Der NORMA-Group-Konzern ist vielfältigen Chancen und Risiken ausgesetzt, welche die Vermögens-, Finanz- und Ertragslage kurz- oder langfristig sowohl positiv als auch negativ beeinflussen können. Daher ist das Chancen- und Risikomanagement der NORMA Group integraler Bestandteil der Unternehmensführung, sowohl auf Ebene der Konzernführung als auch auf Ebene der einzelnen Gesellschaften sowie der individuellen Funktionsbereiche. Da jedes unternehmerische Handeln mit Chancen und Risiken verbunden ist, sieht die NORMA Group die Erfassung, Bewertung und Steuerung von Chancen und Risiken als fundamentalen Bestandteil zur Umsetzung ihrer Strategie, Sicherung des kurzfristigen und langfristigen Unternehmenserfolgs sowie der nachhaltigen Steigerung des Shareholder Values an. Um dies dauerhaft zu gewährleisten, fördert die NORMA Group das Chancen- und Risikobewusstsein ihrer Mitarbeiter:innen in allen Bereichen des Unternehmens.

Risiko- und Chancenmanagementsystem

Unter Chancen und Risiken versteht die NORMA Group mögliche künftige Entwicklungen oder Ereignisse, die zu einer für das Unternehmen positiven oder negativen Prognose- bzw. Zielabweichung führen können. Der Fokus für mögliche Abweichungen liegt auf einem Zeitraum von drei Jahren für konkrete Chancen und Risiken. Chancen und Risiken, die sich über diesen Zeitraum hinaus auf den Unternehmenserfolg auswirken können, werden auf der Ebene der Konzernführung erfasst und gesteuert sowie in der Unternehmensstrategie berücksichtigt. Die Bewertung der einzelnen Chancen- und Risikokategorien berücksichtigt einen Zeitraum von bis zu drei Jahren, sofern kein anderer Zeitraum in den individuellen Kategorien angegeben wird. Die NORMA Group beurteilt die identifizierten Chancen und Risiken anhand systematischer Bewertungsverfahren und quantifiziert sie sowohl hinsichtlich der finanziellen Auswirkung – das heißt Brutto- und Netto-Auswirkung auf die geplanten Ergebnisgrößen – als auch hinsichtlich deren Eintrittswahrscheinlichkeit. Dabei werden Chancen in einem vom Risikomanagementsystem der NORMA Group separat ablaufenden Prozess betrachtet und dokumentiert.

Der Vorstand der NORMA Group trägt die Verantwortung für ein wirksames Risiko- und Chancenmanagementsystem. Der Aufsichtsrat ist für die Überwachung der Wirksamkeit des Konzernrisikomanagementsystems verantwortlich. Zudem ist die Einhaltung der konzerninternen Vorschriften zum Risikomanagement in den Gruppengesellschaften und Funktionsbereichen in die reguläre Prüfungstätigkeit der Internen Revision integriert.

Überarbeitung des Risikomanagementsystems im Geschäftsjahr 2021

Unter Berücksichtigung der überarbeiteten regulatorischen Anforderungen des „Prüfungsstandards 340 neue Fassung“ des Instituts der Wirtschaftsprüfer (IDW PS 340 n. F.) wurde das Risikomanagementsystem der NORMA Group im Geschäftsjahr 2021 sukzessive weiterentwickelt. Insbesondere wurden hierbei die folgenden Kernaspekte überarbeitet bzw. umgesetzt:

Einführung einer neuen Softwarelösung als Basis für die weitere systemgestützte Integration des Risikomanagementsystem in allen organisatorischen Ebenen der NORMA Group sowie zur Abbildung der regulatorischen Anforderungen (insbesondere zur Bestimmung einer statistisch belastbaren Risikogesamtposition)

Überarbeitung der Regelungen zum Risikomanagementsystem als auch der Aufbau- und Ablauforganisation zur Hebung von Effizienzen von Prozessen des Risikomanagements

Stärkung der funktionalen Verantwortlichkeiten auf Gruppenebene zur Sicherstellung einer konzernweit homogenen Risikosteuerung in den Regionen und Segmenten der NORMA Group

Weiterentwicklung des gruppenweit anzuwendenden Risikokatalogs abgeleitet aus dem Risikoprofil der NORMA Group

Optimierung der Bewertungsmethodik von Risiken, darunter die Skalierung der Bewertungsklassen der Risikomatrix zur Priorisierung von Risiken sowie die Fokussierung auf einen Bewertungszeitraum von drei Jahren

Bewertung von Risiken hinsichtlich potenzieller Liquiditätseffekte zusätzlich zum bisherigen Fokus auf Ergebniseffekte

Bewertung der statistisch belastbaren Risikogesamtposition sowie darauf basierend Bewertung und Überwachung der Risikotragfähigkeit der NORMA Group auf Gruppenebene

Neuausrichtung und Überarbeitung des Schulungskonzepts zum weiterentwickelten Risikomanagementsystem der NORMA Group sowie dessen konzernweite Umsetzung im Geschäftsjahr 2021

Durch die Überarbeitung des Risikomanagementprozesses im Geschäftsjahr 2021 hat sich teilweise die Vorgehensweise zur Bewertung und Darstellung von Chancen und Risiken verändert, so dass grundsätzlich eine eingeschränkte Vergleichbarkeit der Risikolage zum Vorjahr besteht.

Risikomanagementprozess

Der Risikomanagementprozess der NORMA Group beinhaltet die Kernelemente Risikoidentifikation, Risikobewertung sowie Risikosteuerung und –überwachung und wird vom Bereich Risikomanagement auf Gruppenebene koordiniert. Der Risikomanagementprozess ist vollständig in einer integrierten Software-Lösung abgebildet. Darin erfassen die Risikoverantwortlichen in allen organisatorischen Ebenen der NORMA Group die identifizierten und bewerteten Risiken. Für alle Risiken erfolgt eine Überprüfung und Genehmigung der jeweiligen Risiken durch die Risiko- bzw. Funktionsverantwortlichen auf Gruppenebene. Der Prozess der Risikoidentifikation, -bewertung und -steuerung wird durch eine kontinuierliche Überwachung und Kommunikation der gemeldeten Risiken durch die jeweiligen Risikoverantwortlichen begleitet.

Die Risikoidentifikation erfolgt „bottom up“ durch die Einzelgesellschaften und auf Regionalebene sowie „top down“ durch die Funktions- und Divisionsverantwortlichen auf Gruppenebene. Unterschiedliche Methoden, die dem Aufbau der Organisation entsprechen, werden zur Risikoidentifikation angewandt. Solche Methoden sind funktionsübergreifende Workshops, Interviews und Checklisten oder Markt- und Wettbewerbsanalysen. Vereinzelt werden Analysen der Prozessabläufe, Ergebnisse aus Prüfberichten der Internen Revision oder externer Prüfer verwendet. Die Risikoverantwortlichen sind verpflichtet, regelmäßig zu prüfen, ob alle wesentlichen Risiken erfasst sind.

Im Rahmen der Risikobewertung werden die identifizierten Risiken anhand systematischer Bewertungsverfahren beurteilt und sowohl hinsichtlich der finanziellen Auswirkungen (Ergebnis und Liquidität) als auch hinsichtlich ihrer Eintrittswahrscheinlichkeit quantifiziert. Hierbei werden diejenigen konkretisier- und spezifizierbaren Risiken erfasst, die in Hinblick auf die potenzielle Schadenshöhe einen definierten Schwellenwert überschreiten. Die Bewertung der Risiken erfolgt dabei grundsätzlich unter Berücksichtigung möglicher Szenarien, um eine möglichst realistische Risikobewertung darstellen zu können.

Im Rahmen der Risikosteuerung werden geeignete risikomindernde Gegenmaßnahmen erarbeitet, eingeleitet und deren Umsetzung verfolgt. Dazu zählen insbesondere Strategien, um Risiken zu vermeiden, zu reduzieren oder sich gegen diese abzusichern. Die Risiken werden gemäß den Grundsätzen des Risikomanagementsystems gesteuert, die in der Konzernrichtlinie zum Risikomanagement beschrieben sind.

Risikoberichterstattung

Die konzernweite Erfassung und Bewertung von Risiken sowie deren nach Funktionsbereichen und Einzelgesellschaften gegliederte Berichterstattung an die Funktionsverantwortlichen, das Management der Segmente, den Vorstand und den Aufsichtsrat erfolgt quartalsweise. Darüber hinaus werden Risiken, die innerhalb eines Quartals identifiziert werden und deren potenzielles Schadensaufmaß einen erheblichen Einfluss auf das Ergebnis des Konzerns haben könnte, ad hoc an den Vorstand und gegebenenfalls an den Aufsichtsrat gemeldet.

Um die Gesamtrisikolage der NORMA Group zu analysieren und geeignete Gegenmaßnahmen einleiten zu können, werden alle erfassten und bewerteten Risiken zu einem Risikoportfolio aggregiert. Hierzu werden statistisch belastbare Methoden in der neu implementierten Risikomanagementsoftware angewendet. Der Konsolidierungskreis des Risikomanagements entspricht dabei dem Konsolidierungskreis des Konzernabschlusses. In diesem Zusammenhang wird die ermittelte Risikogesamtposition in Bezug auf die Risikotragfähigkeit der NORMA Group für den Betrachtungszeitraum auf potenziell bestandsgefährdende Entwicklungen regelmäßig durch den Vorstand überwacht. Darüber hinaus werden die Risiken nach Art und Funktionsbereich, in dem sie wirken, gegliedert. Dies ermöglicht eine strukturierte Aggregation einzelner Risiken zu Risikogruppen. Durch diese Aggregation lassen sich neben der individuellen Risikosteuerung auch Trends identifizieren und steuern, um somit nachhaltig die Risikofaktoren für bestimmte Risikoarten zu beeinflussen und zu reduzieren. Sofern nichts anderes angegeben ist, gilt die Risikoeinschätzung für alle drei Regionalsegmente.

Chancenmanagementprozess

Operative Chancen werden in monatlichen Besprechungen auf lokaler und regionaler Ebene sowie im Vorstand identifiziert, dokumentiert und analysiert. In diesen Besprechungen werden darüber hinaus Maßnahmen zur Realisierung von strategischen und operativen Chancen durch lokale und regionale Projekte beschlossen. Die Erfassung und der Erfolg der Umsetzung möglicher Chancen werden durch regelmäßige Forecasts im Rahmen der periodischen Berichterstattung nachverfolgt und geprüft. Strategische Chancen werden im Rahmen der jährlichen Planung erfasst und bewertet. Wesentliche Chancen werden zum Ende des Geschäftsjahres im Geschäftsbericht der NORMA Group dargestellt.

