Globaler Managementansatz zu Arbeitssicherheit

Die NORMA Group verfolgt seit Jahren einen gruppenweiten Ansatz zur Arbeitssicherheit und Gesundheit. Regelmäßige Risiko-Assessments an den Produktionsstätten zeigen, dass die Maschinerie und der Fahrzeugverkehr dabei die wichtigsten Faktoren sind. Vor dem Hintergrund des systematischen konzernweiten Ansatzes des Sicherheits- und Gesundheitsmanagements schätzt die NORMA Group diese Risiken jedoch insgesamt als gering ein.

Gesetze und regulatorische Rahmenbedingungen geben für alle Unternehmenseinheiten klar definierte Standards für Arbeitssicherheit und Gesundheit vor. Die NORMA Group geht zudem in vielen Fällen über deren Anforderungen hinaus. Um der Bedeutung des Themas gerecht zu werden, wird es in der konzernweit gültigen  POLICY ZU ARBEITSSICHERHEIT UND GESUNDHEIT adressiert. Darin verpflichtet sich die Gruppe, allen Beschäftigten und allen Anspruchsgruppen, die von ihren Geschäftsaktivitäten betroffen sind, ein sicheres und risikofreies Arbeitsumfeld zu bieten. Mit ergänzenden Programmen soll dafür gesorgt werden, dass alle Arbeitsplätze ein Höchstmaß an Sicherheit erfüllen und Unfälle sowie Zwischenfälle möglichst vermieden werden. Dafür treffen die Standorte insbesondere technische Vorkehrungen und führen Schulungen zur Prävention von Arbeitsunfällen durch. Die hohen Standards gelten dabei für Leiharbeiter:innen genauso wie für die Stammbelegschaft. Zudem schließt die NORMA Group Arbeitssicherheitszertifizierungen auch in die Bewertung ihrer Lieferanten ein.  NACHHALTIGKEIT IM EINKAUF

Zertifizierung aller Produktionsstätten

Alle Produktionsstandorte der NORMA Group verfügen über lokale Verantwortliche für Arbeitssicherheit und Gesundheit, die gemeinsam mit der jeweiligen Werksleitung und Sicherheitsausschüssen die Umsetzung von Arbeitssicherheitsstandards gewährleisten und als Expert:innen für Fachfragen zur Verfügung stehen. Ende Dezember 2022 waren 24 der 27 Produktionsstätten, die seit mehr als zwölf Monaten zur NORMA Group gehören, extern geprüft und nach ISO 45001 zertifiziert. Im Vergleich zum Jahresende 2021 sind drei weitere Produktionsstandorte nach ISO 45001 zertifiziert worden.

ISO 45001 schreibt vor, die Risiken für Arbeitssicherheit und Gesundheit regelmäßig auf Standortebene zu bewerten. Auf dieser Basis finden kontinuierlich interne Audits statt, um Verbesserungspotenziale zu identifizieren

und entsprechende Maßnahmen festzulegen. Die aus den Maßnahmen resultierenden Fortschritte werden regelmäßig überprüft. Die NORMA Group setzt die Entwicklung des Arbeitsschutzes ein, um ihre Performance im Sicherheitsbereich dauerhaft aufrechtzuerhalten.

Governance-Strukturen auf globaler, regionaler und lokaler Ebene

Der Erfolg des Managementansatzes wird durch ein regelmäßiges Reporting der globalen Arbeitssicherheitsabteilung an den Vorstand überprüft. Auf Ebene der Produktionsstätten finden Ursachenanalysen statt und entsprechende Gegenmaßnahmen werden festgelegt. Auch der Fortschritt dieser Maßnahmen wird an den Vorstand berichtet.

Zusätzlich zu den regelmäßigen regionalen Zusammenkünften zum Thema Umwelt, Gesundheit und Sicherheit haben die Regionen die Möglichkeit, einen Gesundheits- und Sicherheitszirkel einzuberufen, in dem die jeweiligen Standorte eine Selbstbewertung des aktuellen Stands ihrer Gesundheits- und Sicherheitsaktivitäten und strategischen Initiativen vornehmen. Zu den Teilnehmenden gehören die Gesundheits- und Sicherheitsmanager oder Vertreter:innen der einzelnen Standorte in der jeweiligen Region sowie das regionale und globale Gesundheits- und Sicherheitsmanagementteam. In der Regel laden die Zirkel auch Teilnehmende aus anderen Regionen ein, um den Austausch bewährter Verfahren auf globaler Ebene zu fördern.

