Die NORMA Group produziert und vertreibt mehr als 40.000 Produkte und unterhält weltweit 27 Produktionsstandorte. Darüber hinaus verfügt sie über ein Netzwerk aus zahlreichen Distributions-, Vertriebs- und Kompetenzzentren, über die sie die fristgemäße Belieferung ihrer Kunden in den jeweiligen Regionen sicherstellt.

 

Produktion und Auslastung

Zwischen den weltweiten Standorten schwankt der Auslastungsgrad der Produktions- und Distributionsstätten der NORMA Group. In den Schwellenländern, in denen sich das Geschäft der NORMA Group noch im Aufbau befindet, ist die flächenbezogene Auslastung der Produktionswerke noch relativ gering. Durch vorausschauende Investitionsentscheidungen wird dort sichergestellt, dass hinreichend Fläche zur flexiblen Erweiterung der Produktion zur Verfügung steht. In den Industrieländern und Märkten, in denen die NORMA Group bereits eine langjährige Marktposition vorweist und die Produktionsfläche weitestgehend ausgelastet ist, werden Investitionen in zusätzliche Flächen, wenn möglich, vermieden. Ziel der NORMA Group ist es dabei, die Produktionsverfahren durch Effizienzsteigerungen derart zu optimieren, dass zusätzliche Kapazitäten innerhalb der bestehenden Fläche geschaffen werden.

Die Auslastung der Produktionsanlagen kann entsprechend der Kundennachfrage und Auftragssituation variiert werden. Auf den vorhandenen Anlagen können innerhalb der einzelnen Produktkategorien durch geringe Umrüstungsmaßnahmen zahlreiche Produkte mit verschiedenen Spezifikationen hergestellt werden. Dadurch kann die Produktion optimal an der aktuellen Kundennachfrage ausgerichtet werden.

Im Geschäftsjahr 2022 wurden die Produktionstätigkeiten der NORMA Group weiterhin durch die aufgrund der Corona-Pandemie weltweit unterbrochenen Lieferketten an einzelnen Standorten und durch die schwierige internationale Versorgung beeinflusst. Darüber hinaus führte die Ukraine-Krise infolge der erlassenen Außenhandelsgesetze dazu, dass die Lieferungen nach Russland und Weißrussland zum Erliegen kamen.

 

Maßnahmen zur Bündelung der Produktionsaktivitäten im Rahmen des „Get on track“-Transformationsprogramms weiter umgesetzt

Die NORMA Group hat im Geschäftsjahr 2022 die Umsetzung des bereits im November 2019 initiierten Transformationsprogramms „Get on track“ zur Steigerung der Effizienz und Wettbewerbsfähigkeit fortgeführt.

In Zusammenhang mit der im Juni 2020 bekannt gegebenen Schließung des Standorts Gerbershausen bis Ende 2022 wurden im Berichtsjahr weitere Produktgruppen von Gerbershausen nach Hustopeče, Tschechien, und nach Maintal verlagert. Die Fertigung der verlegten Produktgruppen ist bereits angelaufen.  WESENTLICHE ENTWICKLUNGEN IM GESCHÄFTSJAHR 2022

 

NORMA Group erweitert Produktionskapazitäten in China

Die NORMA Group hat 2022 ihre fünfte Produktionsanlage in China erfolgreich in Betrieb genommen. Das Werk liegt strategisch günstig in der Nähe der Guangzhou Automobile Group (GAC) sowie weiterer Automobilzulieferer (OEMs) für elektrische Fahrzeuge. Am neuen Standort produziert und montiert das Unternehmen Thermo-Managementsysteme für batteriebetriebene Elektrofahrzeuge (BEV) und Plug-in-Hybride (PHEV).

Mit der neuen Anlage in Guangzhou baut die NORMA Group ihre Marktposition durch eine weitere zielgerichtete Investition im Rahmen ihrer Lokalisierungsstrategie aus. Dank des Angebots von Produkten und Dienstleistungen direkt am Ort der Nachfrage können nicht nur die Logistikprozesse effizient gestaltet werden, sondern auch Frachtkosten reduziert und Engineering Services in engem Austausch mit den Kunden umgesetzt werden.

Die Anlage auf dem Gelände des Datang Auto Technology Park hat eine Gesamtfläche von 2.500 m². Die  Produktionskapazität liegt derzeit bei 4 Millionen Teilen pro Jahr. Zum Ende des Jahres 2022 waren dort 80 Mitarbeiter:innen beschäftigt.

