieden:

Stahl- und Metallkomponenten (Fasten)

Technische Granulate, Kunststoff- und Gummi-Produkte (Fluid)

Standardkunststoffe, Komponenten und Handelsware (Water)

Investitionsgüter, Nicht-Produktionsmaterialien und Dienstleistungen (indirekte Güter und Dienstleistungen)

Neben dieser zentralen Struktur besteht eine Unterteilung in die Regionalsegmente EMEA, Asien-Pazifik und Amerika. Dieser Organisationsaufbau ermöglicht eine zentrale Steuerung durch die jeweiligen Experten der Warengruppen und die Integration der Kenntnisse der regionalen bzw. lokalen Einkaufsteams über spezielle Marktgegebenheiten vor Ort. Auf diese Weise stellt die NORMA Group ein professionelles Einkaufsmanagement und die Erzielung von wettbewerbsfähigen Preisen für Güter und Dienstleistungen sicher. E-Procurement-Lösungen unterstützen die globale Organisation bei ihrer Arbeit und ermöglichen ein effizientes Berichtswesen.

Entwicklung der Materialpreise

Im Geschäftsjahr 2021 entstand ein Materialaufwand in Höhe von EUR 500,0 Mio. (2020: EUR 417,5 Mio.) bzw. 45,8 % (2020: 43,8 %) der Umsatzerlöse. Damit lag die Materialeinsatzquote erneut höher als im Vorjahr.  ertragslage Das zur internen Steuerung verwendete und um Währungseffekte bereinigte Einkaufsvolumen belief sich auf EUR 481,5 Mio. (2020: EUR 404,1 Mio.). Davon entfielen EUR 372,2 Mio. und damit 77 % auf den Produktionsmaterialumsatz.

Stahl- und Metallkomponenten

Das Geschäftsjahr 2021 war von einem stark herausfordernden Umfeld gekennzeichnet. Gründe waren unter anderem die Auswirkungen der anhaltenden Corona-Pandemie und die dadurch zum Teil weiterhin überlasteten Lieferketten. Ein wesentlicher Belastungsfaktor war zudem die anhaltende Rohstoffknappheit, die zu einer stark begrenzten Materialverfügbarkeit bei einer zugleich angespannten Bezugspreissituation führte. Die Sicherstellung der Versorgungssicherheit der weltweiten Produktionsstandorte der NORMA Group hatte vor diesem Hintergrund im abgelaufenen Geschäftsjahr oberste Priorität im Rahmen des Einkaufs und des Lieferantenmanagements. Zwar konnten die negativen Auswirkungen des angespannten Marktumfelds durch die seit Jahren etablierte Multisourcingstrategie erfolgreich minimiert werden, dennoch waren vereinzelt nicht alle Materialien in der gewünschten Menge jederzeit verfügbar. Force-Majeure-Deklarierungen im Nachgang der Flutkatastrophe in Deutschland im Juli 2021 verschlimmerten die Situation temporär.

In dem für die NORMA Group wichtigsten Warengruppenbereich Edelstahl konnten trotz der beschriebenen Marktgegebenheiten in den Jahrespreisverhandlungen für die Region EMEA noch geringfügige Reduzierungen der Basispreise (Grundbezugspreis für Edelstahl ohne Legierungszuschläge) erzielt werden. In der Region Amerika wurde eine Preisstabilität bis zum 4. Quartal 2021 erreicht. Dementgegen war der Bezugsmarkt in Asien-Pazifik, und dort vor allem in China, bereits zu Beginn des Jahres 2021 von deutlichen Erhöhungen der Bezugspreise gekennzeichnet. Dort sah sich die NORMA Group im weiteren Jahresverlauf zum Teil quartalsweise mit einer spürbaren Verteuerung der Warenbezüge konfrontiert. Dies ist insbesondere auf die Konstellation zurückzuführen, dass in der Region Asien-Pazifik die Legierungszuschläge in den Preisvereinbarungen bereits inkludiert sind.

Bei den eingesetzten Metallkomponenten gelang es der NORMA Group zwar in vielen Fällen, die Bezugspreise für das Geschäftsjahr 2021 leicht zu senken. Im Falle von auslaufenden Kontrakten waren jedoch zumeist zweistellige prozentuale Preiserhöhungen zu akzeptieren.

