Die NORMA Group legt einen strategischen Fokus auf die nachhaltige Wertschöpfung. Wesentliche Ziele sind ein nachhaltiges Umsatzwachstum, eine Profitabilität über dem Branchendurchschnitt und ein möglichst effizienter Kapitaleinsatz. Darüber hinaus orientiert sich die NORMA Group an Nachhaltigkeitszielen, um so ihrem eigenen Anspruch an einen verantwortungsvollen Umgang mit Mensch und Umwelt gerecht zu werden.  STRATEGIE UND ZIELE

 

Gesamtaussage des Vorstands zur voraussichtlichen Entwicklung

Entwicklung des Umsatzwachstums 2023

Basierend auf den aktuellen Einschätzungen relevanter Wirtschaftsforschungsinstitute und Branchenverbände rechnet der Vorstand damit, dass die weitere gesamtwirtschaftliche Entwicklung im Geschäftsjahr 2023 aufgrund der geopolitischen Spannungen und den Verwerfungen auf den Energie- und Rohstoffmärkten belastet sein wird. Insbesondere die potenziellen Nachwirkungen der Corona-Pandemie in China und die weitere Entwicklung des Russland-Ukraine-Krieges auf die globalen Wertschöpfungs- und Transportketten werden weiterhin als wesentliche Unsicherheitsfaktoren gesehen. Auch das aktuell weltweit hohe Inflationsniveau, die von den Notenbanken eingeleitete Zinswende und ein dadurch bedingt möglicher weiterer Nachfragerückgang auf ausgewählten globalen Märkten werden als wesentliche Belastungsfaktoren gesehen. Das Management blickt daher mit Vorsicht und Respekt auf das Geschäftsjahr 2023, jedoch gestützt durch die prognostizierte Entwicklung in den für die NORMA Group wesentlichen Kundenindustrien dennoch mit guter Zuversicht in die Zukunft.

So ist im Bereich der Automobilindustrie laut neusten Prognosen renommierter Branchenexperten und Automobilverbände – trotz der schwierigen konjunkturellen Lage und des hohen Zinsniveaus – im Jahr 2023 von einer deutlichen Erholung im Nfz-Markt und einem Anstieg der weltweiten Pkw-Produktionsvolumina auszugehen. Zudem soll der Technologieumbruch, getrieben durch die gegenwärtigen Entwicklungen, noch stärker an Dynamik gewinnen. Mit Bezug darauf sowie zusätzlich gestützt durch die solide Auftragssituation der NORMA Group, antizipiert der Vorstand für den EJT-Bereich (Mobilität und Neue Energien) insgesamt ein mittleres einstelliges organisches Umsatzwachstum.

Für das SJT-Geschäft und die dazugehörigen strategischen Geschäftseinheiten Wassermanagement und Industrieanwendungen rechnet das Management im Geschäftsjahr 2023 ebenfalls mit einem organischen Umsatzwachstum im mittleren einstelligen Bereich. Als Wachstumstreiber wird hierbei insbesondere eine gute Entwicklung im Bereich der Industrieanwendungen sowie ein fortgesetzt stabiles US-Wassergeschäft angenommen.

Die Trendprognosen sollen sich in der Entwicklung der regionalen Segmente im Geschäftsjahr 2023 wie folgt widerspiegeln:

Für die Entwicklung in der Region EMEA prognostiziert der Vorstand ein mittleres einstelliges organisches Umsatzwachstum. Die Prognose basiert auf der Erwartung, dass sich der Erholungstrend aus dem 2. Halbjahr 2022 in einer weiterhin guten Entwicklung der Nachfrage seitens der europäischen Automobilindustrie auch im Geschäftsjahr 2023 zeigen wird. Zusätzliche Wachstumsimpulse sollen dabei auch aus dem Geschäft mit den allgemeinen Industrieanwendungen im SJT-Bereich resultieren.

In der Region Amerika erwartet das Management ein niedriges einstelliges organisches Umsatzwachstum. Die Prognose basiert auf der Annahme eines fortgesetzt guten Wachstums im US-Wassergeschäft. Dieses soll jedoch nach Vorperioden mit einem überproportional starken Anstieg im Jahr 2023 etwas moderater ausfallen. Daneben geht der Vorstand für die Region Amerika von einer guten Entwicklung im Bereich Automotive (Light und Heavy Vehicles) aus.

Für die Region Asien-Pazifik prognostiziert der Vorstand im Geschäftsjahr 2023, angelehnt an die dargelegten Trendprognosen und vor allem gestützt durch die im Jahr 2022 umgesetzte weitere Lokalisierung der Produktion im EJT-Bereich in China, einen Anstieg der Nachfrage. Daneben sollen auch aus dem SJT-Geschäft Mehrerlöse resultieren. Basierend darauf erwartet der Vorstand in der Region Asien-Pazifik ein organisches Umsatzwachstum im niedrigen zweistelligen Bereich. Dabei sei jedoch anzumerken, dass diese Prognose eine weitere - beziehungsweise erneute - Verschärfung des Pandemiegeschehens nicht berücksichtigt.