Internes Kontroll- und Risikomanagementsystem im Hinblick auf den Konzernrechnungslegungsprozess

Bezüglich der Rechnungslegung und externen Finanzberichterstattung der NORMA Group lässt sich das interne Kontroll- und Risikomanagementsystem anhand der folgenden wesentlichen Merkmale beschreiben. Das System ist auf die Identifikation, Analyse, Bewertung und Steuerung von Risiken sowie die Überwachung dieser Aktivitäten ausgerichtet. Die Ausgestaltung dieses Systems nach den spezifischen Anforderungen des Unternehmens fällt in den Verantwortungsbereich des Vorstands. Gemäß der Geschäftsverteilung gehören die für die Rechnungslegung zuständigen Bereiche Bilanzierung und Finanzen zum Ressort des für den Bereich Finanzen zuständigen Vorstandsmitglieds (CFO). Diese Funktionsbereiche definieren und überprüfen die konzernweiten Rechnungslegungsstandards innerhalb des Konzerns und führen die Informationen zur Aufstellung des Konzernabschlusses zusammen. Wesentliche Risiken für den Rechnungslegungsprozess ergeben sich aus der Anforderung, richtige und vollständige Informationen in der vorgegebenen Zeit zu übermitteln. Dies setzt voraus, dass die Anforderungen klar kommuniziert und die betroffenen Einheiten in die Lage versetzt werden, die Anforderungen zu erfüllen.

Risiken, die sich auf den Rechnungslegungsprozess auswirken können, ergeben sich zum Beispiel aus der zu späten oder falschen Erfassung von Geschäftsvorfällen oder der Nichtbeachtung von Bilanzierungsregeln. Auch die Nichterfassung von Geschäftsvorfällen stellt ein potenzielles Risiko dar. Um Fehler zu vermeiden, basiert der Rechnungslegungsprozess auf der Trennung von Verantwortlichkeiten und Funktionen bzw. Zuständigkeiten sowie Plausibilitätsprüfungen im Rahmen der Berichterstattung. Sowohl die Erstellung der in den Konzernabschluss einbezogenen Abschlüsse der Gruppengesellschaften als auch die darauf aufbauenden Konsolidierungsmaßnahmen sind durch eine konsistente Einhaltung des „Vier-Augen-Prinzips“ gekennzeichnet. Vor den jeweiligen Abschlussterminen sind umfangreiche und detaillierte Checklisten abzuarbeiten. Der Rechnungslegungsprozess ist vollständig in das Risikomanagementsystem der NORMA Group einbezogen. Damit ist sichergestellt, dass rechnungslegungsrelevante Risiken frühzeitig erkannt und somit ohne Verzug Maßnahmen zur Risikovorsorge und -abwehr ergriffen werden können.

Die Ordnungsmäßigkeit der Finanzberichterstattung der NORMA Group wird über das interne Kontrollsystem in Hinblick auf den Rechnungslegungsprozess gewährleistet. Zur Sicherstellung der Wirksamkeit des internen Kontroll- und Risikomanagementsystems erfolgen regelmäßige Überprüfungen rechnungslegungsrelevanter Prozesse durch die Interne Revision. Diese wird auch durch externe Spezialisten unterstützt. Im Rahmen der Abschlussprüfung führt der Abschlussprüfer auch Prüfungshandlungen im Bereich des internen Kontrollsystems entsprechend dem risikoorientierten Prüfungsansatz durch, wodurch wesentliche Unrichtigkeiten und Verstöße mit hinreichender Sicherheit aufgedeckt werden.

Die IFRS-Rechnungslegung, wie sie in der EU anzuwenden ist, ist in einem Bilanzierungshandbuch mit Kontierungsrichtlinie (IFRS Accounting Manual) zusammengefasst. Alle Konzerngesellschaften müssen die darin beschriebenen Standards dem Rechnungslegungsprozess zugrunde legen. Wesentliche Ansatz- und Bewertungsmaßstäbe, zum Beispiel für Ansatz und Bewertung von Anlagevermögen, Vorräten und Forderungen sowie Rückstellungen und Verbindlichkeiten, sind verbindlich definiert. Steuerliche Fragestellungen und Verantwortlichkeiten werden in einer Konzernsteuerrichtlinie geregelt. Darüber hinaus bestehen im Konzern systemgestützte Meldemechanismen, um die einheitliche Behandlung gleicher Sachverhalte konzernweit zu gewährleisten.

Für die Aufstellung des Konzernabschlusses und des zusammengefassten Lageberichts gilt ein für alle Gesellschaften vorgegebener Terminplan. Die Einzelabschlüsse der Konzerngesellschaften werden von diesen nach den maßgeblichen lokalen Rechnungslegungsvorschriften und nach IFRS aufgestellt. Konzerninterne Liefer- und Leistungsbeziehungen werden von den Gruppengesellschaften auf gesondert gekennzeichneten Konten erfasst. Die Salden der konzerninternen Verrechnungskonten werden auf der Basis definierter Richtlinien und Zeitpläne über Saldenbestätigungen abgeglichen. Die Finanzberichterstattung der Konzerngesellschaften erfolgt über das Reporting-System COGNOS. Entsprechend der regionalen Segmentierung der NORMA Group wird die fachliche Verantwortung für den Finanzbereich sowohl von den Finanzverantwortlichen in den Gruppengesellschaften als auch von dem regionalen CFO für das jeweilige Segment getragen. Sie sind in die Qualitätssicherung der in den Konzernabschluss einbezogenen Abschlüsse der Gruppengesellschaften eingebunden. Die übergreifende Qualitätssicherung der in den Konzernabschluss einbezogenen Abschlüsse der Gruppengesellschaften wird durch die Zentralabteilung Group Accounting, Tax & Reporting wahrgenommen, die für die Erstellung des Konzernabschlusses verantwortlich ist. Die Erstellung des zusammengefassten Lageberichts liegt in der Verantwortung der Zentralabteilung Investor Relations, die direkt an das für den Bereich Finanzen zuständige Mitglied im Vorstand (CFO) der NORMA Group berichtet. Zudem werden sowohl die Daten und Angaben der Gruppengesellschaften als auch die für die Konzernabschlusserstellung erforderlichen Konsolidierungsmaßnahmen sowie die Angaben im zusammengefassten Lagebericht unter Berücksichtigung der damit verbundenen Risiken durch Prüfungshandlungen externer Abschlussprüfer verifiziert.

Die von den Gruppengesellschaften der NORMA Group verwendeten Finanzbuchhaltungssysteme werden sukzessive auf den Konzernstandard Microsoft Dynamics 365 vereinheitlicht. In allen Systemen liegen gegliederte Zugriffsberechtigungen vor. Über Art, Ausgestaltung und Vergabepraktiken der Zugriffsberechtigungen entscheiden die lokalen Geschäftsführungen in Abstimmung mit der zentralen IT-Abteilung.

Risiko- und Chancenprofil der NORMA Group

Im Rahmen der Erstellung und Überwachung des Risiko- und Chancenprofils bewertet die NORMA Group die Chancen und Risiken anhand der finanziellen Auswirkungen und ihrer Eintrittswahrscheinlichkeiten. Die finanziellen Auswirkungen von Chancen und Risiken werden anhand der Auswirkung auf das Ergebnis bzw. die Liquidität des Konzerns bewertet. Dabei werden die folgenden vier Kategorien (im Vorjahr fünf Kategorien) mit Bezug auf die potenziell maximale, durchschnittliche jährliche Auswirkung im Betrachtungszeitraum des Risikomanagementsystems verwendet. Die im Vorjahr angewendeten Kategorien sind hierbei jeweils in der Klammer mit angegeben:

Gering: bis zu EUR 5 Mio. Ergebnis- bzw. Liquiditätseffekt

(im Vorjahr: unwesentlich – bis zu 1% des avisierten EBITA – oder gering – mehr als 1% und bis zu 5% des avisierten EBITA)

Moderat: mehr als EUR 5 Mio. und bis zu EUR 15 Mio. Ergebnis- bzw. Liquiditätseffekt

(im Vorjahr: mehr als 5% und bis zu 10% des avisierten EBITA)

Wesentlich: mehr als EUR 15 Mio. und bis zu EUR 30 Mio. Ergebnis- bzw. Liquiditätseffekt

(im Vorjahr: mehr als 10% und bis zu 25% des avisierten EBITA)

Hoch: mehr als EUR 30 Mio. Ergebnis- bzw. Liquiditätseffekt

(im Vorjahr: mehr als 25% des avisierten EBITA)

Die für die Bewertung von Chancen und Risiken verwendeten Eintrittswahrscheinlichkeiten werden anhand der folgenden vier Kategorien quantifiziert:

Unwahrscheinlich: bis zu 5 % Eintrittswahrscheinlichkeit

(im Vorjahr: sehr unwahrscheinlich – bis zu 3 % Eintrittswahrscheinlichkeit – oder unwahrscheinlich – mehr als 3 % und bis zu 10 % Eintrittswahrscheinlichkeit)

Möglich: mehr als 10 % und bis zu 25 % Eintrittswahrscheinlichkeit

(im Vorjahr: mehr als 10 % und bis zu 40 % Eintrittswahrscheinlichkeit)

Wahrscheinlich: mehr als 25 % und bis zu 50 % Eintrittswahrscheinlichkeit

(im Vorjahr: mehr als 40 % und bis zu 80 % Eintrittswahrscheinlichkeit)

Sehr wahrscheinlich: mehr als 50 % Eintrittswahrscheinlichkeit

(im Vorjahr: mehr als 80 % Eintrittswahrscheinlichkeit)

Im Fortgang werden die wesentlichen Risiko- und Chancenbereiche im Kontext des Geschäftsmodells der NORMA Group dargestellt. Das Risiko- und Chancenprofil stellt hierbei – wenn nicht anders angegeben – die Einschätzung des Managements der NORMA Group zum Bilanzstichtag 31. Dezember 2021 dar. Die finanziellen Auswirkungen sowie Eintrittswahrscheinlichkeiten werden dabei als Netto-Effekte dargestellt, d.h. unter Berücksichtigung bereits eingeleiteter Gegenmaßnahmen. Zusätzlich zur Gesamteinschätzung der wesentlichen Risikobereiche werden auch innerhalb der Risikobereiche identifizierte, wesentliche Einzelrisiken dargestellt. Wesentliche Einzelrisiken liegen vor, sofern die potenziellen Auswirkungen auf das Ergebnis bzw. die Liquidität der NORMA Group – unabhängig von der Eintrittswahrscheinlichkeit – mit über EUR 10 Mio. bewertet werden.