Eine wichtige Initiative auf globaler Ebene, die 2022 von der Region Nord- und Südamerika aus gestartet wurde, ist die Einführung automatischer Fahrzeugrückhaltesysteme und Gabelstaplerschutzvorrichtungen, um das Risiko potenzieller katastrophaler Unfälle an den Verladerampen von NORMA zu vermeiden. 98 % der aktiven Laderampen in Nord- und Südamerika verfügen jetzt über diesen technischen Sicherheitsschutz, darunter einige Standorte in den Regionen APAC und EMEA. Diese Bemühungen werden bis 2023 und darüber hinaus fortgesetzt, bis alle Laderampen gesichert sind.

Unfallrate als wichtige Steuerungskennzahl

Die Einführung von Managementsystemen zur Arbeitssicherheit ist kein Selbstzweck. Zur Steuerung ihrer Wirksamkeit erhebt die NORMA Group die Unfallrate; mit dieser wird die Anzahl der Unfälle, die einen Arbeitsausfall von mehr als drei Arbeitstagen nach sich ziehen, je 1.000 Beschäftigte gemessen. Im Jahr 2022 lag die Unfallrate bei 4,2 Unfällen pro 1.000 Beschäftigte und ist damit im Vergleich zum Vorjahr um 32 % gesunken (2021: 6,2).

Das Safety-Top-Focus-Programm, das im Rahmen einer neuen systembezogenen Maßnahme Anfang 2022 eingeführt wurde, hat zum Ziel, die Unfallrate zu senken. Dieses Programm umfasst unter anderem die Risikoüberwachung und -kontrolle sowie arbeitsschutzbezogene Früh- und Spätindikatoren und die Beaufsichtigung der wichtigsten Produktionsstandorte, die die Zielvorgaben für die Unfallrate nicht erreichen. Diese Aufgabe wird vom Top-Management übernommen. Der Schwerpunkt des Programms im Jahr 2022 lag auf Verbesserungsmaßnahmen für Hochrisikobereiche und der Weiterentwicklung der Grundlagen des Arbeitsschutzmanagementsystems (zum Beispiel Sicherheitsaudits).

Wie in den Vorjahren gab es keine Todesfälle. Ziel ist es, die Unfallrate in den kommenden Jahren weiter zu reduzieren. Ende 2023 sollen die meldepflichtigen Unfälle je 1.000 Beschäftigte pro Jahr mindestens unter 4,35 liegen.  CR-ZIELE

Die NORMA Group erhebt außerdem die Zahl der medizinischen Behandlungen bzw. der Unfälle, die einen Arbeitsausfall von weniger als drei Tagen nach sich ziehen (Behandlungsrate). Im Jahr 2022 waren dies 21,3 Behandlungen pro 1.000 Beschäftigte. Dieser Wert ist im Vergleich zum Geschäftsjahr 2021 (27,4 Behandlungen) gesunken. Der Hauptgrund für die Verringerung von 22 % der Behandlungsrate auf Gruppenebene im Jahr 2022 im Vergleich zum Vorjahr ist auf eine Verringerung der Anzahl medizinischer Behandlungen in der Region EMEA um 33 % und in der Region AMERICAS um 10 % zurückzuführen, was zu einer Verringerung der globalen Behandlungsrate von 22 % führt. Die Region APAC verzeichnete einen Anstieg der Behandlungsrate um 78 %. Der Hauptgrund für den Anstieg in der APAC-Region war der starke Anstieg bei NORMA EJT(Changzhou) Co., Ltd. (neuer Standort) und Kimplas Piping Systems Ltd.

Bei ihrem Arbeitssicherheitsansatz bevorzugt die NORMA Group immer die Prävention von Unfällen gegenüber reaktiven Maßnahmen. Aus diesem Grund hält das Unternehmen neben der Unfall- und Behandlungsrate auch die Ereignisse fest, bei denen die Beschäftigten einem Unfall knapp entgangen sind („near misses“). Unfälle, medizinische Behandlungen und „near misses“ werden von den Beschäftigten an ihre Vorgesetzten berichtet, die wiederum die Informationen an die Verantwortlichen für Arbeitssicherheit und Gesundheit weitergeben.

Legende

Diese Inhalte sind Teil des nichtfinanziellen Konzernberichts und unterlagen einer gesonderten Prüfung mit begrenzter Sicherheit („limited assurance“).