In der Warengruppe der oberflächenveredelten Nicht-Edelstahle sowie bei kaltgewalzten Bändern zeigten sich sowohl zum 1. Halbjahr 2021 als auch insbesondere zum 2. Halbjahr 2021 massive Preissteigerungen, wodurch die Beschaffungspreise gegenüber dem Vorjahr insgesamt deutlich höher lagen. Verstärkt wurde dies zudem durch die Preisentwicklung der monatlich neu fixierten Legierungszuschläge (Preisbestandteile sind unter anderem Nickel-, Schrott- und Ferrochrompreise), zumal die Bezugskosten bei fast allen Güten nahezu monatlich anstiegen und damit im Dezember 2021 die höchste Notierung verzeichneten.

Technische Granulate, Kunststoff- und Gummi-Produkte

In der Warengruppe der technischen Granulate, Kunststoff- und Gummi-Produkte war das Geschäftsjahr 2021 von großer Volatilität und Unsicherheit geprägt. Der bereits Ende des Jahres 2020 eingetretene sprunghafte Anstieg der Nachfrage setzte sich in den ersten drei Quartalen 2021 fort. Dies führte zu einem anhaltend hohen Preisdruck sowie zu einer Materialverknappung auf den weltweiten Beschaffungsmärkten. Verschärft wurde diese Entwicklung durch extreme Witterungseinflüsse, so beispielsweise den unvorhersehbaren Wintereinbruch in Texas und die Hurrikan-Saison in den USA. Als Folge dieser extremen Wettereignisse gaben mehrere große Lieferanten Force-Majeure-Deklarierungen ab. Trotz dieses Umfelds konnte die NORMA Group durch ein gezieltes Lieferantmanagement eine ausreichende Mengenversorgung sicherstellen, wenngleich zu teilweise erhöhten Einstandskosten. Auch die weltweite Knappheit bei Glasfasern wie auch die eingeschränkten Transportkapazitäten wirkten negativ auf die Preisentwicklung der Produktgruppe der technischen Kunststoffe. Dieser Effekt konnte durch zahlreiche langfristige Preisvereinbarungen, die die NORMA Group mit ihren Lieferanten für das Jahr 2021 geschlossen hatte, partiell abgemildert werden.

Der spürbare Rückgang der Nachfrage im 4. Quartal 2021 – insbesondere aus dem Automotive Bereich – führte zu einer deutlichen Verbesserung der Versorgungssituation, obwohl die Mehrheit der Force-Majeure-Fälle bis zum Jahresende 2021 nicht aufgehoben wurde. Demgegenüber gaben die Preise für technische Kunststoffe trotz der reduzierten Nachfrage nicht nach. Ursächlich dafür war, dass teilweise sinkende Preise für Vormaterialien mit Erhöhungsforderungen der Lieferanten für Energie, Transport und Glasfaserzuschläge überkompensiert wurden. Es ist davon auszugehen, dass sich die Lage nicht vor dem 2. Halbjahr 2022 verbessern wird.  Prognosebericht

Standardkunststoffe, Komponenten und Handelsware

Der Markt für Granulate war im Jahr 2021 von erheblichen Marktturbulenzen betroffen. Im Februar 2021 führte der unerwartete Wintereinbruch im US-amerikanischen Bundesstaat Texas dazu, dass rund 90 % der Kunststoffproduktion des Landes in vielen Fällen für mehrere Wochen ausfielen. Der daraus unmittelbar resultierende Kapazitätsmangel in Verbindung mit einem anhaltend hohen Nachfrageniveau ließ die Preise auf ein bisher nicht dagewesenes Niveau ansteigen. Belastend wirkten in diesem Zusammenhang auch weltweit logistische Herausforderungen. Die insgesamt knappe Verfügbarkeit der Materialien löste in der gesamten Branche eine extreme Nachfragewelle aus, was zur Folge hatte, dass die Preise während des gesamten Jahres 2021 auf einem sehr hohen Niveau verharrten.

Mit dem Nachfragerückgang und den steigenden Lagerbeständen wurden im 4. Quartal 2021 wieder erste Anzeichen einer Abschwächung des Preisniveaus sichtbar. Davon ausgenommen war jedoch der Bereich PVC, dessen Kapazitäten vor allem von den negativen Auswirkungen des Hurrikans „Ida“ in den USA im 3. Quartal 2021 getroffen wurden. Dies begründet sich mit der Situation, dass die Industrie einerseits noch damit beschäftigt war, notwendige Rohstoffe für die Herstellung des Harzes zu sichern, und andererseits dadurch, dass die Industrie zugleich begann, die Lagerbestände nach Beseitigung der aufgrund des Hurrikans verursachten Schäden wiederaufzubauen.