Finanzwirtschaftliche Risiken und Chancen

Die NORMA Group ist einer Reihe finanzwirtschaftlicher Risiken, einschließlich Ausfall-, Liquiditäts- und Marktrisiken, ausgesetzt. Das Finanzrisikomanagement der Gruppe konzentriert sich auf die Risikoidentifikation, -bewertung und -begrenzung und ist darauf ausgerichtet, mögliche nachteilige Auswirkungen auf die Vermögens-, Finanz- und Ertragslage zu minimieren. Zur Absicherung bestimmter Risikopositionen werden auch derivative Finanzinstrumente eingesetzt. Das Finanzrisikomanagement wird von der Abteilung Group Treasury and Insurance (Group Treasury) durchgeführt. Die Verantwortungsbereiche und notwendigen Kontrollen, die im Zusammenhang mit dem Risikomanagement stehen, werden vom Management der Gruppe festgelegt. Group Treasury ist in enger Abstimmung mit den operativen Einheiten des Konzerns für die Identifikation, Bewertung und Absicherung von Finanzrisiken verantwortlich. In diesem Zusammenhang wirken diverse Prozesse und organisatorische Strukturen zusammen, um Chancen und Risiken regelmäßig zu messen, zu bewerten und bei Bedarf entsprechende Maßnahmen einzuleiten. Group Treasury erstellt regelmäßig Analysen hinsichtlich Ausfall-, Zins- und Währungs- sowie Liquiditätsrisiken. Die Ergebnisse werden anschließend intern erörtert und entsprechende Maßnahmen definiert. Über wesentliche Risiken unterrichtet das Group Treasury zudem die leitenden Mitarbeiter:innen relevanter Abteilungen im Rahmen eines zweimal im Monat tagenden Gremiums und diskutiert dabei den Umgang mit diesen Risiken sowie deren potenziellen Auswirkungen auf die NORMA Group. Konzernanhang

Kapitalrisikomanagement

Die Zielsetzung der NORMA Group bei der Steuerung ihres Kapitals besteht primär darin, nachhaltig ihre Schulden bedienen zu können und finanzielle Stabilität zu erhalten. In Bezug auf einen geringen Anteil ihrer langlaufenden Finanzierungsverträge (Schuldscheintranchen aus den Jahren 2013 und 2014) ist die NORMA Group zur Einhaltung der Finanzkennziffer (Financial Covenant) Total Net Debt Cover (Verschuldung im Verhältnis zum bereinigten Konzern-EBITDA) verpflichtet. Diese Kennzahl und deren Einhaltung werden ebenso wie die Höhe der Nettoverschuldung und die Fälligkeitsstruktur der Finanzschulden kontinuierlich überwacht. Wertänderungen der in diese Finanzkennziffer eingehenden Größen werden mittels langfristiger Hedgingstrategien begrenzt. Sonstige Financial Covenants existieren nur innerhalb eines 2019 ausgehandelten, syndizierten Bankkredits und werden lediglich im Vorfeld möglicher M&A-Transaktionen getestet, ohne ein Kündigungsrecht der Gläubigerbanken zu begründen.

Ausfallrisiken

Ausfallrisiken bestehen darin, dass Vertragspartner der NORMA Group ihren aus der Geschäftstätigkeit und den Finanztransaktionen entstehenden Verpflichtungen nicht nachkommen. Dabei sind Ausfallrisiken im Hinblick auf Einlagen und andere abgeschlossene Geschäfte bei Kredit- und Finanzinstituten aufgrund der Art der betreffenden Aktiva und Geschäftsbeziehungen sowie der Solidität der bestehenden Bankenpartner aktuell keine wesentliche Risikokategorie für die NORMA Group. Dennoch wird die Bonität der Vertragspartner kontinuierlich überwacht und im Zuge von regelmäßigen Senior-Management-Meetings diskutiert.

Relevante Ausfallrisiken können sich hingegen im Hinblick auf die operativen Geschäftsbeziehungen zu Kunden ergeben und betreffen ausstehende Forderungen sowie zugesagte Geschäfte. Zur Minimierung der Ausfallrisiken aus Forderungen aus Lieferungen und Leistungen überprüft die NORMA Group Neukunden auf ihre Bonität. Zudem beliefert sie Kunden, deren Bonität den Konzernanforderungen nicht genügt bzw. die in Zahlungsverzug geraten sind, in der Regel nur gegen Vorkasse. Das diversifizierte Kundenportfolio reduziert die finanziellen Auswirkungen der Ausfallrisiken zusätzlich. Die Eintrittswahrscheinlichkeit von Ausfallrisiken wird trotz der genannten Maßnahmen als wahrscheinlich eingeschätzt, insbesondere da sich weiterhin künftige Auswirkungen der weltweiten COVID-19-Pandemie auf potenzielle Insolvenzen einzelner Kunden nicht vollumfänglich abschätzen lassen. Die potenziellen finanziellen Auswirkungen der Ausfallrisiken werden in Anbetracht der relevanten Faktoren, beispielsweise der tatsächlichen Forderungsausfälle der Vergangenheit, sowie aufgrund der eingeleiteten Gegenmaßnahmen hingegen als gering (im Vorjahr: „unwesentlich“) eingestuft.

Liquiditätsrisiken und -chancen

Umsichtiges Liquiditätsrisikomanagement verlangt das Halten von ausreichenden Zahlungsmitteln oder marktgängigen Wertpapieren, die Verfügbarkeit von Finanzierungen über zugesagte Kreditlinien in angemessener Höhe und die Fähigkeit zur Glattstellung von Marktpositionen. Aufgrund der Dynamik des Geschäfts der NORMA Group ist das Group Treasury bestrebt, die Flexibilität bei Finanzierungen durch Aufrechterhaltung der Verfügbarkeit zugesagter Kreditlinien zu gewährleisten. Dabei verfolgt die NORMA Group als oberstes Ziel die Sicherstellung der kontinuierlichen Zahlungsfähigkeit aller Konzernunternehmen. Verantwortlich für das Liquiditätsmanagement und damit für die Minimierung der Liquiditätsrisiken ist das Group Treasury. Zum 31. Dezember 2021 beliefen sich die flüssigen Mittel (Zahlungsmittel und Zahlungsmitteläquivalente) auf EUR 185,7 Mio. (2020: EUR 185,1 Mio.). Zudem verfügt die NORMA Group durch eine fest zugesagte revolvierende Kreditlinie bei nationalen und internationalen Kreditinstituten in Höhe von insgesamt EUR 100 Mio. über eine hohe finanzielle Flexibilität. Diese zugesagte Kreditlinie wurde im Jahr 2021 um EUR 50 Mio. auf EUR 100 Mio. aufgestockt, um die strategischen Handlungsfreiheiten der NORMA Group nochmals zu erhöhen. Zum 31. Dezember 2021 wurde die zugesagte Kreditlinie nicht gezogen. Darüber hinaus hat die NORMA Group im Jahr 2019 ein Commercial-Paper-Programm mit einem Gesamtvolumen in Höhe von EUR 300 Mio. aufgelegt, das flexibel genutzt werden kann, um kurzfristige Liquiditätsbedarfe zu decken. Diese mit Inhaberschuldverschreibungen gleichzusetzenden Geldmarktpapiere werden revolvierend für einen kurzfristigen Zeitraum von 1 bis 52 Wochen begeben und erlauben somit eine bedarfsgerechte Steuerung der gruppeneigenen Liquidität. Zum 31. Dezember 2021 wurde das Commercial-Paper-Programm in einem Volumen von EUR 65 Mio. (2020: EUR 20 Mio.) als Refinanzierungsquelle genutzt.

Finanzwirtschaftliche Chancen sieht die NORMA Group unter anderem in der hohen Bonität sowie der soliden Vermögens-, Finanz- und Ertragslage, die eine schrittweise Reduzierung der Kapitalkosten ermöglicht. Demnach zeichnet sich die im Jahr 2019 abgeschlossene Finanzierung durch eine Erhöhung der zugesagten Freiheitsgrade und niedrigere Zinskosten aus. Dieser Bankkredit über EUR 250 Mio. beinhaltet zusätzlich eine Nachhaltigkeitskomponente, welche an ein externes Rating gekoppelt ist. Durch eine Verbesserung des Nachhaltigkeitsratings innerhalb des abgelaufenen Geschäftsjahres hat die NORMA Group die externe Zinslast erneut senken können. Die liquiditätsbezogenen Chancen werden trotz der wirtschaftlichen Auswirkungen der COVID-19-Pandemie, insbesondere aufgrund der stabilen Geschäftsbeziehung mit Bankenpartnern und der daraus resultierenden Reputation an den Kapitalmärkten, als wahrscheinlich eingeschätzt. Vor dem Hintergrund der in der jüngeren Vergangenheit durchgeführten Refinanzierungsmaßnahmen, mit denen die Fremdkapitalkosten bereits deutlich gesenkt werden konnten, werden die potenziellen finanziellen Auswirkungen liquiditätsbezogener Chancen auf das Ergebnis der NORMA Group lediglich als gering bewertet. FINANZLAGE