Vor diesem Hintergrund erwartet der Vorstand der NORMA Group für das Geschäftsjahr 2023 insgesamt ein mittleres einstelliges organisches Konzernumsatzwachstum. Die vorliegende Prognose wird jedoch unter der Annahme getroffen, dass im Jahresverlauf 2023 keine erheblichen weiteren negativen Auswirkungen in Zusammenhang mit der Corona-Pandemie, insbesondere in China, dem Ukraine-Krieg oder anderen Einflussfaktoren weltweit auftreten, die zu erheblichem Druck auf die Geschäftsentwicklung der NORMA Group führen könnten.

 

Entwicklung der Materialeinsatzquote

Die NORMA Group sah sich im Geschäftsjahr 2022 mit zahlreichen, herausfordernden Umfeldentwicklungen konfrontiert. Neben gestörten Lieferketten innerhalb Europas infolge des Angriffskriegs gegen die Ukraine belasteten auch die über das gesamte Jahr anhaltenden pandemiebedingten Einschränkungen in China. Insgesamt kam es zu globalen Verwerfungen an den internationalen Energie- und Rohstoffmärkten. Die andauernde Rohstoffknappheit und die in der Folge deutlich gestiegenen Preise für Energie, Rohstoffe und Vorprodukte belasteten daher erheblich. Belastend wirkte zudem die sprunghaft gestiegene Inflation. Zudem trieben die Lieferengpässe Logistikkosten auf der Eingangsseite zusätzlich in die Höhe.

Der Vorstand geht davon aus, dass die Lage auf den internationalen Rohstoffmärkten im Geschäftsjahr 2023, wie im Jahr 2022, angespannt bleiben wird und dass das Energiepreisniveau und somit der Kostendruck auf Seiten der Industrie hoch bleibt. Demgegenüber wird erwartet, dass sich der Markt für Standardkunststoffe, Komponenten und Handelsware im Jahr 2023 stabilisieren wird, wenn auch auf einem vorerst hohen Niveau. Die Multisourcing-Strategie der Einkaufsorganisation der NORMA Group, die darauf abzielt, negative Effekte stetig zu minimieren,  wie auch die fortgesetzte Weitergabe höherer Einstandspreise an Kunden sollen die Belastungsfaktoren zum Teil kompensieren können. Aus diesem Grund rechnet der Vorstand für das Geschäftsjahr 2023 mit einer gegenüber dem Vorjahr stabilen Entwicklung der Materialeinsatzquote. Dies setzt jedoch voraus, dass es zu keinen weiteren größeren Störungen der Weltwirtschaft kommt.

 

Entwicklung der Personalkostenquote

Unter der Annahme einer guten Umsatzentwicklung in allen wesentlichen Kundenindustrien und Regionen der NORMA Group geht der Vorstand von einer im Vergleich zum Vorjahr stabilen Personalkostenquote im Geschäftsjahr 2023 aus.

 

Aufwand in Forschung und Entwicklung

Zum langfristigen Erhalt ihrer Innovations- und Wettbewerbsfähigkeit investiert die NORMA Group jährlich einen festen Prozentsatz ihres Konzernumsatzes in Forschungs- und Entwicklungsaktivitäten. Im Geschäftsjahr 2023 soll die angestrebte Investitionsquote in F&E-Aktivitäten einen Wert in Höhe von rund 3 % des Konzernumsatzes erreichen. 

 

Bereinigte EBIT-Marge

Ein wichtiger Fokus der NORMA Group liegt auf der Erhaltung der Profitabilität. Entsprechend werden alle Geschäftsaktivitäten strategisch darauf ausgerichtet. Dabei soll die Profitabilität des Konzerns unter anderem durch geeignete Effizienzmaßnahmen nachhaltig gesteigert werden. Diese beinhalten neben der Optimierung der operativen Prozesse und Standortkapazitäten in allen Regionen auch die systematische Überarbeitung der Strukturen sowie die Fokussierung und Ausrichtung des Produktportfolios. Die umgesetzten Maßnahmen sollen dazu beitragen, die Wettbewerbsfähigkeit der NORMA Group weiter zu verbessern und langfristig zu erhalten.

Unter der Voraussetzung, dass keine Marktdisruptionen wie in den vergangenen Jahren erfolgen, die gegebenenfalls zu wesentlichen Zusatzkosten beziehungsweise zu Einschränkungen in der Umsetzung der Effizienzmaßnahmen führen, rechnet das Management für das Geschäftsjahr 2023 mit einer um Akquisitionseffekte bereinigten EBIT-Marge in Höhe von rund 8 %.