 

Investitionen in Kapazitätserweiterungen

Die NORMA Group hat im Geschäftsjahr 2022 in den Ausbau ihrer Kapazitäten investiert. Der Fokus der Investitionstätigkeiten lag dabei insbesondere auf den Bereichen Wassermanagement und Elektromobilität. Die nachfolgende Tabelle liefert einen Überblick über die bedeutendsten strategischen Investitionen im aktuellen Berichtsjahr.

Strategische Investitionsschwerpunkte 2022

T033

 

Kontinuierliche Optimierung der gesamten Wertschöpfungskette

Alle internen Prozessschritte in der Wertschöpfungskette werden bei der NORMA Group kontinuierlich auf Optimierungspotenziale hin untersucht. Ein wesentliches Instrument dafür ist das Global-Operational-Excellence-Management-System. Angelehnt an dieses System werden bestehende Prozesse analysiert, Verbesserungspotenziale identifiziert, entsprechende Maßnahmen zu deren Umsetzung eingeleitet und Kostenoptimierungsprojekte realisiert. Durch die daraus in den vergangenen Jahren erfolgte Automatisierung und Standardisierung zahlreicher Prozesse konnten signifikante Skaleneffekte erzielt werden.

Seit 2014 arbeitet die NORMA Group in allen Produktionswerken weltweit nach dem NORMA-Group-Produktionssystem (NPS). Ziel des NPS ist es, die operative Performance, Sicherheit, Liefertreue und Qualität in den Werken zu verbessern, weitere Kosteneinsparungen zu identifizieren und umzusetzen. Die NORMA Group bedient sich dabei aus einer „Toolbox“ von Lean-Methoden. Dazu gehören unter anderem die 5S-Methodik, der tägliche Gemba-Walk, die Rüstzeitoptimierung mittels SMED (Single Minute Exchange of Die) sowie TPM (Total Productive Maintenance). Des Weiteren sorgt ein standardisierter Problemlösungsprozess dafür, interne und externe Kundenreklamationen schneller und effektiver zu bearbeiten.

 

Kundennähe und Sicherheit der Lieferkette

Um die Supply-Chain-Kosten möglichst gering zu halten, ist die NORMA Group bestrebt, die geografischen Wege der Wertschöpfungskette möglichst kurz zu halten und nicht wertschöpfende Zwischenschritte über zusätzliche NORMA-Group-Standorte zu vermeiden. Die Zielsetzung besteht in einer kundennahen Produktion, die neben einer Optimierung des Working Capital und der Supply-Chain-Kosten zusätzlich auch Lieferrisiken minimiert, negative Auswirkungen auf die Umwelt reduziert und die immer stärker geforderte Flexibilität sicherstellt. Die Corona-Pandemie, der Krieg in der Ukraine und die damit einhergehenden kurzfristigen Schwankungen bei Verfügbarkeit und Bedarf haben den Wert kurzer und direkter Lieferwege im Geschäftsjahr 2022 noch einmal unterstrichen. Insbesondere Seetransporte stellen aufgrund von Kapazitätsengpässen in Häfen und der daraus resultierenden Knappheit von Containerkapazitäten die Logistik international agierender Unternehmen, so auch die der NORMA Group, vor neue Herausforderungen. Ein wichtiges Ziel des Konzerns ist daher, trotz längerer Laufzeiten dennoch in der Lage zu sein, jederzeit flexibel auf die schwankende Nachfrage der Kunden reagieren zu können.

Obwohl der Anspruch besteht, möglichst kurze Wege in der Logistik zu nutzen, sind grenzüberschreitende Lieferungen für die NORMA Group vielfach unerlässlich, um sowohl dem Bedarf als auch den Anforderungen der Abnehmer jederzeit gerecht zu werden. Optimierte und sichere Zollprozesse sind daher unverzichtbar. Aus diesem Grund beteiligt sich die NORMA Group an diversen Zollhandelspartnerschaftsprogrammen, zum Beispiel in den USA, in China und in der EU. Durch die Supply-Chain-Security-Programme, insbesondere das Authorized Economic Operator (AEO) und das Customs-Trade Partnership Against Terrorism (C-TPAT), die ein Bestandteil des weltweiten Compliance-Programms sind, strebt die NORMA Group die Sicherstellung einer gesetzeskonformen Lieferkette an. Mithilfe turnusmäßig stattfindender Überprüfungen aller Geschäftspartner schließt die NORMA Group die Belieferung rechtlich sanktionierter Dritter aus. Darüber hinaus wird durch interne Organisationsanweisungen, die regelmäßig kontrolliert werden, die Einhaltung der einschlägigen gesetzlichen Regelungen zur Exportkontrolle sichergestellt.

Legende

Diese Inhalte sind Teil des nichtfinanziellen Konzernberichts und unterlagen einer gesonderten Prüfung mit begrenzter Sicherheit („limited assurance“).