Aktuell beinhaltet nur noch ein geringer Anteil der Finanzierungsverträge des Konzerns marktübliche Kreditrahmenbedingungen (Financial Covenants). Sollten diese nicht eingehalten werden, hätten die kreditgebenden Banken und Investoren das Recht, die Verträge neu zu bewerten und/oder höhere Kreditmargen zu verlangen. Vor dem Hintergrund der im abgelaufenen Geschäftsjahr durchgeführten Maßnahmen hätte die Nichteinhaltung der Financial Covenants nunmehr geringe (im Vorjahr: „moderate“) finanzielle Auswirkungen. Ungeachtet des Umfangs von Financial Covenants wird deren Einhaltung kontinuierlich überwacht, um bei Bedarf frühzeitig geeignete Maßnahmen ergreifen zu können und Verschlechterungen der Bedingungen zu vermeiden. Zur Sicherung von Bilanzpositionen in Fremdwährung, deren Bewertung zu Schwankungen in der Gewinn- und Verlustrechnung führt, nutzt die NORMA Group bei Bedarf rollierende Sicherungsgeschäfte. Das Group Treasury stellt sicher, dass jederzeit ausreichend Liquidität bzw. zugesagte Kreditlinien zur Verfügung stehen, um etwaige Zahlungsmittelabflüsse in Zusammenhang mit diesen Sicherungsmaßnahmen decken zu können. Dies wird kontinuierlich mittels Risikosimulationen überwacht und in Senior-Management-Meetings diskutiert. Die Wahrscheinlichkeit, dass die Liquiditätsrisiken die Aktivitäten der NORMA Group negativ beeinflussen, ist aufgrund der hohen finanziellen Flexibilität durch zugesagte und noch nicht genutzte Bankkreditlinien als unwahrscheinlich zu beurteilen. Das Risiko, dass Financial Covenants nicht eingehalten werden, wird aufgrund der hohen Profitabilität und eines starken operativen Cashflows nach wie vor als unwahrscheinlich eingeschätzt. Für den Fall eines (kurzfristig) erhöhten Liquiditätsbedarfs, der aktuell ausgehandelte Linien übersteigt, werden die Möglichkeiten der Mittelbeschaffung zu marktgerechten Konditionen, unter anderem durch Begebung von neuen Schuldverschreibungen am Commercial-Paper-Kapitalmarkt, als sehr gut eingeschätzt.

Währungskursentwicklungen

Als international agierendes Unternehmen ist die NORMA Group in mehr als 100 Ländern tätig und demzufolge Fremdwährungsrisiken ausgesetzt. Als wesentliche risikobehaftete Fremdwährungspositionen werden vor allem die Währungen US-Dollar, Britisches Pfund, Schweizer Franken, Chinesischer Renminbi, Polnischer Złoty, Schwedische Krone, Tschechische Krone, Singapur-Dollar, Indische Rupie und Serbischer Dinar gesehen.

Fremdwährungsrisiken werden, soweit sie nicht gegeneinander aufgerechnet werden können, nach Bedarf durch Terminkontrakte abgesichert. Die hohe Volatilität vieler Hauptwährungen sowie der besondere Einfluss des US-Dollars auf die Vermögens-, Finanz- und Ertragslage im Konzern stellen ein nicht unbedeutendes Risiko dar, das nur teilweise und nur für eine kurzfristige Periode abgesichert werden kann. Mittelfristig wirkt die NORMA Group dem Währungsrisiko durch eine zunehmend lokale Produktion entgegen. Produktion und Logistik

Da der Konzern mit seinen Landesgesellschaften operativ in den wichtigsten Fremdwährungsländern vertreten ist, sind ausreichende Cash-in- und Cash-out-Möglichkeiten zum Abfangen kurzfristiger Währungsschwankungen durch gezielte Einnahmen- und Ausgabensteuerung gegeben. Durch den im Geschäftsjahr 2019 refinanzierten syndizierten Bankkredit wurde die Flexibilität in der Fremdwährungssteuerung zusätzlich erhöht. Der syndizierte Bankkredit sieht eine Ausnutzung der Kreditlinien in verschiedenen Währungen vor (beispielsweise US-Dollar und Euro-Tranchen). Zudem führen die begebenen US-Dollar-Schuldscheintranchen zu einer besseren Kongruenz der Zahlungsprofile in US-Dollar. Die verbleibenden Fremdwährungsrisiken werden in der Gruppe kontinuierlich überwacht und im Falle von Risikoüberschreitungen mittels derivativer Sicherungsinstrumente zeitlich rollierend in den Euro überführt. Translationsrisiken werden kontinuierlich vom Group Treasury überwacht. Es ergeben sich dennoch Umrechnungseffekte von Positionen aus der Bilanz und der Gesamtergebnisrechnung der Tochtergesellschaften in Fremdwährungsgebieten zu denen in Euro.

Die potenziellen finanziellen Auswirkungen von Chancen und Risiken im Zusammenhang mit Währungskursveränderungen werden auf Basis der durchgeführten Sensitivitätsanalysen als gering (im Vorjahr: „moderat“) bewertet. Die Wahrscheinlichkeit für den Eintritt dieser Chancen und Risiken wird vor dem Hintergrund der jüngsten Währungskursveränderungen und der bestehenden Unsicherheiten hinsichtlich der weiteren Entwicklung der relevanten Währungskurse als sehr wahrscheinlich (im Vorjahr: „möglich“) eingeschätzt.

Zinsänderungen

Veränderungen der Marktzinsen weltweit wirken sich auf zukünftige Zinszahlungen für variabel verzinsliche Verbindlichkeiten aus und können daher zu Beeinträchtigungen der Vermögens-, Finanz- und Ertragslage führen. Das Zinsänderungsrisiko der NORMA Group entsteht vor allem aus langfristigen Fremdkapitalaufnahmen.

Aktuell sind Fremdkapitalaufnahmen zum Teil über feste Kreditzinsen begeben und unterliegen somit keinem Zinsänderungsrisiko. Ziele und Strategien des Finanz- und LiquiditätsmanagementS

Ursprünglich variabel verzinste Kredite wurden teilweise mittels derivativer Instrumente synthetisch in Festzinspositionen überführt. Die NORMA Group hat über 60 % der variabel verzinsten USD-Darlehen im Gegenwert von EUR 112 Mio. zinsgesichert. Die verbleibenden variabel verzinsten USD-Darlehen sind ungesichert und werden kontinuierlich durch das Group Treasury überwacht. Variabel verzinste EUR-Darlehen in Höhe von EUR 158 Mio. sind dagegen ungesichert. Aufgrund der konzerninternen Zinserwartung wird diese Position bewusst nicht zinsgesichert. Für den Fall einer Zinserhöhung würde das Group Treasury mit entsprechenden Sicherungsmaßnahmen das Zinsänderungsrisiko begrenzen.

Da im Euroraum aktuell keine Anzeichen für eine restriktivere Geldpolitik bestehen, stuft die NORMA Group das Risiko von Zinserhöhungen kurzfristig als unwahrscheinlich und mittelfristig als möglich ein. In Anbetracht des aktuell niedrigen Zinsniveaus im Euroraum werden die Chancen einer weiteren Zinssenkung kurz- und mittelfristig als unwahrscheinlich angesehen. Im US-Dollar-Raum wird die Wahrscheinlichkeit weiterer Zinssenkungen, die zu entsprechenden Chancen für die NORMA Group führen würden, sowohl kurz- als auch mittelfristig ebenfalls für unwahrscheinlich erachtet. Das Risiko steigender US-Zinsen schätzt die NORMA Group als sehr wahrscheinlich ein. Vor dem Hintergrund der bereits durchgeführten Maßnahmen zur Optimierung der Finanzierungsstrukturen werden die mit diesen Risiken und Chancen verbundenen finanziellen Auswirkungen als gering bewertet.

Zusammenfassend schätzt die NORMA Group die Chancen aus Zinsänderungen als unwahrscheinlich (im Vorjahr: „möglich“), Risiken aus Zinsänderungen hingegen als sehr wahrscheinlich (im Vorjahr: „möglich“) ein. Die möglichen Auswirkungen werden in allen Szenarien als gering eingestuft.

Volkswirtschaftliche und konjunkturelle Risiken und Chancen

Der Erfolg der NORMA Group hängt nicht unwesentlich von den makroökonomischen Entwicklungen ihrer Absatzmärkte und der Absatzmärkte ihrer Kunden ab. Deshalb werden sowohl in der Planung als auch im Risiko- und Chancenmanagement wichtige Indikatoren für die wirtschaftliche Entwicklung weltweit berücksichtigt. Für die Einschätzung der makroökonomischen Entwicklung nutzt die NORMA Group unter anderem Prognosen allgemein anerkannter Institutionen wie etwa des IWF, der Bundesbank und renommierter Wirtschaftsforschungsinstitute. Aktuellen Schätzungen zufolge ist davon auszugehen, dass sich die positive Entwicklung der wirtschaftlichen Rahmenbedingungen nach dem Wachstum der Weltwirtschaft im abgelaufenen Geschäftsjahr (+5,9 %) im Jahr 2022 mit einem globalen Wachstum in Höhe von 4,4 % fortsetzen wird.

Im abgelaufenen Geschäftsjahr wurde die konjunkturelle Entwicklung weiterhin wesentlich von der Corona-Pandemie sowie direkten und indirekten globalen Auswirkungen der Pandemie beeinflusst. Nach einer Erholung im 1. Halbjahr 2021 haben insbesondere Lieferengpässe, Kostensteigerungen und weitere Corona-Pandemiewellen den Aufschwung in der zweiten Jahreshälfte gebremst. Auch für das aktuelle Geschäftsjahr wird die weitere Entwicklung der Corona-Pandemie, insbesondere die möglichen Auswirkungen weiterer Pandemiewellen – und mit der Pandemie verbundene direkte und indirekte potenziellen gesamtwirtschaftlichen Auswirkungen auf die globalen Wertschöpfungs- und transportketten – weiterhin als wesentlicher Risikofaktor angesehen und im Gesamtkontext der Geschäftstätigkeiten der NORMA Group als wesentliches Einzelrisiko eingeschätzt. Insbesondere Rückschläge bei der Pandemiebekämpfung, beispielsweise aufgrund resistenter Virusmutationen, weiter anhaltende Materialengpässe, steigende Inflationsraten und eine mögliche Zinswende in einzelnen Regionen könnten das Wirtschaftswachstum maßgeblich negativ beeinflussen. Weiterhin bilden geopolitische Risiken, wie zum Beispiel militärische Konflikte, sowie Risiken im Zusammenhang mit Handelskonflikten auch weiterhin wesentliche Belastungsfaktoren für die konjunkturelle Entwicklung der Weltwirtschaft. Insbesondere könnten militärische Aktivitäten sowie wirtschaftliche Sanktionsmaßnahmen im Zusammenhang mit der Russland-Ukraine-Krise negative Auswirkungen auf die Weltwirtschaft sowie – direkt oder indirekt – die Geschäftstätigkeit der NORMA Group haben, wie beispielsweise eine Umsatzreduzierung in betroffenen Märkten oder grundlegende Auswirkungen auf globale Lieferketten. Die NORMA Group betreibt keine Produktions- und Vertriebsstandorte in der Ukraine oder Russland und der Anteil des Geschäfts mit Kunden in Russland und der Ukraine am Gesamtumsatz der NORMA Group beträgt weniger als 1 Prozent. Wie sich die Russland-Ukraine-Krise auf die Weltwirtschaft und damit langfristig auf die NORMA Group auswirken wird, kann jedoch derzeit nicht vollumfänglich eingeschätzt werden.