Hohe Frachtkosten und besondere Transportbedingungen für Bezugsgüter im Jahr 2021

Die globalen Lieferketten sind im Geschäftsjahr 2021 aus verschiedenen Gründen in eine herausfordernde Lage geraten. Im Bereich der Seefrachten führten extreme Wetterbedingungen und der Taifun in China Anfang des Jahres 2021 zur Schließung wesentlicher Containerhäfen. Auch die länger andauernde Blockade des Suezkanals hatte dramatische Auswirkungen auf den weltweiten Schiffsverkehr. Vor diesem Hintergrund stiegen Frachtkosten in extreme Höhen, zumal Reedereien, Logistikunternehmen und Häfen Mühe hatten, mit dem sprunghaften Anstieg des Handelsvolumens Schritt zu halten, während zeitgleich das Wiederaufleben der Corona-Pandemie in Teilen Asiens Anfang 2021 die Warenversorgung bedrohte. Erschwerend kam hinzu, dass Engpässe in den Häfen an der US-amerikanischen Westküste Containerkapazitäten gebunden hatten und dadurch die Preise für die transpazifische Seefracht in die Höhe trieben. Daher lagen die Seefrachtkosten im Geschäftsjahr 2021 in der Spitze um bis zu 400 % höher als im Vorjahr.

Gestiegene Kosten waren auch bei dem Transport von Gütern über den Landweg aufgrund der starken Preisanstiege bei Dieselkraftstoffen im Jahr 2021 zu beobachten. Dabei zeigten sich wiederum deutliche Preisunterschiede zwischen Ländern, was auf verschiedene Steuern auf und Subventionen für Benzin zurückzuführen ist. Zudem ist in einigen Ländern, darunter vor allem die USA, nach wie vor ein deutlicher Fahrermangel spürbar, wodurch die bestehenden Unterbrechungen der Versorgungskette zusätzlich verschärft werden.

Lieferantenmanagement und -struktur

Die Performance der Lieferanten wird kontinuierlich durch die Einkaufsorganisation überwacht. Ein wesentliches Instrument stellt dabei die jährliche Durchführung von detaillierten Lieferantenbewertungen dar. Dabei werden global einheitliche Kriterien aus den Bereichen Qualität, Logistik, Nachhaltigkeit und kommerzielle Aspekte verwendet. Die entsprechenden Abteilungen sind auf lokaler Ebene in die Bewertungen involviert. Der Bewertungsprozess wird über eine E-Procurement-Software abgebildet.  Nachhaltigkeit im einkauf

Im Fokus der Lieferantenauswahl der NORMA Group steht ein Gleichgewicht aus Konsolidierung von Lieferanten zur Komplexitätsreduktion und Vermeidung von starken Abhängigkeiten. Dieses Gleichgewicht wird durch den Einkauf fortwährend optimiert. Die aktuelle Lieferantenbasis gestaltet sich wie folgt: Im Geschäftsjahr 2021 entfielen 30,6 % des Einkaufsvolumens auf die Top-10-Lieferanten der NORMA Group. Auf die Top-50Lieferanten entfielen rund 63,2 % des Produktionsmaterialumsatzes in Höhe von EUR 372,2 Mio.

Belegschaft

Dezentrale Organisation, gemeinsam gelebte Unternehmenskultur

Die Beschäftigten der NORMA Group leisten einen wesentlichen Beitrag zum Erfolg des Konzerns. Den Themen Personalmanagement und Personalentwicklung kommt daher eine entscheidende Rolle zu.

Das Personalmanagement der NORMA Group ist dezentral organisiert. Damit wird der Internationalität des Unternehmens Rechnung getragen. Die dezentrale Organisation erlaubt es den einzelnen Standorten zudem, sich jederzeit flexibel an die lokalen Gegebenheiten anzupassen und ihre Spezifikationen insbesondere im Hinblick auf die regionale Kompetenz in der Personalentwicklung und im Recruiting zielführend einzubringen. Eine wesentliche Aufgabe des Personalmanagements besteht insbesondere darin, die Verfügbarkeit von Fach- und Führungskräften fortlaufend sicherzustellen. Das Ziel ist hierbei auch, einen möglichst großen Teil des Fachkräftebedarfs aus dem eigenen Nachwuchs zu rekrutieren und dadurch unabhängiger vom externen Arbeitsmarkt zu werden. Die zielgerichtete Aus- und Weiterbildung der eigenen Belegschaft ist daher ein fester Bestandteil der Personalstrategie der NORMA Group.

Zur Förderung einer einheitlichen Unternehmenskultur hat die NORMA Group zentrale Leitprinzipien und einheitliche Unternehmenswerte formuliert, die die grundlegenden Überzeugungen des Unternehmens abbilden. Diese Leitprinzipien werden an allen Standorten vermittelt und gelebt.

