Ressourceneffizienz und Materialien
Wirtschaftliche und ökologische Treiber für Ressourceneffizienz
Als produzierendes Unternehmen ist die NORMA Group auf verschiedene Rohstoffe und Vorprodukte als wichtige Bestandteile ihrer Produkte angewiesen. Der Produktionsmaterialeinsatz der NORMA Group lag 2021 bei EUR 372,2 Mio. (2020: EUR 291,3 Mio.). Den größten Anteil machten dabei Stahl- und Metallkomponenten, Granulate sowie Kunststoff- und Gummiprodukte aus. EINKAUF UND LIEFERANTENMANAGEMENT Ein effizienter Umgang mit den für die Produktion benötigten Materialien ist daher sowohl aus Umweltgesichtspunkten geboten als auch ökonomisch notwendig, um die Produktionskosten zu senken.
Unter Berücksichtigung des Beschaffungsportfolios der NORMA Group werden Preissteigerungen bei den Rohstoffen insgesamt als sehr wahrscheinlich angesehen. Jedoch werden die damit einhergehenden finanziellen Auswirkungen als gering eingeschätzt. RISIKO- UND CHANCENBERICHT
Reduzierung der Abfallmengen
Ein wesentlicher Indikator für den effizienten Umgang mit Rohstoffen ist das Abfallaufkommen. Die NORMA Group erhebt sowohl das Aufkommen gefährlicher Abfälle als auch das Aufkommen ungefährlicher Abfälle (Metall, Plastik, Papier, Holz und andere Abfälle). Wie ihre anderen Umweltdaten berichtet die NORMA Group auch die Abfalldaten im Verhältnis zum Umsatz, um damit intern wie extern die Vergleichbarkeit zu erhöhen.
Die Reduzierung des Abfallaufkommens wird entsprechend den Umweltmanagementsystemen gesteuert. Die Abteilung für Umwelt-, Arbeitssicherheit und Gesundheit (Environment, Health and Safety, EHS) ist dafür verantwortlich, ein angemessenes Abfallmanagement sicherzustellen, das auf Werksebene entsprechend den Standards von ISO 14001 implementiert wird. UMWELTMANAGEMENTSYSTEME In ihrer CR-Roadmap hat sich die NORMA Group das Ziel gesetzt, die Abfallmenge im Verhältnis zu den Umsatzerlösen 2022 weiter zu reduzieren. CR-ZIELE
Abfallaufkommen nach Art T009in kg pro TEUR Umsatzerlöse |
|||
---|---|---|---|
2021 |
2020 |
Veränderung in %* |
|
Ungefährlicher Abfall |
11,2 |
11,0 |
2,3 |
Metallischer Abfall |
6,7 |
6,7 |
–0,2 |
Plastikabfall |
1,1 |
1,1 |
–3,6 |
Papierabfall |
0,7 |
0,8 |
–8,7 |
Holzabfall |
0,8 |
1,0 |
–16,3 |
Andere Abfälle |
1,9 |
1,4 |
39,9 |
Gefährlicher Abfall |
0,6 |
0,6 |
–9,0 |
*Die prozentuale Veränderung basiert auf ungerundeten absoluten Zahlen.
Im Geschäftsjahr 2021 stieg die absolute Menge der ungefährlichen Abfälle um 17,6 % auf 12.261 Tonnen (2020: 10.429 Tonnen). Bezogen auf die Umsatzerlöse lagen die ungefährlichen Abfälle bei 11,2 kg pro TEUR Umsatzerlöse (2020: 11,0 kg pro TEUR Umsatzerlöse). Dies entspricht einer Steigerung um 2,3 %.
Die größte Abfallkategorie waren dabei weiterhin die metallischen Abfälle. Obwohl ein wesentlicher Bestandteil der Produkte der NORMA Group aus Kunststoffen hergestellt wird, kann jedoch der dabei anfallende Ausschuss oft im Produktionsprozess selbst sortenrein regranuliert und wiederverwendet werden.
Das Aufkommen gefährlicher Abfälle lag im Geschäftsjahr 2021 bei 0,6 kg pro TEUR Umsatzerlöse (2020: 0,6 kg pro TEUR Umsatzerlöse). Der Umgang mit Gefahrstoffen betrifft nur wenige Produktionsbereiche und die Einhaltung gesetzlicher Vorgaben wird dabei im Zuge der Umweltmanagementsysteme regelmäßig überprüft.
Effiziente Produktionsprozesse
Die NORMA Group optimiert die Effizienz ihrer Produktion durch die Umsetzung und permanente Aktualisierung des NORMA Business Systems (NBS). Unter anderem wird das NBS dazu genutzt, um Kennzahlen zur Verbesserung der Materialeffizienz zu überwachen. Dies umfasst die Anzahl defekter Teile, die intern anfallen und nicht an den Kunden ausgeliefert werden (weitere Informationen zu „fehlerhaften Teilen“ siehe PRODUKTQUALITÄT UND-SICHERHEIT), und die Ausschussrate, die den Wert des Ausschusses ins Verhältnis zum gesamten eingesetzten Produktionsmaterial setzt. Um die Steuerung so effektiv wie möglich zu gestalten, werden die Daten auf Maschinen-, Abteilungs- und Werksebene erhoben.
Neben dem hohen Fokus auf diesen Kennzahlen wurden an allen Standorten sogenannte Scrap Marketplaces eingerichtet. Ziel dieser „Marktplätze“ ist die Sensibilisierung der Belegschaft für Ausschuss- und Abfallvermeidung. In roten Boxen wird die Ausschussware gesammelt und gut sichtbar in den Produktionshallen ausgestellt. Durch die deutliche Sichtbarkeit sollen die Beschäftigten dazu angeregt werden, nach Lösungen zu suchen, um weniger Ausschuss zu produzieren. Je nach Werk werden die Inhalte der Scrap Marketplaces wöchentlich oder sogar täglich geprüft, die Ursachen analysiert und entsprechende Gegenmaßnahmen festgelegt.
Recycling und Einhaltung gesetzlicher Materialvorgaben
Je nach Abfallart verwendet die NORMA Group unterschiedliche Arten der Wiederverwertung. So werden große Anteile der in der Produktion anfallenden Abfälle von externen Entsorgern recycelt. Kunststoffabfälle werden, soweit dies je nach Kunststoffart möglich und vom Aufwand her vertretbar ist, erneut dem Herstellprozess zugeführt. Ein bestimmter Teil der anfallenden Kunststoffabfälle wird dabei regranuliert. Wenn möglich, kauft die NORMA Group bevorzugt recycelten Kunststoff.
Das Recycling ihrer eigenen Produkte kann die NORMA Group derzeit nicht übernehmen, da diese regelmäßig in Endprodukten wie Motoren oder Turbinen weiterverbaut werden. Eine Wiederaufbereitung würde hier überproportional hohe Investitionen in Zeit und Ressourcen aufseiten des Unternehmens erfordern. Alle vertraglich geregelten Vorgaben zu Materialart und Recyclingfähigkeit werden erfüllt. Auch die Einhaltung der gesetzlichen Kennzeichnungspflicht wird gewährleistet. Damit erfüllt die NORMA Group gesetzliche Verordnungen – wie etwa die Altautoverordnung, sowie Richtlinien, wie RoHS (Restriction of Hazardous Substances), REACH (Registration, Evaluation, Authorisation and Restriction of Chemicals) oder California Proposition 65 zu den Anforderungen an die Trinkwasserinfrastruktur – und unterstützt die Recycling-Konzepte ihrer Kunden.
Legende
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