In der Würdigung der möglichen gesamtwirtschaftlichen Folgen dieser Entwicklungen gelangt die NORMA Group zu der Einschätzung, dass eine gegenüber den Planungsannahmen negative Entwicklung der Weltkonjunktur derzeit unter Berücksichtigung dieser Risiken als möglich eingestuft wird. Sollte es durch diese Faktoren zu einer Beeinträchtigung der weltweiten Nachfrage kommen, werden die finanziellen Abweichungen gegenüber der Planung als moderat eingeschätzt. Eine über die Planungsannahmen hinausgehende positive Entwicklung der Weltkonjunktur stellt für die NORMA Group eine Chance dar. Dass sich die weltweite konjunkturelle Lage und somit das Ergebnis der NORMA Group über die Planungsannahmen hinaus verbessert, schätzt die Gesellschaft als möglich ein. In der Gesamtbetrachtung des aktuellen makroökonomischen Klimas sowie der darauf basierenden Aussichten werden die möglichen finanziellen Auswirkungen dieser Chancen wie im Vorjahr als moderat bewertet.

Branchenspezifische und technologische Risiken und Chancen

Die branchenspezifischen und technologischen Risiken und Chancen der NORMA Group sind in hohem Maße mit den Verhältnissen und Entwicklungen in den jeweiligen Kundenbranchen verknüpft. Produkte und Endmärkte Dabei ist zu berücksichtigen, dass die Kundenbranchen in den für die NORMA Group relevanten Regionen EMEA, Amerika und Asien-Pazifik teils spezifische Charakteristika und Herausforderungen aufweisen.

Die Geschäftsaktivitäten mit Erstausrüstern für Pkw und Nfz sowie Kunden im Bereich Aftermarket repräsentieren für die NORMA Group nach wie vor die nach Umsatz betrachtet wesentlichsten Endmärkte. In diesem Bereich stellen insbesondere die weltweit immer strenger werdenden Emissionsvorgaben sowie der zunehmende Einsatz umweltfreundlicherer Antriebstechnologien eine Entwicklung dar, die für die NORMA Group mit unterschiedlichen Chancen und Risiken verbunden ist. So umfasst das aktuelle Produktportfolio der NORMA Group eine Vielzahl von Produktlösungen, die bei Personenkraftwagen und Nutzfahrzeugen mit Verbrennungsmotor, inklusive Hybridfahrzeugen, zur Reduktion von Emissionen beitragen und die Kunden somit bei der Erfüllung der immer strenger werdenden Emissionsvorgaben unterstützen.

Auch für den Wachstumsmarkt der Elektromobilität ist die NORMA Group durch ihr zukunftsfähiges Produktportfolio gut aufgestellt. Demnach stellen die Forschungs- und Entwicklungsaktivitäten in Bezug auf rein batteriebetriebene Elektrofahrzeuge sowie Hybridfahrzeuge einen strategischen Schwerpunkt dar, im Rahmen dessen neue Produktlösungen erarbeitet und bestehende Produkte kontinuierlich weiterentwickelt werden. Regulatorische Maßnahmen wie verschärfte Abgasnormen und die damit verbundene verstärkte Nachfrage nach umweltfreundlichen Technologien und Produkten eröffnen der NORMA Group somit im Bereich Mobilität sowie Neue Energien vielfältige Chancen.

Demgegenüber können sich aus der anhaltenden Diskussion um die Einhaltung von Emissionsstandards bei Fahrzeugen mit Verbrennungsmotor für die NORMA Group Risiken ergeben. Diesen begegnet die NORMA Group durch kontinuierliche Initiativen zur Sicherung und zum Ausbau der Technologie- und Innovationsführerschaft sowie durch eine Fokussierung auf Kunden und Märkte. Entsprechend analysiert die NORMA Group systematisch aktuelle Marktentwicklungen im Bereich von Zukunftstechnologien und bringt daran angelehnt konsequent neue Produkte hervor. Im Kontext eines stetig steigenden Anteils an rein batteriebetriebenen Elektrofahrzeugen wird es für die NORMA Group auch weiterhin wichtig sein, in diesem dynamischen Umfeld passende innovative Produktlösungen anbieten zu können. Im Bereich brennstoffzellenbetriebener Fahrzeuge konnten bereits ebenfalls erfolgreich Produkte am Markt platziert werden. So beliefert die NORMA Group bereits seit 2018 ein Leitungssystem für ein Brennstoffzellenfahrzeug in Serie, woraus sich weitere Forschungs- und Folgeprojekte ergeben können.FORSCHUNG UND ENTWICKLUNG

Eine weitere für die NORMA Group strategisch bedeutsame Branche stellt der Bereich Wassermanagement dar, der durch die in den Vorjahren durchgeführten Akquisitionen konsequent ausgebaut und gestärkt wurde. Hier ergeben sich aus der in vielen Regionen zu beobachtenden zunehmenden Ressourcenknappheit und dem in diesem Zusammenhang gebotenen verantwortungsvollen Umgang mit dieser wichtigen Ressource unternehmerische Chancen.

Ein weiteres Element des Risiko- und Chancenmanagements der NORMA Group ist die starke Kundendiversifikation in unterschiedlichen Abnehmerbranchen. Langfristigen branchenspezifischen Chancen und Risiken begegnet die NORMA Group mit einer konsequenten Innovationspolitik und regelmäßigen Marktanalysen, wodurch die zielgerichtete Identifikation und Fokussierung von wachstumsstarken Zukunftsmärkten bestmöglich unterstützt wird.

Zusammenfassend werden die branchenspezifischen und technologischen Chancen und Risiken als möglich mit einer moderaten finanziellen Auswirkung bewertet.

Unternehmensstrategische Risiken und Chancen

Das strategische Ziel der NORMA Group ist die nachhaltige Steigerung des Unternehmenswerts. Im Hinblick auf dieses Ziel verfolgt die NORMA Group die Strategie, die Geschäftsaktivitäten durch organisches Wachstum sowie selektive wertsteigernde Akquisitionen profitabel auszuweiten und eine breite Diversifikation hinsichtlich der Produkte sowie der Regionen und Endmärkte zu erreichen, um damit weniger abhängig von einzelnen Produkten, Regionen und Endmärkten zu werden. Damit einher geht der Anspruch der NORMA Group, mit Innovationen, einer überlegenen Produktqualität und starken Marken in bestehenden Endmärkten zu wachsen bzw. neue Endmärkte zu erschließen sowie die Effizienz der Unternehmensprozesse in allen Funktionsbereichen und Regionen kontinuierlich zu verbessern. Vor diesem Hintergrund wurde mit dem Ziel der Erhöhung der Profitabilität und Flexibilität der NORMA Group bereits Ende 2019 das Transformationsprogramm „Get on track“ initiiert, welches auch im Jahr 2021 konsequent umgesetzt wurde. STRATEGIE UND ZIELE Weiterhin adressiert die NORMA Group mit ihrer strategischen Ausrichtung Nachhaltigkeitsthemen, wie zum Beispiel den Klimawandel sowie Wasser- und Ressourcenknappheit, und verfolgt entsprechende Aktivitäten im Rahmen des unternehmensweiten CSR-Programms. Die sich ergebenden Chancen und Risiken werden hierbei regelmäßig evaluiert. Klimaschutz

Neben den strategischen Aktivitäten zur organischen Weiterentwicklung des Geschäfts sieht die NORMA Group insbesondere in der Strategie, die Geschäftsaktivitäten durch selektive wertsteigernde Akquisitionen profitabel auszuweiten, erhebliche Chancen, das finanzielle Ergebnis des Konzerns nachhaltig zu steigern. Den Erfolg dieser Strategie konnte die NORMA Group mit den in der Vergangenheit durchgeführten Akquisitionen bereits mehrfach belegen. Sollte die Entwicklung der akquirierten Unternehmen jedoch im Einzelfall hinter den Erwartungen zum Akquisitionszeitpunkt zurückbleiben oder die Integration schwieriger als angenommen voranschreiten, könnten sich aus Akquisitionen jedoch auch Risiken für die NORMA Group ergeben. Mit den von der NORMA Group formulierten Ansprüchen an die Profitabilität potenzieller Akquisitionsobjekte, sorgfältigen Due-Diligence-Maßnahmen im Vorfeld der Akquisition sowie abgestimmten Integrationsplänen ist die NORMA Group gleichwohl der Auffassung, diese Risiken angemessen begrenzen zu können.

Des Weiteren ergeben sich für die NORMA Group aus der breiten Diversifikation hinsichtlich der Produkte sowie der Regionen und Endmärkte Chancen im Hinblick auf die Erreichung der finanziellen Ziele. Sollte die Nachfrage in einzelnen Regionen und Endmärkten oder die Nachfrage nach einzelnen Produkten temporär hinter den Planungen zurückbleiben, besteht für die NORMA Group die Chance, dies über andere Regionen, Endmärkte oder Produkte kompensieren zu können. Die breite Diversifikation hinsichtlich der Produkte sowie der Regionen und Endmärkte impliziert jedoch eine gewisse Komplexität, deren Beherrschung für die NORMA Group auch mit Risiken verbunden sein kann. Da die Diversifikationsbestrebungen der NORMA Group sowohl in Bezug auf die Regionen und Endmärkte als auch in Bezug auf die Produkte Schritt für Schritt vollzogen werden, können diese Risiken über eine entsprechende Anpassung der Organisation an veränderte Gegebenheiten sachgerecht begrenzt werden. Entsprechend adressiert die NORMA Group im Rahmen des Transformationsprogramms „Get on track“ die Komplexitätsreduzierung und Straffung des bestehenden Produktportfolios über ein eigenständiges Handlungsfeld.