 

Finanzergebnis von bis zu EUR – 12 Mio. erwartet

Der Vorstand erwartet für das Geschäftsjahr 2023 ein Finanzergebnis von bis zu EUR – 12 Mio. Darin enthalten sind Zinsbelastungen auf die Bruttoverschuldung des Konzerns, die mit einem durchschnittlichen Satz von circa 3,1 % verzinst werden sowie weitere Aufwendungen für Währungssicherungen und Transaktionskosten.

 

Bereinigte Steuerquote zwischen 28 % und 30 %

Für das Geschäftsjahr 2023 rechnet der Vorstand mit einer bereinigten Steuerquote zwischen 28 % und 30 %.

 

Moderater Anstieg des bereinigten Ergebnisses je Aktie

Angelehnt an die weiter oben beschriebenen Annahmen, geht der Vorstand im Geschäftsjahr 2023 von einem moderaten Anstieg des bereinigten Ergebnisses je Aktie im Vergleich zum Vorjahr aus. 

 

Bereinigungen des Ergebnisses

Der Vorstand erwartet, wie in den Vorjahren, Bereinigungen aus den Allokationen der Kaufpreise auf abschreibungsfähige materielle und immaterielle Wirtschaftsgüter, die mit Akquisitionen aus den vergangenen Jahren in Zusammenhang stehen. Diese werden sich in Summe und abhängig von Wechselkursentwicklungen auf etwa bis zu EUR 22 Mio. belaufen. Sollten im Geschäftsjahr 2023 hingegen neue Akquisitionen getätigt werden, behält sich der Vorstand weitere Bereinigungen diesbezüglich vor.

 

NORMA Value Added (NOVA)

Für das Geschäftsjahr 2023 rechnet der Vorstand mit einem NOVA zwischen EUR – 10 Mio. und EUR 10 Mio.

 

Investitionsquote zwischen 5 % und 6 % angestrebt

Der Vorstand erwartet, dass die Investitionstätigkeit (ohne M&A-Aktivitäten) im Geschäftsjahr 2023 rund 5 % bis 6 % des Konzernumsatzes betragen wird.

 

Operativer Netto-Cashflow

Unter der Annahme einer weiterhin guten Umsatzentwicklung bei zugleich stetigen Optimierungsmaßnahmen im Bereich des Working-Capital-Managements rechnet der Vorstand der NORMA Group im Geschäftsjahr 2023 mit einem operativen Netto-Cashflow in Höhe von rund EUR 70 Mio.

 

Nachhaltige Dividendenpolitik

Die NORMA Group verfolgt eine nachhaltige Dividendenpolitik. Diese orientiert sich, sofern es die künftige wirtschaftliche Situation erlaubt, an einer Ausschüttungsquote von circa 30 % bis maximal 35 % des bereinigten Konzernjahresergebnisses.

 

Marktdurchdringung und Innovationsfähigkeit

Der Grad der Marktdurchdringung spiegelt sich mittelfristig im organischen Wachstum wider. Daher ist die Sicherung der Innovationsfähigkeit für die Zukunfts- und Wettbewerbsfähigkeit der NORMA Group essenziell. Als Kennzahl zur Messung und Steuerung der Innovationskraft im Unternehmen erfasst die NORMA Group die Anzahl der jährlichen Erfindungsmeldungen. Für den Konzern werden aktuell mehr als 20 neue Erfindungsmeldungen pro Geschäftsjahr angestrebt.

 

Kohlenstoffdioxid-Emissionen

Ein Kernbereich der Umweltstrategie der NORMA Group hat die nachhaltige Verringerung von Treibhausgasemissionen an den weltweiten Produktionsstandorten zum Ziel. Unter Berücksichtigung der stetigen Umsetzung weiterer CO2-Reduktionsmaßnahmen geht der Vorstand davon aus, dass die CO2-Emissionen im Geschäftsjahr 2023 einen Wert von unter 9.800 Tonnen CO2-Äquivalente erreichen werden.

 

Problemlösungsverhalten der Belegschaft

Um die Qualität sicherzustellen und die Kundenzufriedenheit zu maximieren, misst und steuert die NORMA Group das Problemlösungsverhalten ihrer Belegschaft anhand der Anzahl der vom Kunden zurückgewiesenen,

fehlerhaften Teile pro Million Teile (Parts per Million, PPM). Für den Leistungsindikator PPM wird im Geschäftsjahr 2023 ein Wert von unter 5,5 angestrebt. 

   

Prognose für das Geschäftsjahr 2023

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Legende

Diese Inhalte sind Teil des nichtfinanziellen Konzernberichts und unterlagen einer gesonderten Prüfung mit begrenzter Sicherheit („limited assurance“).