Entwicklung der Belegschaftszahlen

Die NORMA Group beschäftigte zum 31. Dezember 2021 konzernweit 8.203 Mitarbeiter:innen (Stammbelegschaft inkl. Leiharbeitskräften). Gegenüber dem Stand zum Vorjahresstichtag (31. Dezember 2020: 8.790) resultiert daraus ein Rückgang um 6,7 %. Die Anzahl der Leiharbeitskräfte lag per Ende Dezember 2021 bei 2.012 (31. Dezember 2020: 2.155) und erreichte damit einen gegenüber dem Vorjahr unveränderten Anteil an der Gesamtbelegschaft in Höhe von rund 25 % (2020: 25 %).

STAMMBELEGSCHAFT NACH SEGMENT

 

2021

Anteil in %

2020

Anteil in %

EMEA

3.467

56

3.858

58

Amerika

1.385

22

1.401

21

Asien-Pazifik

1.339

22

1.376

21

Insgesamt

6.191

 

6.635

 

Die gegenüber dem Vorjahr geringere Beschäftigtenzahl ist vor allem auf einen Rückgang in der Region EMEA (–10,8 %) zurückzuführen. Ursächlich hierfür sind vorrangig die im Rahmen des „Get on track“-Programms durchgeführten Restrukturierungsaktivitäten am Standort Maintal sowie die im Vorjahr bekanntgegebene Schließung des Standorts Gerbershausen bis Ende 2022 und der damit in Zusammenhang stehende Personalabbau. Auch in den Regionen Amerika (–1,1 %) und Asien-Pazifik (–2,7 %) sank die Zahl der beschäftigten Personen gegenüber dem Vorjahr leicht.

Die Gesamtzahl der Beschäftigten (Stammbelegschaft und Leiharbeitskräfte) setzt sich im aktuellen Berichtsjahr aus 4.572 direkten (2020: 5.124) und 1.449 indirekten Mitarbeiter:innen (2020: 1.516) sowie 2.182 Gehaltsempfänger:innen (2020: 2.150) zusammen. Während direkte Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter im Herstellungsprozess beteiligte Personen sind, handelt es sich bei den indirekten Beschäftigten um Personen aus produktionsnahen Bereichen, wie etwa der Qualitätsabteilung. Die Gruppe der Gehaltsempfänger:innen ist vorwiegend Verwaltungsfunktionen zuzuordnen.

Umgang mit der Corona-Pandemie

Für die NORMA Group steht die Gesundheit und Sicherheit ihrer Belegschaft an erster Stelle. Daher hat die NORMA Group seit Beginn der Corona-Pandemie Maßnahmen ergriffen, um ihre Belegschaft zu schützen und die Ausbreitung des Virus einzudämmen. Gesteuert werden die Maßnahmen durch eine globale COVID-19-Task-Force. Diese ist für die Umsetzung von Sicherheitsmaßnahmen gemäß den Empfehlungen der Weltgesundheitsorganisation (WHO) sowie von regulatorischen Anforderungen auf lokaler und regionaler Ebene wie auch für deren zentrale Steuerung und das Monitoring verantwortlich. Die Maßnahmen reichen von standardisierten Notfallplänen und internen COVID-19-Richtlinien, die das Verhalten am Arbeitsplatz regeln und entsprechend den aktuellen lokalen Gegebenheiten regelmäßig angepasst werden, bis hin zur Durchführung von Impfkampagnen. Ein regelmäßiges Berichtswesen verschafft die nötige Transparenz über aktuelle Infektions- oder Quarantänefälle und lässt ein schnelles Eingreifen zu.

Weitere Informationen zu  zufriedenheit der belegschaft,  ARBEITSSICHERHEIT UND GESUNDHEIT,  AUS- UND WEITERBILDUNG sowie  VIELFALT UND CHANCENGLEICHHEIT finden sich im Kapitel  CR-BERICHT.

Umweltschutz und ökologisches Wirtschaften

Als produzierendes Unternehmen ist sich die NORMA Group ihrer ökologischen, ökonomischen und sozialen Verantwortung bewusst. Umweltverträgliches und nachhaltiges Wirtschaften sind wesentliche Bestandteile der Konzernstrategie, weshalb der systematischen Einbeziehung von Umweltaspekten in unternehmerische Entscheidungen eine wichtige Rolle zukommt. Daher hat die NORMA Group ein konzernweites Umweltmanagementsystem implementiert und zertifiziert ihre Produktionsstandorte nach ISO 14001.