Im Hinblick auf die Effizienz der Unternehmensprozesse kann die NORMA Group durch die globale Ausrichtung Produktionsprozesse, die einen höheren manuellen Montageaufwand erfordern, in Ländern mit geringeren Lohnkosten ansiedeln und somit die Profitabilität absichern bzw. weiter steigern. Mit den entsprechenden Standortentscheidungen und den damit verbundenen Investitionen sind jedoch unweigerlich Risiken verbunden, sofern sich wesentliche bei der Investitionsentscheidung getroffene Annahmen nicht bewahrheiten. Die entsprechenden Risiken adressiert die NORMA Group mit sorgfältigen Analysen im Vorfeld von Investitionsentscheidungen sowie abgestuften Genehmigungsverfahren. Risiken aus bereits getroffenen Standortentscheidungen werden im Rahmen des Transformationsprogramms „Get on track“ über alle Regionen hinweg evaluiert und in Entscheidungen zur Optimierung von Standortkapazitäten einbezogen.

In der Zusammenschau der unternehmensstrategischen Initiativen der NORMA Group werden die finanziellen Auswirkungen der mit der Unternehmensstrategie der NORMA Group verbundenen Chancen als moderat und eine positive Abweichung von der Planung als weiterhin möglich bewertet. Aufgrund der getroffenen Maßnahmen zur Begrenzung der mit der Unternehmensstrategie der NORMA Group verbundenen Risiken wird die Eintrittswahrscheinlichkeit strategischer Risiken als unwahrscheinlich eingeschätzt, während die potenziellen finanziellen Auswirkungen unternehmensstrategischer Risiken als moderat eingestuft werden.

In den einzelnen Segmenten wird die Unternehmensstrategie an die individuellen Marktbedingungen angepasst. So werden Akquisitionen insbesondere in den Ländern, Regionen und Endmärkten getätigt, die für die NORMA Group attraktive Wachstumschancen bieten. Dennoch ist die generelle Einschätzung der unternehmensstrategischen Chancen und Risiken in den Regionen identisch.

Leistungswirtschaftliche Risiken und Chancen
Rohstoffpreise

Die von der NORMA Group eingesetzten Materialien, insbesondere die Grundmaterialien Stahl und Kunststoff, unterliegen dem Risiko von Preisschwankungen. Die Preisentwicklung wird zudem indirekt durch die weltwirtschaftliche Konjunktur sowie durch institutionelle Kapitalanleger beeinflusst. Die NORMA Group begrenzt das Risiko steigender Einkaufspreise durch ein systematisches Material- und Lieferantenrisikomanagement. Mit einer leistungsfähigen Gruppeneinkaufsstruktur werden Skaleneffekte bei der Beschaffung der wichtigsten Warengruppen genutzt und diese möglichst wettbewerbsfähig beschafft. Diese Gruppeneinkaufsstruktur ermöglicht es auch, die Risiken der einzelnen Segmente untereinander auszugleichen. Zudem ist die NORMA Group stets bestrebt, durch die kontinuierliche Optimierung der Lieferantenauswahl sowie den Einsatz des Best-Landed-Cost-Ansatzes dauerhaft wettbewerbsfähige Beschaffungspreise sicherzustellen. Durch den stetigen technologischen Fortschritt und die Erprobung alternativer Materialien wird zudem versucht, die Abhängigkeit von einzelnen Materialien zu reduzieren. Gegen die Volatilität bei Rohstoffpreisen sichert sich die NORMA Group durch den Abschluss von Verträgen mit einer Laufzeit von bis zu 24 Monaten ab, wodurch Risiken für die Materialversorgung minimiert und Preisschwankungen besser kalkulierbar werden.

Die NORMA Group sah sich im Geschäftsjahr 2021 mit diversen Auswirkungen der anhaltenden Corona-Pandemie, unvorhergesehenen Wetterereignissen und anhaltenden Rohstoffknappheiten im Stahl- und Granulat-Bereich konfrontiert. Dies hatte in allen Industrieberreichen weltweit Produktionsausfälle und damit Materialknappheiten bei Zulieferern der NORMA Group zur Folge und führte letztendlich zu einem allgemeinen Anstieg der Nachfrage und des Preisniveaus für benötigte Materialien. Die Blockade im Suezkanal, die weiterhin reduzierte Verfügbarkeit von Seefracht-Containern sowie der Preisanstieg bei Dieselkraftstoffen führten auch im Transport-Bereich zu erhöhten Preisen. Die Details zu den einzelnen Bereichen werden im Abschnitt Einkauf und Lieferantenmanagement beschrieben.

Unter Berücksichtigung des Beschaffungsportfolios der NORMA Group werden Preissteigerungen bzw. Materialpreisschwankungen bei den Rohstoffen insgesamt als sehr wahrscheinlich (im Vorjahr: „wahrscheinlich“) angesehen. Durch implementierte Maßnahmen, wie unter anderem mittelfristigen Rahmenverträgen und einem regelmäßigen Price Monitoring, werden die damit einhergehenden finanziellen Auswirkungen jedoch als gering eingeschätzt. Analog dazu werden die Chancen, die sich aus möglicherweise sinkenden Rohstoffpreisen ergeben, im Hinblick auf deren finanzielle Auswirkung ebenfalls als gering eingestuft. Vor dem Hintergrund des kompletten Beschaffungsspektrums und unter Berücksichtigung der vorherrschenden Volatilität auf den Rohstoffmärkten werden Preisreduzierungen insgesamt weiterhin als unwahrscheinlich erachtet.

Lieferanten und Abhängigkeiten von wichtigen Zulieferern

Ausfälle von Lieferanten und Abhängigkeiten von einzelnen Lieferanten können zu Materialengpässen und damit zu negativen Auswirkungen auf die Geschäftstätigkeit des Konzerns führen. Um dieses Risiko zu minimieren, arbeitet die NORMA Group ausschließlich mit zuverlässigen, fortschrittlichen und den hohen Qualitätsanforderungen der NORMA Group genügenden Lieferanten zusammen. Alle zentralen und strategisch wichtigen Lieferanten werden im Rahmen des Qualitätsmanagements regelmäßig besucht und beurteilt. Sofern Anhaltspunkte für Lieferantenausfälle bestehen, werden unverzüglich Ausweichmöglichkeiten evaluiert. Weiterhin werden Risiken durch Insolvenzen von Schlüssellieferanten, fehlender Liefertreue und Qualitätsproblemen durch das etablierte Supplier Monitoring adressiert. Zudem wirken die vorhandenen Sourcing-Strategien und regelmäßige Materialrisikoanalysen risikoreduzierend. Zudem ergeben sich für die NORMA Group Chancen zur Reduzierung von Risiken mittels eines im 1. Quartal des Geschäftsjahres 2021 implementierten operativen Risikomanagement-Tools, das basierend auf künstlicher Intelligenz kontinuierlich über externe Ereignisse in Bezug auf Lieferanten, NORMA Group Standorte sowie die damit verbundenen Lieferketten informiert und eine unmittelbare Einleitung von Maßnahmen. Insbesondere infolge der anhaltenden Corona-Pandemie und der globalen Zunahme unvorhersehbarer externer Ereignisse (z. B. Extremwetterereignisse) werden Risiken aus Lieferantenabhängigkeiten als wahrscheinlich (im Vorjahr: „möglich“) angesehen. Unter Berücksichtigung der getroffenen Maßnahmen wird das potenzielle finanzielle Ausmaß jedoch als gering (im Vorjahr: „moderat“) eingeschätzt.

Durch den proaktiven Ansatz sowohl in den bestehenden Lieferantenbeziehungen als auch bei der Identifikation neuer Lieferanten und Rohstoffe werden jedoch auch Chancen gesehen. Da insbesondere vor dem Hintergrund des Ende 2019 aufgelegten Transformationsprogramms „Get on track“ weiterhin Optimierungen im Einkauf zu antizipieren sind, werden die Potenziale aus bis dato eingeleiteten Maßnahmen für eine positive Abweichung gegenüber der Planung als möglich erachtet. Die finanziellen Auswirkungen der initiierten Maßnahmen werden weiterhin als gering eingeschätzt.

Qualität und Prozesse

Die Produkte der NORMA Group sind häufig funktionskritisch bezüglich Qualität, Leistungsfähigkeit und Betriebszuverlässigkeit des Endprodukts. Qualitätsmängel könnten zu Rechtsstreitigkeiten, Schadensersatzpflichten oder dem Verlust von Kunden führen. Ein wesentlicher Faktor zur Sicherung des nachhaltigen Unternehmenserfolgs ist daher die zuverlässige Gewährleistung der Produktqualität, sodass die Produkte der NORMA Group einen entscheidenden Mehrwert für die Kunden liefern. Qualitätsmanagement Das Spannungsverhältnis zwischen Kostenführerschaft und Qualitätssicherung stellt dabei eine dauerhafte Herausforderung dar. Das daraus resultierende Risiko wird durch weitreichende Qualitätssicherungsmaßnahmen und konzerneinheitliche Qualitätsstandards sowie durch die Fokussierung auf innovative und wertschöpfende Verbindungslösungen, die entsprechend vorherrschenden Kundenanforderungen ausgestaltet werden, reduziert. Daher wird die Eintrittswahrscheinlichkeit von Qualitätsrisiken als möglich eingeschätzt, während die potenziellen finanziellen Auswirkungen aufgrund bestehender Versicherungen gegen Schadensfälle als gering eingestuft werden.

Die NORMA Group ist stets bestrebt, Kostenvorteile zu realisieren und dadurch die Wettbewerbsposition zu stärken. Aus der Entwicklung und Implementierung von Initiativen, die auf die Bereiche Kostendisziplin, kontinuierliche Verbesserung von Prozessen in allen Funktionen und Regionen, Optimierung des Supply-Chain-Managements sowie der Fertigungsprozesse ausgerichtet sind, werden daher positive Impulse für die Geschäftstätigkeit erwartet. Produktion und Logistik Da die NORMA Group einen fortlaufenden Verbesserungsprozess verfolgt, gibt es über die Planung hinaus Chancen für positive Abweichungen im Bereich dieser Prozesse. Dies gilt für alle Regionen, in denen die NORMA Group aktiv ist. Die Wahrscheinlichkeit für Kostensenkungen wird daher als möglich eingeschätzt. Da eine kontinuierliche Optimierung der Produktionsprozesse jedoch bereits im Rahmen der Planung berücksichtigt ist und die Prozesse bereits sehr effizient gestaltet sind, ist die kurzfristige finanzielle Auswirkung einer Planabweichung durch verbesserte Prozesse gering. Aufgrund umfangreicher, gruppenweiter Aktivitäten zur Nachverfolgung von geplanten Kosteneinsparungen und Prozessverbesserungen wird die Wahrscheinlichkeit, dass diese nicht erreicht werden als möglich eingeschätzt mit geringen finanziellen Auswirkungen.

Kunden

Kundenrisiken resultieren aus der Abhängigkeit von wichtigen Abnehmern, durch die der Konzern einen nicht unwesentlichen Anteil des Umsatzes generiert. Diese könnten ihre Verhandlungsmacht ausnutzen und damit einhergehend den Druck auf die Margen erhöhen. Auch Nachfragerückgänge oder der Verlust dieser Kunden können nachteilige Auswirkungen auf das Ergebnis der NORMA Group haben. Daher werden sowohl die Auftragseingänge als auch das Kundenverhalten im Rahmen eines kontinuierlichen Prozesses überwacht, um Kundenrisiken frühzeitig zu erkennen. Zudem verfügt die NORMA Group über ein diversifiziertes Kundenportfolio, das die finanziellen Auswirkungen der Kundenrisiken reduziert. Dementsprechend wurden im Geschäftsjahr 2021 mit keinem Kunden mehr als 4 % der Umsätze generiert. Insgesamt wird das Risiko, dass sich Kundenrisiken nachteilig auf die Geschäftstätigkeit auswirken, als möglich eingeschätzt. Die möglichen finanziellen Auswirkungen werden – insbesondere vor dem Hintergrund einer volatilen Nachfrage in den Märkten – werden hierbei als moderat (im Vorjahr: „gering“) eingeschätzt.

Basierend auf der Strategie und dem Ziel, die relevanten Märkte weiter auszubauen, konnte die NORMA Group das Kundenportfolio im Jahresvergleich ausweiten. Durch ein attraktives Produktangebot, innovative Lösungen sowie – insbesondere im Bereich Wassermanagement – eine gute Produktverfügbarkeit konnten neue Kunden in allen Regionen für NORMA-Group-Produkte gewonnen werden. Daher werden die Chancen für positive Planabweichungen, die sich aus einer wachsenden Anzahl von Kunden ergeben, als möglich eingeschätzt, mit einem geringen Effekt auf das Ergebnis.

Risiken und Chancen des Personalmanagements

Der Erfolg der NORMA Group hängt wesentlich von der Einsatzbereitschaft, der Innovationsfähigkeit, dem Know-how und der Integrität der Belegschaft ab. Die Personalarbeit im Konzern zielt daher unter anderem auf den Auf- und Ausbau dieser Kernkompetenzen ab. Der Austritt von Mitarbeiter:innen mit Schlüsselkompetenzen sowie ein Engpass geeigneter Arbeitskräfte könnten sich nachteilig auf die Geschäftstätigkeit der NORMA Group auswirken. Zudem wird der Wettbewerb um die talentiertesten Mitarbeiter:innen, bedingt durch die demografische Entwicklung und den Fachkräftemangel in den westlichen Industriestaaten sowie zunehmend auch in den für NORMA Group relevanten Schwellenländern, immer intensiver.

Diesen Risiken tritt die NORMA Group mit weitreichenden Maßnahmenprogrammen entgegen, die auf die Steigerung der Attraktivität als Arbeitgeber ausgerichtet sind. Neben dem Auf- und Ausbau von Weiterbildungs-, Schulungs- und Förderprogrammen sowie wettbewerbsfähiger Entlohnungssysteme zielen insbesondere variable Entgeltsysteme darauf ab, die Ausrichtung der Belegschaft auf den Unternehmenserfolg zu fördern. Im Gegenzug wirken die Mitarbeiter:innen der NORMA Group im Rahmen von Befragungen der Beschäftigten und Verbesserungsinitiativen an der kontinuierlichen Weiterentwicklung der NORMA Group mit. Umfangreiche Personalplanungsmaßnahmen sowie eine Aufgabenverteilung, die auf eine interdisziplinäre Zusammenarbeit ausgerichtet ist, sichern die NORMA Group gegenüber Risiken ab, die durch den Austritt eines Beschäftigten bei einer effizienten Aufbauorganisation eintreten können. Bei der Identifizierung von potenziellen neuen Fachkräften, die entscheidend zum Unternehmenserfolg beitragen können, lässt sich die NORMA Group auch von Personalberatungen unterstützen.

Die Eintrittswahrscheinlichkeit von Personalrisiken wird für die NORMA Group insgesamt als möglich eingeschätzt, während die potenziellen finanziellen Auswirkungen aufgrund einer nachhaltigen Personalpolitik als gering (im Vorjahr: „unwesentlich“) angesehen werden.

Darüber hinaus ergeben sich Chancen aus der konsequenten Weiterentwicklung der Mitarbeiter:innen. Durch Bildungs- und Schulungsangebote sowie die gezielte Talentsuche innerhalb des Konzerns fördert die NORMA Group ihre Mitarbeiter:innen und schafft dadurch Anreize, die persönlichen Kompetenzen aktiv weiterzuentwickeln. Zudem bietet die NORMA Group ihrer Belegschaft flexible und familienfreundliche Arbeitszeitmodelle. Durch die genannten Maßnahmen fördert die NORMA Group aktiv den Wissenserhalt und sichert auf diesem Weg auch den Wissensaufbau im Unternehmen, worin Chancen für die künftige Entwicklung der NORMA Group gesehen werden. Der Eintritt dieser Chancen wird als wahrscheinlich eingeschätzt, wohingegen der damit verbundene finanzielle Erfolg als gering eingeschätzt wird.

IT-bezogene Risiken und Chancen

Der Einsatz funktions- und leistungsfähiger IT-Systeme ist für ein innovatives und globales Unternehmen wie die NORMA Group im Hinblick auf die Effektivität und Effizienz der Geschäftsprozesse von zentraler Bedeutung. In diesem Zusammenhang ist es kritisch für den Erfolg des Unternehmens, die teils über Gesellschafts- und Ländergrenzen hinweg organisierten Geschäftsprozesse der NORMA Group entlang der Wertschöpfungskette mit stabilen und leistungsfähigen IT-Systemen zu unterstützen, die dem Management auf allen Ebenen des Unternehmens zeitnah erforderliche Informationen bereitstellen und eine effiziente Gestaltung der Arbeitsabläufe erlauben. Auch für den Austausch von Informationen mit den Kunden und Lieferanten der NORMA Group sind passgenaue und an die jeweiligen ERP-Systeme angebundene IT-Lösungen von fundamentaler Bedeutung. Im Hinblick auf diese geschäftskritische IT-Infrastruktur besteht das Risiko, dass ein weitreichender Ausfall dieser Systeme, zum Beispiel durch technisch bedingte Fehlfunktionen der Systeme oder Angriffe durch Hacker, zu schwerwiegenden Störungen des Geschäftsbetriebs führen könnte.

Darüber hinaus sieht die NORMA Group das Risiko, dass Externe unbefugten Zugriff auf sensible Unternehmensinformationen erlangen und diese missbräuchlich verwenden könnten. In diesem Zusammenhang könnte insbesondere der unbefugte Zugriff auf Informationen über Produktionsprozesse, Finanz-, Kunden- und Personaldaten negative Folgen für das Unternehmen haben.

Im Hinblick auf diese Risiken hat die NORMA Group eine Reihe von Maßnahmen implementiert, die in den IT-Risikomanagementprozess eingebettet sind und fortlaufend an sich ändernde Gegebenheiten angepasst werden. So begegnet die NORMA Group den identifizierten IT-Risiken beispielsweise durch eine redundante Bereitstellung der geschäftskritischen Anwendungen und Datenbestände über physisch separierte Rechenzentrumsbereiche, eine dezentrale Datenhaltung und ausgelagerte Datenarchivierung bei einem zertifizierten externen Provider sowie den Einsatz zeitgemäßer Firewalls und E-Mail-Filter sowie eines Security Monitorings durch das dedizierte Security Operations Team (SOC). Der Zugriff von Angestellten auf sensible Informationen wird mithilfe von auf die jeweiligen Stellen zugeschnittenen Berechtigungssystemen, unter Beachtung des Prinzips der Funktionstrennung, gesteuert. Schließlich finden regelmäßig Schulungen der Belegschaft sowie Awareness-Kampagnen zu Aspekten der Informationssicherheit statt. Des Weiteren werden strategische Cyber-Sicherheitsmodelle zum Schutz der digitalen Unternehmensinfrastruktur und digitaler Services (z.B. Private- und Public-Clouds, SaaS Anwendungen) sukzessive implementiert. Risiken birgt auch die im Jahr 2021 weiter vorangetriebene, schrittweise Überführung alter ERP-Systeme in neue gruppeneinheitliche Systeme. Während der notwendigen Prozessumstellungen in den betroffenen Werken und Distributionszentren kann es zu Anpassungsproblemen auf Prozessebene kommen, die zum Beispiel in Zusatzschichten oder Sonderfrachten münden können. Hier werden erforderlichenfalls redundante interne und externe Ressourcen vorgehalten, um diese Risiken zu mitigieren. Weiterhin können Verzögerungen bei den einzelnen Implementierungsprojekten grundsätzlich zu erhöhten Implementierungskosten führen.

Die Eintrittswahrscheinlichkeit von IT-bezogenen Risiken wird trotz der bestehenden Gegenmaßnahmen in allen Regionen weiterhin als wahrscheinlich und die potenziellen finanziellen Auswirkungen weiterhin als moderat eingeschätzt.

Den Risiken aus der Überführung alter ERP-Systeme in neue gruppeneinheitliche Systeme stehen mittelfristig auch Chancen gegenüber, die sich vor allem aus den Potenzialen der Prozessvereinheitlichung und Optimierung über alle Gesellschaften der NORMA Group hinweg ergeben. Die Chancen, die aus dieser Vereinheitlichung resultieren können, werden als wahrscheinlich angesehen. Die damit verbundenen finanziellen Auswirkungen werden auf einem geringen Niveau erwartet.