Ziel der NORMA Group ist es, die Effizienz von Produktionsprozessen zu steigern sowie den Energie- und Ressourcenverbrauch kontinuierlich zu reduzieren. Zudem soll die Müllerzeugung, wo immer möglich, vermindert werden. Die langfristig damit einhergehenden Kosteneinsparungen tragen positiv zur Wirtschaftlichkeit des Konzerns bei.

Die NORMA Group quantifiziert ihre Ziele für die Reduktion von Treibhausgasen, den Wasserverbrauch und das Abfallaufkommen an den Produktionsstandorten und veröffentlicht diese in ihrer CR-Roadmap. Außerdem bezieht die NORMA Group die Umweltauswirkungen in der Lieferkette und durch die Nutzung ihrer Produkte entstehenden Wirkungen in ihre Umweltstrategie mit ein. Die Fortschritte bei der Erreichung der Ziele in den Bereichen Klima, Wasser und Abfall werden auf lokaler Ebene in regelmäßigen Bewertungen durch das Management und auf globaler Ebene durch die Meldung aggregierter Daten an den Vorstand geprüft.

Ein bedeutsamer nichtfinanzieller Leistungsindikator im Bereich Umwelt, der seit Januar 2020 auch Bestandteil des Vergütungssystems des Vorstands ist, sind klimarelevante CO2-Emissionen (Scope 1 und 2). Die NORMA Group verfolgt das Ziel, die CO2-Emissionen, die während ihrer Produktionsprozesse entstehen, bis 2024 um rund 19,5 % gegenüber dem Referenzjahr 2017 zu senken.  klimaschutz

Ausführliche Informationen zur Umweltstrategie können dem  CR-Bericht entnommen werden.

Marketing

Um die Bekanntheit der NORMA-Group-Produkte weltweit weiter zu steigern, den Produktabsatz zu erhöhen, die Kundenbeziehungen zu intensivieren und dadurch zum Wachstum der Gruppe beizutragen, basiert die langfristige Marketingstrategie der NORMA Group auf den folgenden Zielsetzungen:

Aufbau eines starken NORMA-Group-Markenimages

Fokussierung der Marketingaktivitäten

Optimierung des Markenportfolios

Optimierung der Marketinginstrumente

Erzielung eines besseren Verständnisses der Marktbedürfnisse

Um sich bestmöglich auf ihre Endmärkte und -kunden zu konzentrieren, richtet die NORMA Group ihre Marketingaktivitäten auf die lokalen Marktgegebenheiten und Konsumgewohnheiten in den jeweiligen Regionen und Märkten aus. Die regionalen Marketingabteilungen sind verantwortlich für die Ausführung der verschiedenen Aktivitäten und die Synchronisierung mit den operativen Zielen der NORMA Group.

Marketingschwerpunkte 2021

Die wesentlichen Marketingaktivitäten im Geschäftsjahr 2021 waren die folgenden:

Start eines globalen Marken-Projektes zur gezielten Überarbeitung der Marken-Architektur und zur optimalen Positionierung wesentlicher

Marken am Markt

Definition einer Digital-Commerce-Strategie mit einem Zeithorizont über fünf Jahre für wichtige absatznahe Bereiche: Präsenz der NORMA Group auf Market Places, Unterstützung von Kunden bei Digitalaktivitäten und Entwicklung eines NORMA-Portals mit vielfältigen Informations- und Interaktionsmöglichkeiten für Kunden

Weiterentwicklung existierender Websites für spezielle Kundengruppen (z. B. Automotive Aftermarket, Wassermanagement, EMEA SJT-Industrie)

Weiterer Ausbau der Product-Information-Management-(PIM)-Plattform als Basis für weitere Digitalisierungsaktivitäten

Nach den coronabedingt nur wenigen Messeaktivitäten im Jahr 2020 wurde dieses traditionelle Marketinginstrument im Geschäftsjahr 2021 wieder stärker genutzt, um Neukunden zu akquirieren und bestehende Kundenbeziehungen zu stärken.

Marketingausgaben 2021

Die Marketingausgaben beliefen sich im Geschäftsjahr 2021 insgesamt auf EUR 4,1 Mio. und lagen damit leicht über dem Niveau des Vorjahres (2020: EUR 4,0 Mio.). Im Verhältnis zum Umsatz beliefen sich die Marketingkosten im Geschäftsjahr 2021 auf 0,4 % (2020: 0,4 %).

Legende

Diese Inhalte sind Teil des nichtfinanziellen Konzernberichts und unterlagen einer gesonderten Prüfung mit begrenzter Sicherheit („limited assurance“).