Rechtliche Risiken und Chancen
Risiken in Zusammenhang mit Normen und Verträgen

Zukünftige Gesetzes- und Vorschriftsänderungen, insbesondere im Haftungsrecht, Umweltrecht, Steuer- und Zollrecht sowie Arbeitsrecht und sämtliche damit verbundenen Normenänderungen können sich negativ auf die Entwicklung der NORMA Group auswirken. Verstöße gegen Gesetze und Vorschriften, aber auch gegen vertragliche Vereinbarungen, können zu Strafen, behördlichen Auflagen oder Forderungen seitens Geschädigter führen. Umgekehrt kann die NORMA Group durch Gesetzes- oder Vertragsbrüche Dritter geschädigt werden. Zudem können sich aus fehlerhaften Produkten Rechtsstreitigkeiten und Schadensersatzverpflichtungen ergeben. Des Weiteren können Feststellungen steuerlicher Betriebsprüfungen in Steuernachzahlungen einschließlich Strafen und Zinsen münden.

Wie im Vorjahr betrafen die meisten Rechtsstreitigkeiten arbeitsrechtliche Sachverhalte, die meisten davon in Deutschland. Neben Kündigungsschutzklagen waren Auseinandersetzungen mit Betriebsräten ein Schwerpunkt arbeitsrechtlicher Verfahren. Auseinandersetzungen mit Kunden betrafen vor allem Kaufpreisforderungen, behauptete Produktmängel und verspätete Lieferungen. Gegen Lieferanten machte die NORMA Group Ansprüche unter anderem in Zusammenhang mit mangelhafter Qualität gelieferter Produkte geltend. Darüber hinaus führte die NORMA Group Verfahren wegen der Verletzung eigener oder fremder IP-Rechte sowie aufgrund zollrechtlicher Themen.

Mit den vorhandenen Compliance- und Risikomanagementsystemen wird die Einhaltung der sich fortlaufend ändernden Gesetze und Vorschriften überwacht. Zudem wird sichergestellt, dass vertragliche Pflichten eingehalten werden. Dem Risiko von Produktfehlern begegnet die NORMA Group mit ihrem konzernweiten Qualitätssicherungsprogramm. Qualitätsmanagement Darüber hinaus ist die NORMA Group gegen Ansprüche aufgrund etwaiger mangelhafter Produkte versichert.

Insbesondere aufgrund der aktuell zu beobachtenden signifikanten Änderungen im internationalen Steuerrecht (zum Beispiel OECD-BEPS-Initiative), aus denen sich teilweise ungeklärte Rechtsfragen ergeben, sowie aufgrund der in vielen Ländern zu beobachtenden erhöhten Prüfungsintensität der steuerlichen Betriebsprüfungen bestehen für die NORMA Group steuerrechtliche Risiken. Auch in anderen Bereichen ergeben sich im Hinblick auf neue bzw. steigende rechtliche Anforderungen, wie zum Beispiel das 2023 in Kraft tretende Lieferkettengesetz, Risiken aus Auslegungs- bzw. Anwendungsfragen.

Insgesamt wird die Eintrittswahrscheinlichkeit von Risiken in Zusammenhang mit Normen und Verträgen weiterhin als möglich bewertet. Das Ausmaß der potenziellen finanziellen Auswirkungen dieser Risiken wird aufgrund der vorhandenen Risikomanagementmaßnahmen jedoch als moderat eingeschätzt.

Bekannten rechtlichen Risiken, denen die NORMA Group ausgesetzt ist und deren Eintritt hinreichend konkretisiert ist, wird durch Rückstellungen im Konzernabschluss ausreichend Rechnung getragen.

Sozial- und Umweltstandards

Durch Verletzungen von Sozial- und Umweltstandards könnte die Reputation der NORMA Group beschädigt und dadurch Auflagen, Schadensersatz- oder Beseitigungspflichten ausgelöst werden. Daher hat die NORMA Group Corporate Responsibility als integralen Bestandteil der Konzernstrategie implementiert. In diesem Zusammenhang wurde in der NORMA Group ein systematisches, gruppenweit einheitliches Umweltmanagementsystem eingeführt, um Unternehmensentscheidungen stets auch vor dem Hintergrund der Vermeidung von Emissionen und des schonenden Umgangs mit Ressourcen zu evaluieren. Zudem investiert die NORMA Group in die Bereiche Arbeits- und Gesundheitsschutz, um die Arbeitssicherheit kontinuierlich zu verbessern. belegschaft

Die Eintrittswahrscheinlichkeit negativer Entwicklungen aufgrund von Sozial- und Umweltrisiken wird weiterhin als möglich und ihre potenziellen finanziellen Auswirkungen als gering (im Vorjahr: „moderat“) eingeschätzt.

Die Investitionen im Bereich Corporate Responsibility dienen jedoch nicht ausschließlich der Abwehr von Risiken. Die getroffenen Maßnahmen und Initiativen werden auch als Potenziale gesehen, um sowohl das Unternehmensumfeld als auch die NORMA Group und ihre Stakeholder positiv zu beeinflussen. Deshalb werden die Chancen in diesem Bereich als möglich eingeschätzt. Insgesamt wird von einem geringen Einfluss der Maßnahmen und Initiativen auf die Planung ausgegangen.

Geistiges Eigentum

Verletzungen des geistigen Eigentums können zu Umsatzeinbußen und Reputationsverlust führen. Daher sichert die NORMA Group ihre eigenen Technologien und Innovationen rechtlich ab. Die potenziellen Auswirkungen werden zusätzlich durch die hohe Innovationsgeschwindigkeit sowie die Entwicklung kundenspezifischer Lösungen minimiert. Gleichzeitig kann es auch durch die NORMA Group zu einer Verletzung des geistigen Eigentums Dritter kommen. Deshalb werden Entwicklungen frühzeitig auf potenzielle Patentrechtsverletzungen geprüft. Trotz dieser Maßnahmen verbleibt ein Risiko der Benutzung fremden geistigen Eigentums. Die Wahrscheinlichkeit von Verletzungen geistigen Eigentums wird daher als wahrscheinlich (im Vorjahr: „möglich“) eingeschätzt. Die mit IP-rechtlichen Auseinandersetzungen einhergehenden potenziellen Auswirkungen ebenso wie die möglichen anderen Rechtsverstöße werden jedoch als gering (im Vorjahr: „moderat“) beurteilt. Darüber hinaus werden durch die konsequente Absicherung des geistigen Eigentums und den Aufbau rechtlicher Alleinstellungsmerkmale auch mögliche Chancen, die zu einer geringen Abweichung gegenüber der Planung führen können, gesehen.

Beurteilung des Gesamtprofils der Risiken und Chancen durch den Vorstand

Die Gesamtsituation des Konzerns ergibt sich aus der Aggregation der Chancen und Einzelrisiken aller Kategorien der Geschäftseinheiten und Funktionen. Der Vorstand der NORMA Group erwartet unter Berücksichtigung der Eintrittswahrscheinlichkeiten und potenziellen finanziellen Auswirkungen sowie vor dem Hintergrund der gegenwärtigen Geschäftsaussichten keine einzelnen oder aggregierten Risiken, welche die Fortführung der Unternehmenstätigkeit der Gruppe und einzelner Konzerngesellschaften gefährden könnten. Unter Berücksichtigung der aggregierten Chancen ist die NORMA Group nach Ansicht des Vorstands sowohl mittel- als auch langfristig sehr gut aufgestellt, um die Marktposition weiter ausbauen zu können und global zu wachsen. Diese Einschätzung wird durch die guten Deckungsmöglichkeiten des Finanzierungsbedarfs gestützt. Die NORMA Group hat sich vor diesem Hintergrund daher nicht um ein offizielles Rating einer führenden Ratingagentur bemüht.

Nach wie vor bestehen für die NORMA Group gesamtwirtschaftliche Risiken in allen Bereichen, weshalb Rückschläge auf dem Weg zur nachhaltigen Realisierung der angestrebten Wachstums- und Renditeziele nicht ausgeschlossen werden können. Dem gegenüber stehen klare Chancen, die durch die Strategie und das konsequente Chancenmanagement genutzt werden, sodass eine Übererfüllung der Renditeziele grundsätzlich möglich ist.

Die dargestellten Veränderungen der einzelnen Chancen und Risiken haben zusammenfassend keine wesentlichen Auswirkungen auf das Gesamtrisikoprofil der NORMA Group, wodurch das Unternehmen zu der Einschätzung gelangt, dass sich das Gesamtprofil des Konzerns im Vorjahresvergleich nicht wesentlich verändert hat. Bedingt durch die Weiterentwicklung bzw. Überarbeitung der Bewertungsmethodik des bestehenden Risikomanagementsystems der NORMA Group liegt zum Bilanzstichtag 31. Dezember 2021 grundsätzlich eine eingeschränkte Vergleichbarkeit der Risikolage zum Vorjahr vor. Ein wesentlicher Bewertungseffekt resultiert aus den Änderungen des Risikomanagementsystems auf Basis vorgenommener Analysen jedoch nicht.

RISIKO- UND CHANCENPROFIL DER NORMA GROUP 1

Eintrittswahrscheinlichkeit

Finanzielle Auswirkung

Unwahr-

scheinlich

Möglich

Wahr-

scheinlich

Sehr

wahr-

scheinlich

Veränderung zu

2020

Gering

Moderat

Wesent-

lich

Hoch

Veränderung zu

2020

Finanzwirtschaftliche Chancen und Risiken

Ausfallrisiken

Liquidität

Risiken

Chancen

Währung

Risiken

Chancen

Zinsänderung

Risiken

Chancen

Volkswirtschaftliche und konjunkturelle Chancen und Risiken

Risiken

Chancen

Branchenspezifische und technologische Chancen und Risiken

Risiken

Chancen

Unternehmensstrategische Chancen und Risiken

Risiken

Chancen

Leistungswirtschaftliche Chancen und Risiken

Rohstoffpreise

Risiken

Chancen

Lieferanten

Risiken

Chancen

Qualität

Risiken

Prozesse

Risiken

Chancen

Kunden

Risiken

Chancen

Chancen und Risiken im Personalmanagement

Risiken

Chancen

IT-bezogene Chancen und Risiken

Risiken

Chancen

Rechtliche Chancen und Risiken

Normen und Verträge

Risiken

Sozial- und Umweltstandards

Risiken

Chancen

Geistiges Eigentum

Risiken

Chancen

1_Sofern nichts anderes angegeben ist, gilt die Risikoeinschätzung für alle drei Regionalsegmente.

Legende

Diese Inhalte sind Teil des nichtfinanziellen Konzernberichts und unterlagen einer gesonderten Prüfung mit begrenzter Sicherheit („limited assurance“).